Da bleibt dir glatt das Cornetto im Hals stecken, das du dir zum Espresso gönnst, wenn du durch die rosarote Sportbibel blätterst und auf das neue Logo der US Livorno blickst. Es sieht nämlich so aus:
Das Logo wurde – wie etwa schon bei Juventus Turin geschehen – derart radikal neu gestaltet, dass es mit dem bisher verwendeten nichts zu tun hat. Das sah so aus:
Als «Dollaro» wurde das Wappen bezeichnet, wegen des doppelt durchgestrichenen S in der Mitte. Das ist ziemlich witzig, gilt doch Livorno als ein Klub, der politisch links aussen steht, eine Art FC St. Pauli der Toskana. Steckt also eine Abkehr vom Dollar, von den USA und vom durchgeknallten Präsidenten Donald Trump hinter der Änderung des Logos?
Wohl eher nicht. Die verantwortliche Agentur verkündete, das neue Logo sei «funktional und modern, aber mit einem Bezug zur Vergangenheit». Man habe eine Kreuzung zwischen Wellen und dem historischen L geschaffen, sagten die Projektleiter laut «Livorno Today». «Wir behalten die Geschichte bei, blicken gleichzeitig in die Zukunft und hoffen, dass dieses Logo mit der Zeit von den Fans angenommen wird.»
Noch ist das nicht wirklich der Fall. In den sozialen Netzwerken ist die Zahl der negativen Äusserungen weitaus höher als die Zahl jener, die das Redesign mögen. Sprüche wie «Netter Witz, jetzt stellt das richtige Logo vor» gehören zu den anständigeren Voten. Vielleicht am lustigsten ist der Verweis auf Livornos Erzrivalen: «Wunderschön, wie der Turm von Pisa im Logo versteckt wurde!»
«Wir nehmen die Kritik zur Kenntnis», hielt der Klub am Mittwoch, einen Tag nach der Präsentation, fest. Die Curva Nord, die organisierten Fans der US Livorno, kritisierte in einem längeren Schreiben die Klubführung generell. «Wir klatschen nicht wie dressierte Robben in die Hände, diese Führung repräsentiert uns nicht. Sie ist für uns noch hässlicher und unzulänglicher als das neue Logo, das sie gewählt hat.»
Trotzdem werde man der Mannschaft, die vor wenigen Wochen italienischer Amateurmeister wurde und nach vier Jahren zurück in die Serie C aufgestiegen ist, die Treue halten. «Wir werden immer an unserem Platz sein. Denn für uns geht es nicht ums Geschäft, sondern um Leidenschaft.»