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Hand aufs Herz: Wahrscheinlich hattest du Miralem Sulejmani auch bereits als Fehleinkauf abgestempelt. Drei Millionen Euro bezahlte die YB-Chefetage im Sommer für den Neuzuzug von Benfica Lissabon. Gebracht hat er bis gestern wenig. Doch Sulejmanis Saisontreffer zwei und drei hatten es so richtig in sich. Was für Wahnsinns-Kisten!
Wir lernen: Der Serbe wird uns im weiteren Verlauf der Saison wahrscheinlich noch viel Freude bereiten. Der 26-Jährige brauchte einige Zeit, um eine Muskelverletzung auszukurieren und sich an den neuen Arbeitsplatz zu gewöhnen. Gestern ist er definitiv angekommen.
Neun Partien hat der FC Basel in der neuen Saison absolviert, sieben Mal davon hat er exakt drei Tore geschossen – gegen Vaduz und St.Gallen waren es zwei.
Zum ersten Mal in dieser Saison hat es nicht zum Sieg gereicht, dies obschon die blau-rote Tormaschinerie auch gestern auf Hochtouren lief. Auch andere Teams konnten diese Saison dem FCB phasenweise Paroli bieten – zum Beispiel die Grasshoppers am zweiten Spieltag – doch am Ende schoss der FC Basel halt doch mindestens ein Tor mehr als der Gegner. Die Offensive um Marc Janko, Breel Embolo und Co. ist kaum zu stoppen. Offenbar muss man einfach selber vier Tore schiessen, um dieses Jahr den FCB zu schlagen.
Als Marco Streller vergangenen März seinen Rücktritt bekannt gab, wurde viel darüber diskutiert, wer denn jetzt die Leaderrolle übernehmen würde. «Wenn jemand aufhört, bedeutet das immer eine Chance für jemand anderes in diese Rolle zu schlüpfen», sagte die mittlerweile zurückgetretene FCB-Ikone. Damals vor rund sechs Monaten dachten alle an Fabian Frei. Er würde das prägende Bebbi-Gesicht der Post-Streller-Ära werden.
Doch Fabian Frei ist nicht mehr da, abgewandert nach Mainz. Doch mal abgesehen von den Qualifikationsspielen zur Champions League wird der Ostschweizer kaum vermisst. Zu einem grossen Teil ist dies der Verdienst von Luca Zuffi, der auf diese Saison hin nochmals einen grossen Schritt vorwärts gemacht hat und auf bestem Wege ist, die grosse Identifikationsfigur beim FCB zu werden.
Der 25-Jährige zeigte fantastische Freistösse und legte zweimal herrlich auf: Beim 3:2 braucht Suchy nach Zuffis butterweicher Flanke nur noch einzuschieben ...
... und auch das Pässchen auf Marc Janko beim 4:3 ist überragend.
Wäre gestern nicht ein Yvon Mvogo in Höchstform im Kasten der Berner gestanden, Zuffi wäre neben seinen Assists auch noch zu einem oder mehreren Treffern gekommen. Was uns der YB-Keeper zeigte, war alleine schon das Eintrittsgeld wert. Da braucht es gar nichts mehr zu sagen, die folgenden GIFs sprechen für sich.
Die 16. Spielminute hatte für Naser Aliji fatale Konsequenzen: Nach einem Zweikampf mit Florent Hadergjonaj kassierte der erst 21-jährige FCB-Albaner die Gelbe Karte. In der Folge agierte der eben erst aus Vaduz zurückgekehrte linke Aussenverteidiger sehr zurückhaltend und liess in den entscheidenden Momenten die nötige Aggressivität vermissen.
Sowohl bei Miralem Sulejmanis Weltklasse-Treffer zum 2:1 ...
... als auch beim 3:1 durch Alexander Gerndt stand der Defensivmann komplett im Schilf.
Naser Aliji hat grosses Potential, ist ein starker Mann für die Aussenbahnen und wird seinen Weg wohl machen. Doch beim gestrigen Auftritt hat er viel Lehrgeld bezahlen müssen – wenn Adama Traoré und Behrang Safari wieder fit sind, wird der 21-Jährige wohl wieder auf die Ersatzbank wandern.
Dass Taulant Xhaka ein sehr impulsiver Mensch ist, ist keine neue Erkenntnis. Das weiss die Fussball-Schweiz schon lange. Aus dem Schluss-Intermezzo mit dem Vollblutverteidiger lernen wir aber, dass Renato Steffen genau jene Eigenschaften verkörpert, die YB in den vergangenen Saisons überraschend erfolglos machten.
Ein richtiger Winner-Typ hat es nach der Partie nicht nötig, seinen Kontrahenten verbal zu provozieren. Sportlich und fair ist dies sowieso nicht. Es widerspiegelt zudem auch eine gewisse Überheblichkeit, welche bei den Young Boys immer wieder zu beobachten ist. Erreicht haben die Berner in den vergangenen Spielzeiten wenig; es wäre mehr als nur angebracht, auch nach dem beachtlichen Sieg von gestern auf dem Boden zu bleiben und hart weiterzuarbeiten.
Der französische Maler Paul Cézanne sagte einst: «Die Bescheidenheit ist eine Eigenschaft, die vom Bewusstsein der eigenen Macht herrührt.» Betrachtet man Steffens Verhalten, hat man das Gefühl, dass dieser Sieg nur eine Momentaufnahme ist und er genau weiss, dass die Macht nach wie vor beim FCB ist. Schade, eine längerfristige Wachablösung ist mit dieser Einstellung nicht möglich.
Doch zum Glück stehen bei YB nicht nur elf Steffens auf dem Feld, sondern auch ehrliche Arbeiter wie ein Steve von Bergen. Der routinierte Nati-Verteidiger machte dem Flügel-Flegel sofort klar, dass er rein gar nichts von dessen Rumgebalze hält.
Auch der neue Mann an der YB-Seitenlinie scheint alles andere als einen Hang zur Überheblichkeit zu haben. Adi Hütter ist hervorragend in sein neues Amt gestartet. Drei Spiele, drei Siege: So die Bilanz des Österreichers. «Ich habe versucht, an gewissen Schrauben zu drehen», sagte Hütter nach dem gestrigen Triumph – dies ist ihm offenbar gelungen.
Nach wie vor sind es neun Punkte, welche YB vom FC Basel trennen. Man muss kein Mike Shiva sein, um vorauszusagen, dass auch dieses Jahr wieder Basel Meister wird. Doch wenn es den Young Boys gelingt, in den kommenden 27 Partien mit dem Von-Bergen-Hütter- und nicht mit dem Steffen-Gesicht aufzutreten, dann könnte einiges drinliegen.
Und sonst bleibt ja immer noch GC, welches sich abseits des grossen Scheinwerferlichts bis auf vier Punkte zum FC Basel herankämpfte. In diesem Sinne: Ja, die gestrige Partie hat der Meisterschaft wieder neuen Schwung verliehen!
Beides die genau gleichen Idioten. Und dies schon seit längerem....
Sie werfen im Artikel YB Überheblichkeit vor und schreiben sätze wie: "Man muss kein Mike Shiva sein, um vorauszusagen, dass auch dieses Jahr wieder Basel Meister wird.", oder "..., dass die Macht nach wie vor beim FCB ist." So outen auch Sie sich als überheblich und Baselfan. Sie kennen ja das Sprichwort über den, der im Glashaus sitzt?
Übrigens liest sich der gesamte Artikel, wie ein Aufsatz eines Gymnasiasten, der versucht seinen Lehrer zu beeindrucken. Das Zitat von Paul Cézanne wirkt erzwungen, ist unpassend und macht den Artikel noch aussageloser als er bereits ist.