Karim Benzema hatte einen guten Tag, als er am 8. Oktober 2015 im französischen Trikot gegen Armenien auflief. Beim 4:0 erzielte er zwei Tore und gab eine Vorlage. Dennoch war dies sein bisher letztes Länderspiel. Nachdem der 33-Jährige in den Fall um eine Erpressung seines Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena verwickelt gewesen sein soll, wurde er von Didier Deschamps nicht mehr berücksichtigt. Der französische Nationaltrainer schloss ein Benzema-Comeback unter ihm noch im Oktober 2019 aus.
Auch der Sohn algerischer Eltern selbst hielt ein Comeback lange Zeit nicht mehr für möglich. Nachdem er aus dem Kader für die Heim-EM 2016 gestrichen worden war, warf er Deschamps vor, sich dem Druck eines rassistischen Teils der französischen Gesellschaft gebeugt zu haben. Vor der WM 2018 sagte er zudem, dass er unter diesem Trainer keine Chance auf eine Rückkehr haben werde.
Die Karriere des Stürmers erlitt durch die Abwesenheit aus der «Équipe Tricolore» aber keinen Knick. Benzema feierte mit Real Madrid einen Erfolg nach dem anderen. Dabei war er neben Spielern wie Cristiano Ronaldo und Luka Modric sicherlich nicht die schillerndste Figur, aber dennoch einer der prägenden Akteure der erfolgreichsten Ära der Königlichen in der Neuzeit. «King Karim» gewann mit den «Blancos» viermal die Champions League und dreimal die spanische Meisterschaft.
Doch lange Zeit war egal, wie viele Tore der ehemalige Spieler von Olympique Lyon schoss und wie wichtig er für Real Madrid war. Didier Deschamps setzte im Sturm lieber auf Olivier Giroud und André-Pierre Gignac. Vielleicht ein Grund dafür, dass es im Final der Europameisterschaft 2016 trotz statistischer Überlegenheit nicht zum Sieg reichte.
Nach dem Erfolg an der WM 2018 kann man Deschamps kaum noch einen Vorwurf machen, doch Karim Benzema drängte sich mit seinen Leistungen bei Real Madrid weiter auf. In den letzten drei Saisons erzielte er in Liga und Champions League zusammen immer mindestens 25 Tore und war für Real Madrid in dieser Zeit unverzichtbar.
Tellement fier de ce retour en équipe de France et de la confiance que l’on m’accorde. Merci à ma famille, mes amis, mon club, à vous... et à tous ceux qui m’ont toujours soutenu et me donnent de la force au quotidien 🙏🏼 #AllezLesBleus #Euro2021 #Blessed #AlHamdullilah pic.twitter.com/b8PJj1BATm
— Karim Benzema (@Benzema) May 18, 2021
Nun kommt der Stürmer also sechs Jahre nach seinem Ausschluss doch zu seinem Comeback in der französischen Nationalmannschaft. Dafür sind laut Deschamps einige Schritte notwendig gewesen. Der 52-Jährige habe sich mit Benzema «getroffen und ausführlich mit ihm gesprochen». Nach langen Überlegungen habe er sich dann schliesslich dazu entschieden, den Spieler zu begnadigen und ihn für die EM zu nominieren.
Man darf wohl davon ausgehen, dass Karim Benzema ein fester Bestandteil der Pläne von Didier Deschamps für das bevorstehende Turnier sein wird. Denn sollte er den 33-Jährigen nur auf die Bank setzen wollen, hätte er sich das Ganze auch ersparen können. Frankreich will nach dem WM-Titel nun auch die EM gewinnen und dafür sollen neben Karim Benzema auch diese Spieler sorgen:
Torhüter:
Verteidiger:
Mittelfeldspieler:
Stürmer:
(nih)