Sport
Fussball

Ohne Torhüter ins Spiel des Lebens? Die Komoren schöpfen wieder Hoffnung

Diese Elf schaffte gegen Ghana die Sensation, im Achtelfinal gegen Kamerun werden nun aber viele fehlen.
Diese Elf schaffte gegen Ghana die Sensation, im Achtelfinal gegen Kamerun werden nun aber viele fehlen.bild: imago-images.de

Ohne Torhüter ins Spiel des Lebens? Die Komoren schöpfen wieder Hoffnung

24.01.2022, 12:3024.01.2022, 13:56
Mehr «Sport»

Die Komoren sind nun wahrlich keine grosse Fussball-Nation. Erst seit 2005 FIFA-Mitglied galten die «Coelecantes» («Quastenflosser») lange als eines der schwächsten Nationalteams der Welt, mittlerweile belegt der föderale Inselstaat im Indischen Ozean mit gut 850'000 Einwohnern aber immerhin schon Rang 132 in der FIFA-Weltrangliste.

Dennoch war die erstmalige Qualifikation für den Afrika-Cup nichts anderes als eine riesige Sensation. Doch es kam noch besser für das Team von Trainer Amir Abdou: Dank eines 3:2-Siegs im letzten Gruppenspiel gegen den dreifachen WM-Teilnehmer Ghana qualifizierten sich die Komoren bei der Premiere auch gleich für den Achtelfinal.

Die besten Szenen des Ghana-Spiels.Video: YouTube/CAF TV

Dort ist der Gegner heute Abend (20.00 Uhr) Gastgeber Kamerun, die Vorzeichen für das «Spiel ihres Lebens» könnten für die Komoren aber kaum schlechter stehen. Denn das Überraschungsteam wird derzeit von einer massiven Corona-Welle heimgesucht. Zwölf Spieler und Staff-Mitglieder wurden positiv getestet, darunter Trainer Abdou und mit Moyadh Ousseini und Ali Ahamadaauch die beiden einzigen noch verfügbaren Torhüter im Kader. Die Nummer 1 Salim Ben Boina hatte sich beim entscheidenden 3:2-Sieg gegen Ghana verletzt.

«Wir versuchen alles in unserer Macht stehende, um Lösungen zu finden», erklärte Teammanager El-Hadad Himidi gestern in einem Video des Verbands bei Twitter: «Aber ohne unseren Trainer, ohne einige Schlüsselspieler und vor allem ohne unsere zwei verbliebenen Torhüter ist die Situation sehr kompliziert.»

Das Covid-Protokoll des afrikanischen Kontinentalverbands CAF liess aber leider keine Schlupflöcher offen: Es besagt, dass eine Mannschaft antreten muss, wenn mindestens elf Spieler einen negativen Corona-Test aufweisen. Wenn kein Torhüter verfügbar ist, muss ein Feldspieler einspringen.

Ob die Komoren erneut so jubeln dürfen? Äusserst fragwürdig.
Ob die Komoren erneut so jubeln dürfen? Äusserst fragwürdig.bild: imago-images.de

«Wir haben bereits einen Feldspieler ausgewählt, der ins Tor stehen wird. Er hat im Training gezeigt, dass er auch als Goalie spielen kann», erklärte Komoren-Goalietrainer Jean-Daniel Padovani der BBC. Trainer Abdou liess verlauten, dass die Mannschaft bewiesen habe, dass die Kraft in der Einheit liege. «Sie setzt sich aus Spielern von allen vier Inseln zusammen. Alle Farben unserer Flagge sind in ihr vertreten. Das schweisst zusammen.»

Dennoch ist allen klar, dass nur ein kleines Fussball-Wunder den Komoren gegen Kamerun helfen kann. Dieses trat am Montagmittag dann auch prompt ein: Zwei der zwölf Spieler wurden Stunden vor dem Achtelfinal negativ getestet – mit Ali Ahamada auch einer der beiden Torhüter. Falls er die medizinischen Tests besteht, wird er heute Abend auch zwischen den Pfosten stehen. (pre)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
77 legendäre afrikanische Fussballer in der Schweiz
1 / 79
77 legendäre afrikanische Fussballer in der Schweiz
Ike Shorunmu, Nigeria (1996-1999 FC Zürich, 2001/02 Luzern, 35 Länderspiele).
Auf Facebook teilenAuf X teilen
YB schlägt ManUnited – und die Kommentatoren drehen völlig durch
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
In Federers Schuhen zum Marathon-Triumph – On träumt vom Olympiasieg
Die Schweizer Schuhmarke On feiert einen Prestigesieg. In einem Prototyp des Herstellers rannte Hellen Obiri im legendären Boston-Marathon zum Sieg.

Tennis-Star Roger Federer ist schon Olympiasieger. 2008 gewann er mit Stan Wawrinka die Doppel-Konkurrenz in Peking.

Zur Story