Ballon d'Or 2014
Cristiano Ronaldo gewinnt zum dritten Mal den Ballon d'Or. Neben ganz, ganz viel Lob an diesem Abend haben uns daneben aber zwei Dinge kurz vor Schluss beeindruckt: Ronaldo (sein Schrei) und nochmals Ronaldo (dieses Mal mit seinem Sohn).
12.01.2015, 08:5512.01.2015, 21:38
Der portugiesische Titelverteidiger setzt sich gegen Lionel Messi (Ar) und Manuel Neuer (De) durch. Zum ersten Mal holte Ronaldo 2008 den Titel. Ronaldo sagte in seiner Rede mit dem goldenen Ball in der Hand: «Es war ein unvergessliches Jahr. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich gewählt haben.» Zum Abschluss hielt er kurz inne und liess dann einen Urschrei, ein langes «siiiiiim» («ja») in die Kongresshalle hinaus:
Ronaldos Urschrei.Video: SRF
Nach den Tränen im letzten Jahr, hat uns dies fast noch ein bisschen besser gefallen. Endlich fiel ganz zum Schluss der Gala-Show noch die Maske und nach unzähligen Lobhudeleien, zeigte einer, was er wirklich denkt. Danke, Ronaldo! Zuvor lobte Ancelotti via Videobotschaft Ronaldo und Ronaldo Ancelotti, dann erklärte Luis Enrique im Videoeinspieler Messi zum besten Spieler, Messi sagte aber nichts zurück und Guardiola fand Neuer einen super Goalie, aber noch einen viel besseren Menschen. Nadal lobte Ronaldo, Aimar Messi und Nowitzki Neuer – alle per Video. Sie hatten sich dem Anlass entsprechend einfach alle ganz doll lieb.
Klein Ronaldo darf auch auf die Bühne
Herzig dann auch, wie kurz darauf sein Sohn – dessen Mutter Ronaldo weiterhin verschweigt – zu ihm auf die Bühne kam und sich sichtlich unwohl fühlte im Scheinwerferlicht. Vielleicht war er auch einfach nur von Ronaldos Schrei noch erschrocken. Aber das glauben wir nicht. Auf jeden Fall durfte der vierjährige Knirps dann kurz die Trophäe halten. Aber nur ganz kurz. Ist ja nicht seine, ist Ronaldos. Und der beste im Weltfussball wird man nicht, wenn man immer brav teilt:
Ronaldo Junior darf ganz kurz die Trophäe halten.Gif: SRF
Vielleicht war es auch nur eine Vorsichtsmassnahme des Fussballers, da die Trophäe doch sehr schwer aussieht. Wie auch immer: Ronaldo erhielt mehr als doppelt so viele Stimmen, die von 209 Nationaltrainern und -captains aller FIFA-Nationen sowie internationalen Journalisten abgegeben worden sind. 37,66 Prozent entfielen auf Ronaldo, Messi kam auf 15,76 Prozent, Neuer auf 15,72 Prozent.
Kessler, Löw und James Rodriguez
Die 26-jährige Deutsche Nadine Kessler setzt sich in der Wahl zur Weltfussballerin des Jahres vor der fünffachen brasilianischen Titelträgerin Marta (Br) und der Amerikanerin Abby Wambach durch.
Alle Gewinner des Ballon d'Or
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2023: Lionel Messi. Im Alter von 36 Jahren wird er zum achten Mal gekürt, taucht bei der Preisvergabe jedoch nicht auf. Dahinter belegten Erling Haaland und Kylian Mbappé die Plätze 2 und 3.
quelle: keystone / martin meissner
Der ehemalige Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld überreicht die Auszeichnungen für die besten Trainer. Bei den Männern holt wenig überraschend der deutsche Weltmeister-Macher Jogi Löw den Titel. Bei den Frauen wird ebenfalls ein Deutscher ausgezeichnet: Ralf Kellermann, der mit dem VfL Wolfsburg Meister und Chamions-League-Sieger geworden ist.
Zum schönsten Tor wurde jenes von James Rodriguez (Real Madrid) beim 2:0-Achtelfinalsieg von Kolumbien an der WM gegen Uruguay erkoren.
Das Tor des Jahres von James Rodriguez.Quelle: Youtube/paul holden Die Wahlresultate
Weltfussballer des Jahres: 1. Cristiano Ronaldo (Por/Real Madrid) 37,66 Prozent der Stimmen. 2. Lionel Messi (Arg/FC Barcelona) 15,76. 3. Manuel Neuer (De/Bayern München) 15,72.
Weltfussballerin des Jahres: 1. Nadine Kessler (De/VfL Wolfsburg) 17,52. 2. Marta (Br/Rosengard Malmö/Sd) 14,16. 3. Abby Wambach (USA/Western New York Flash) 13,33.
Trainer des Jahres. Männer: 1. Joachim Löw (De/Nationalteam Deutschland) 36,23. 2. Carlo Ancelotti (It/Real Madrid) 22,06. 3. Diego Simeone 19,02.
Frauen: 1. Ralf Kellermann (De/VfL Wolfsburg) 17,06. 2. Maren Meinert (De/U19- und U20-Nationalteam Deutschland) 13,16. 3. Norio Sasaki (Jap/Nationalteam Japan) 13,06.
FIFA/FIFPRO WORLD XI (Mannschaft des Jahres).
Torhüter: Neuer.
Verteidigung: Philipp Lahm (De/Bayern München), Sergio Ramos (Sp/Real Madrid), David Luiz, Thiago Silva (beide Br/Paris St-Germain).
Mittelfeld: Toni Kroos (De/Real Madrid), Andres Iniesta (Sp/FC Barcelona), Angel di Maria (Arg/Manchester United).
Sturm: Ronaldo, Messi, Arjen Robben (Ho/Bayern München).
Puskas-Preis (schönstes Tor): James Rodriguez (Volleyabnahme beim 2:0-Sieg von Kolumbien im WM-Achtelfinal gegen Uruguay) 42% der Stimmen beim Online-Voting.
Presidential Award (herausragender Beitrag zum Wohle des Fussballs): Hiroshi Kagawa (Jap/Sportjournalist und ehemaliger Fussballer).
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