Die Komoren sind nun wahrlich keine grosse Fussball-Nation. Erst seit 2005 FIFA-Mitglied galten die «Coelecantes» («Quastenflosser») lange als eines der schwächsten Nationalteams der Welt, mittlerweile belegt der föderale Inselstaat im Indischen Ozean mit gut 850'000 Einwohnern aber immerhin schon Rang 132 in der FIFA-Weltrangliste.
Dennoch war die erstmalige Qualifikation für den Afrika-Cup nichts anderes als eine riesige Sensation. Doch es kam noch besser für das Team von Trainer Amir Abdou: Dank eines 3:2-Siegs im letzten Gruppenspiel gegen den dreifachen WM-Teilnehmer Ghana qualifizierten sich die Komoren bei der Premiere auch gleich für den Achtelfinal.
Dort ist der Gegner heute Abend (20.00 Uhr) Gastgeber Kamerun, die Vorzeichen für das «Spiel ihres Lebens» könnten für die Komoren aber kaum schlechter stehen. Denn das Überraschungsteam wird derzeit von einer massiven Corona-Welle heimgesucht. Zwölf Spieler und Staff-Mitglieder wurden positiv getestet, darunter Trainer Abdou und mit Moyadh Ousseini und Ali Ahamadaauch die beiden einzigen noch verfügbaren Torhüter im Kader. Die Nummer 1 Salim Ben Boina hatte sich beim entscheidenden 3:2-Sieg gegen Ghana verletzt.
«Wir versuchen alles in unserer Macht stehende, um Lösungen zu finden», erklärte Teammanager El-Hadad Himidi gestern in einem Video des Verbands bei Twitter: «Aber ohne unseren Trainer, ohne einige Schlüsselspieler und vor allem ohne unsere zwei verbliebenen Torhüter ist die Situation sehr kompliziert.»
🚨Urgent !
— FFC 🇰🇲 (@fedcomfootball) January 22, 2022
Les coelacanthe touchés par le Covid avec 12 cas positifs, parmi eux, le coach Amir abdou, nos deux seuls gardiens : Moyadh Ousseini et Ali Ahamada (Ben Boina étant blessé)
Point sur la situation avec notre manager général El Hadad HIMIDI. pic.twitter.com/xuEbJV2Nei
Das Covid-Protokoll des afrikanischen Kontinentalverbands CAF liess aber leider keine Schlupflöcher offen: Es besagt, dass eine Mannschaft antreten muss, wenn mindestens elf Spieler einen negativen Corona-Test aufweisen. Wenn kein Torhüter verfügbar ist, muss ein Feldspieler einspringen.
«Wir haben bereits einen Feldspieler ausgewählt, der ins Tor stehen wird. Er hat im Training gezeigt, dass er auch als Goalie spielen kann», erklärte Komoren-Goalietrainer Jean-Daniel Padovani der BBC. Trainer Abdou liess verlauten, dass die Mannschaft bewiesen habe, dass die Kraft in der Einheit liege. «Sie setzt sich aus Spielern von allen vier Inseln zusammen. Alle Farben unserer Flagge sind in ihr vertreten. Das schweisst zusammen.»
Dennoch ist allen klar, dass nur ein kleines Fussball-Wunder den Komoren gegen Kamerun helfen kann. Dieses trat am Montagmittag dann auch prompt ein: Zwei der zwölf Spieler wurden Stunden vor dem Achtelfinal negativ getestet – mit Ali Ahamada auch einer der beiden Torhüter. Falls er die medizinischen Tests besteht, wird er heute Abend auch zwischen den Pfosten stehen. (pre)
Cas Covid, point sur la situation.
— FFC 🇰🇲 (@fedcomfootball) January 24, 2022
2 Coelacanthes testés négatif après de nouveaux tests effectués ce matin. Ali Ahamada et Yacine Bourhane rejoindront le groupe à Yaoundé cet après-midi. pic.twitter.com/Ov2zpnOSwe