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Er spielt besser denn je und bekommt kein Nati-Aufgebot – das grosse Rätsel um Abdi

Schweizer Duell in der Premier League: Xherdan Shaqiri im Zweikampf mit Almen Abdi. 
Schweizer Duell in der Premier League: Xherdan Shaqiri im Zweikampf mit Almen Abdi. 
Bild: Getty Images Europe

Unverständlich: Almen Abdi spielt besser denn je und bekommt trotzdem kein Nati-Aufgebot

Watford-Spieler Almen Abdi ist derzeit bester Schweizer Söldner in der Premier League. Für die Nationalmannschaft ist er jedoch weiterhin kein Thema. Eine unverständliche Situation.
10.11.2015, 16:5211.11.2015, 06:43
Nik Dömer
Nik Dömer
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Lange hatte man Almen Abdi gar nicht mehr auf dem Schirm, doch seit dem Wechsel von Udinese zu Watford im Jahr 2012 startet der Ex-FCZler wieder richtig durch. Im vergangenen Sommer stieg der 29-jährige Mittelfeldspieler mit seinem Team in die Premier League auf, verlängerte um weitere drei Jahre und spielt derzeit eine hervorragende Saison auf der grossen englischen Bühne. Seit dem vierten Spieltag steht er beim Tabellen-Elften als Fixstarter fest.

Almen Abdi erlebt bei den «Hornets» seinen zweiten Frühling.
Almen Abdi erlebt bei den «Hornets» seinen zweiten Frühling.
Bild: James Baylis/freshfocus

Besser als Shaqiri, Inler und Behrami

Im Vergleich mit den Nati-Stammkräften aus der Premier League hat Almen Abdi die Nase damit deutlich vorn. Gökhan Inlers Klub Leicester ist zwar zurzeit erfolgreicher als je zuvor und belegt den dritten Platz, doch an der Leistung des Schweizer Nati-Captains liegt es bestimmt nicht – seit sechs Spielen schmort er ohne Einsatzminuten auf der Bank.

Auch Valon Behrami, der ebenfalls zu Vladimir Petkovics Kerntruppe gehört, versauert bei Watford auf der Bank. Zuletzt stand ihm sogar Abdi persönlich vor der Sonne: Gegen Stoke und West Ham durfte Behrami seinen Schweizer Landsmann gerade noch für eine Viertelstunde ersetzen.

Läuft zurzeit nicht bei Behrami.
Läuft zurzeit nicht bei Behrami.
Bild: Pixathlon

Xherdan Shaqiri, einer der Schlüsselspieler der Nati, ist bei Stoke auf dem aufsteigenden Ast. Trotzdem schätzen Statistik-Portale wie whoscored.com seine Leistungen deutlich schlechter als jene von Almen Abdi ein. Entsprechend hat dieser das Direktduell vor zwei Wochen auch mit 2:0 für sich entschieden und dabei seine erstes Saisontor verbucht.

Almen Abdi trifft im Duell gegen Xherdan Shaqiri zum 2:0 für Watford. 
YouTube/Barclays Premier League 2015-16

Dennoch finden Abdis Leistungen hierzulande kaum Beachtung. Unter Ottmar Hitzfeld fiel der torgefährliche Mittelfeld-Mann 2009 nach sechs Länderspielen aus den Trakdanden. Auch Vladimir Petkovic zeigt dem England-Legionär seit seinem Amtsantritt konsequent die kalte Schulter. Unserem Nati-Trainer fehlt offensichtlich der Mut zur Veränderung. 

Für Steffen wird kein Ersatz aufgeboten

Für die kommenden zwei Testspiele gegen die Slowakei und Österreich fehlen Petkovic die angeschlagenen Spieler Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez und Breel Embolo. Für sie rückten Renato Steffen, Luca Zuffi und Silvan Widmer nach. Steffen musste das Camp heute wegen einer Magendarmgrippe bereits wieder verlassen. Die Chance für Abdi? Fehlanzeige! Petkovic wird keinen Ersatz für den YB-Spieler aufbieten. 

«Mein Ziel ist es, Stammspieler bei Watford zu sein, alles andere liegt nicht in meiner Hand.»
Abdi über die Situation mit der Nationalmannschaft
Steffen und Zuffi bekommen von Petkovic die Chance, sich in der Nati zu beweisen – Almen Abdi nicht. 
Steffen und Zuffi bekommen von Petkovic die Chance, sich in der Nati zu beweisen – Almen Abdi nicht. 
Bild: Steffen Schmidt/freshfocus

Der Spieler selbst äusserte sich im letzten Sommer gegenüber SRF zum gestörten Verhältnis mit der Nationalmannschaft. Auf die Frage, dass er ja eigentlich ein Thema für Petkovic sein müsste, meinte er: «Ich kann ja nicht mehr machen, als meine Leistungen zu bringen. Mein Ziel ist es, Stammspieler bei Watford zu sein – alles andere liegt nicht in meiner Hand.»

Abdi wartet seit sechs Jahren auf ein Nati-Aufgebot. 
Abdi wartet seit sechs Jahren auf ein Nati-Aufgebot. 
Bild: KEYSTONE

In der Liga kaum mehr Steigerungspotential, in der Nati keine Bewährungschance. Die Aussichten, dass Almen Abdi unter diesen Umständen doch noch ins EM-Kader der Schweiz rücken könnte, sind gering bis nicht vorhanden. Eine unverständliche Situation.

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Leowind Pilz
10.11.2015 17:01registriert Oktober 2015
Abdi gehört in die Nati. Zudem sollte Petkovic endlich den Mut haben, Inler draussen zu lassen, Zuffi, Abdi oder Kasami gehören momentan an seinen Platz.
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Luca Brasi
10.11.2015 17:27registriert November 2015
Ich finde das ebenfalls völlig unverständlich. Abdi ist momentan der beste PL-Spieler der Nati und dann gerade auf einer Position, die man im Team brauchen könnte: zentraler offensiver Mittelfeldspieler. Klar, letzte Saison war er nur in der 2. Liga, aber er hat sich auch in der PL etabliert. Petkovic setzt m.E. auch ein falsches Zeichen. Er hat gerade in den Testspielen mehr Freiheiten und könnte Alternativen testen, falls Spieler für die EM ausfallen. Zudem wäre es ein Signal gewesen, dass die Nati keine geschlossene Gesellschaft ist und Leistung honoriert wird.
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Ketchum
10.11.2015 19:16registriert August 2015
Abdi ist der einzige Schweizer Mittelfeldler mit Sinn fürs Offensive. Verstehe schon lange nicht, warum Inler und Behrami immer spielen. Schon zu Napoli-Zeiten waren beide phasenweise Ersatzspieler. Vermutlich stellt der SFV nur Trainer ein, die sich verpflichten, Abdi zu ignorieren
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