Nach mehrwöchigem (Zwangs-)Trainingslager in Spanien kehrt der FC Wuhan Zall nach China zurück. Hinter den Fussballern des FC Wuhan Zall liegt ein Odyssee. Das Team des spanischen Trainers José Gonzalez war Ende Januar nach Spanien gereist. Wegen des Ausbruchs des Coronavirus mussten die Spieler und ihr Coach länger als ursprünglich veranschlagt dort verbleiben. Die chinesische Stadt Wuhan mit ihren etwas mehr als 8 Millionen Einwohnern gilt als der Ursprung der Corona-Krise.
"Als wären wir Viren auf zwei Beinen": Ende Januar entkam der FC Wuhan dem Coronavirus durch eine Reise nach Spanien. Jetzt kehrt das Team zurück nach China. Trainer José González spricht über eine Odyssee, die noch nicht beendet ist. Von @elcaceres https://t.co/9S8GRB8xiy
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) March 15, 2020
Als das Team in Spanien ankam, wurden die Spieler angeschaut, als wären sie «Viren auf zwei Beinen», berichtete der Trainer. «Das war absolut so», sagte Gonzalez in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» kurz vor der Rückreise nach China. Dass sein Team abreiste, wenige Stunden, bevor Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez wegen des Coronavirus den Alarmzustand im Land ausrief, sieht Gonzalez als Déjà-vu-Erlebnis. «Ein wenig schon, ja. Das kann man nicht von der Hand weisen. Was sollen wir machen? Es ist, wie es ist.»
Der FC Wuhan war zuvor nie in einem Risikogebiet. «Wir haben Wuhan ja schon am 3. Januar verlassen. So wie es geplant war. Die Mannschaften aus dem Norden fliehen vor dem harten Klima in den Süden. Da ist das Wetter angenehmer. Auch unser anschliessendes Trainingslager in Sotogrande, etwa 60 Kilometer südlich von Marbella, war geplant und keine überstürzte Flucht.»
Sein Team werde nun nicht zurück in die noch immer abgeriegelte Stadt Wuhan, sondern nach Peking reisen. «Nach der Ankunft geht es für uns erst einmal in Quarantäne. Wie für jeden, der in Peking ankommt», sagte Gonzalez. «Wir werden uns in China sicherer fühlen als in Spanien. Die Zahlen von Ende vergangener Woche sprechen nur von einem Dutzend Neuinfektionen, die meisten davon in Wuhan.»
Das Problem sei jetzt hier, erklärte Gonzalez kurz vor dem Abflug aus Malaga, wo die Spieler gemäss «AS» am Samstag mit Schutzmasken in den Flieger stiegen. Von einer «Flucht», wie einige Medien schrieben, wollte Gonzalez aber nicht sprechen.
Die Überlegungen seien aber eher terminlich begründet gewesen. Die chinesische Super League soll nach der Verschiebung nun Anfang Mai beginnen. «Wenn wir jetzt zurückkehren und die zweiwöchige Quarantäne hinter uns lassen, werden wir einen Monat haben, um uns gezielt auf den Ligastart vorzubereiten», sagte Gonzalez. (pre/sda)