Bayer Leverkusen reagierte auf das 0:1 in Rom mit einem souveränen 3:0-Erfolg gegen Lazio im Playoff-Rückspiel der Champions League. Der Schweizer Nationalspieler Mehmedi glänzte beim überzeugenden Bundesligisten mit dem kursweisenden 2:0.
In den letzten beiden Jahren gehörte Leverkusen zweimal zu den Top 16 der europäischen Klubszene. Und mit dem Anspruch, auch international zur gehobenen Mittelklasse zu gehören, stürmte Bayer kompromisslos an und noch vor der Pause zum ersten Vorteil. Hakan Calhanoglu profitierte von einem römischen Querschläger.
In der 48. Minute setzte Admir Mehmedi seinen ersten grossen Akzent seit seinem Transfer im Sommer. Nach einem Zuspiel Bellarabis verschaffte sich der Schweizer mit einer Tempoverschärfung jene Bewegungsfreiheit, die nötig war, um den Ball wuchtig unter die Latte zu setzen.
Rund drei Monate nach dem Abstieg mit Freiburg hat sich Mehmedi innerhalb weniger Sekunden auf ein diametral anderes Level geschossen. Der Frust im Süden Deutschlands ist kein Thema mehr, seine persönliche Zukunft ist rosafarben. Und jene des neuen Klubs ebenfalls. Nach Ärger an allen möglichen Gerichts- und Personalfronten wird Bayer in den nächsten Monaten hohe Millionensummen einspielen und zu den Imageträgern der Liga zählen.
Während 19 Jahren gehörte ManU quasi zum hochwertigen Inventar des europäischen Geldadels. Der englische Topklub prägte den Wettbewerb wie sonst nur Real, Barcelona oder Bayern München – bis nach dem Ende der Regentschaft von Sir Alex Ferguson das Abdriften ins nationale Mittelmass folgte.
Seit der Ankunft von Louis van Gaal hat die United wieder an Format und Struktur zugelegt. Gegen das auf europäischer Ebene zuletzt während zehn Heimspiel ungeschlagene Brügge spielte Manchester im Stil der Klassemannschaft. Dem 3:1 im Old Trafford folgte ohne Einschränkung die Bestätigung und ein souveräner 4:0-Erfolg gegen den früheren belgischen Serien-Champion.
Wayne Rooney, nach einem für seine Verhältnisse dezenten Auftakt in der Premier League bereits unter medialen Beschuss geraten, beantwortete die voreilige Kritik mit einer Triplette. Der deutsche Weltmeister Bastian Schweinsteiger trat beim Stand von 1:0 ein und trug mit seiner Präsenz einiges zur exzellenten zweiten Hälfte des englischen Rekordmeisters bei.
Ein spezielles Kapitel Champions-League-Geschichte produzierte der FC Astana. Dank dem 1:1 in Nikosia steht erstmals überhaupt eine Equipe aus Kasachstan im Feld der Klub-Elite Europas.
Der erst 2009 formierte Klub schaffte den Coup gegen APOEL dank einem serbischen U20-Weltmeister. Nemanja Maksimovic, von einem Schweizer Agenten einst erfolglos dem FCZ angeboten, markierte nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel den entscheidenden Ausgleich in der 84. Minute.
Die Wende des zweiten Playoff-Abends inszenierte der ZSKA Moskau. Seydou Doumbia, der frühere YB-Unterhalter, führte den russischen Leader nach dem 1:2 von letzter Woche mit einer Doublette beim 3:1 vor eigenem Anhang zur grossen Wende.
Nach einem halbjährigen und weitgehend frustrierenden Intermezzo in Rom war der Ivorer erst Mitte August wieder in die russische Hauptstadt zurückgekehrt. Das Leihgeschäft hat sich für den ZSKA bereits doppelt und dreifach gelohnt.
In Weissrussland ist BATE seit 2006 unschlagbar gut. In der Champions League werden sie ihre nationale Überlegenheit nun mit der fünften Teilnahme weiter akzentuieren. Partizan hingegen ist innerhalb von zehn Jahren bereits zum achten Mal in der Qualifikation zu den wirklich grossen Geldtöpfen gescheitert. Der 2:1-Sieg genügte nicht, um das 0:1-Handicap wettzumachen. (si)
Leverkusen – Lazio Rom 3:0 (1:0)
28'000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Carballo (Sp).
Tore: 40. Calhanoglu 1:0. 48. Mehmedi 2:0. 88. Bellarabi 3:0.
Leverkusen: Leno; Hilbert, Tah, Papadopoulos, Wendell; Kramer, Bender; Bellarabi (90. Ramalho), Calhanoglu (79. Kruse); Kiessling, Mehmedi (75. Brandt).
Bemerkungen: Leverkusen ohne Aranguiz, Toprak, Jedvaj (alle verletzt), Son (krank), Lazio ohne Biglia, Marchetti, Klose (alle verletzt), 68. Gelb-Rot gegen Mauricio (Lazio/Foul).
Brügge – Manchester United 0:4 (0:1)
SR Mateu Lahoz (Sp).
Tore: 20. Rooney 0:1. 49. Rooney 0:2. 57. Rooney 0:3. 63. Ander Herrera 0:4. – Manchester United: Romero; Darmian, Smalling, Blind, Shaw; Carrick, Ander Herrera (64. Hernandez); Mata (62. Young), Januzaj (46. Schweinsteiger), Depay; Rooney.
Bemerkung: 81. Hernandez verschiesst einen Handspenalty.
ZSKA Moskau – Sporting Lissabon 3:1 (0:1)
SR Kralovec (Tsch).
Tore: 36. Gutiérrez 0:1. 49. Doumbia 1:1. 72. Doumbia 2:1. 85. Musa 3:1. – Bemerkung: 90. Rot gegen João Mario (Sporting/Foul). (si)