Der englische Nationalspieler Harry Maguire erhebt nach seiner Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung massive Vorwürfe gegen die griechische Polizei. «Ich hatte Angst um mein Leben. Sie haben mir auf die Beine geschlagen und gesagt, dass meine Karriere vorbei sei», sagte der Captain von Manchester United in einem BBC-Interview.
Maguire war in seinen Ferien auf der Insel Mykonos in eine tätliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten verwickelt, bei der er dachte, entführt zu werden. Die Polizisten in Zivil hätten sich nicht ausweisen können, als sie seinen Minibus stoppten, sagte Maguire. Er habe versucht wegzulaufen, weil er keine Ahnung gehabt habe, wer die Männer gewesen seien. «Ich war in so grosser Panik. An diesem Punkt dachte ich, das können nie im Leben Polizisten sein», sagte Maguire, der sämtliche Vorwürfe vehement bestreitet.
“I feared for my life”
— BBC News (UK) (@BBCNews) August 27, 2020
Manchester United captain Harry Maguire tells the BBC he thought he was being kidnapped when he was arrested in Greece last weekhttps://t.co/S3rZorWbMe pic.twitter.com/UcNHLMTQwa
Auslöser der Schlägerei soll ein Angriff mit einem scharfen Gegenstand auf Maguires Schwester Daisy gewesen sein. Vor Gericht erklärten die Anwälte des Fussballers, der Frau sein von zwei mysteriösen Albanern eine Vergewaltigunsdroge injiziert worden. Sie sei daraufhin zusammengebrochen, was die Schlägerei ausgelöst hätte – die beiden Angreifer seien dabei geflohen.
Ein Polizist gab vor Gericht an, Maguire habe versucht, ihn und seine Kollegen zu bestechen. «Weisst du nicht, wer ich bin? Ich bin der Captain von Manchester United. Ich bin sehr reich. Ich kann dir Geld geben, ich kann dich bezahlen. Bitte lass uns gehen», soll der Verteidiger gesagt haben.
Der 27-Jährige war am Dienstag in Abwesenheit von einem griechischen Gericht für schuldig befunden worden, einen Polizisten angegriffen und versucht zu haben, Beamte zu bestechen. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von 21 Monaten und zehn Tagen verurteilt. Weil er Berufung einlegte, wird der Prozess neu aufgerollt.
Er werde bis zum Schluss kämpfen, sagte Maguire. Er habe ein reines Gewissen und kenne die Wahrheit. «Ich glaube nicht, dass ich jemandem eine Entschuldigung schulde. Man entschuldigt sich, wenn man etwas falsch gemacht hat. Ich habe nichts falsch gemacht», bekräftigte der Innenverteidiger. (pre/sda)
Therealmonti