Herbert Fandel kann sich eine Weisse Karte als zehnmütige Zeitstrafe im Profifussball gut vorstellen. Der Vorschlag von Uefa-Präsident Michel Platini stösst beim Vorsitzenden der Schiedsrichter-Kommission im Deutschen Fussball-Bund (DFB) auf Zustimmung.
«Die Zeitstrafe, die es im deutschen Amateurbereich schon mal gab, hat damals erstklassig funktioniert», sagte Fandel der «Sport Bild». «Es müsste aber genauer definiert werden, bei welchen Vergehen die Weisse Karte eingesetzt werden kann.»
Im Auftrag des Weltverbandes Fifa hatte der DFB von der Saison 1978/79 an die zehnminütige Zeitstrafe bei Amateurspielen als Pilotprojekt eingeführt, war davon aber 1992 wieder abgerückt. Damals wurde dafür die Gelb-Rote eingeführt. Platini hatte kürzlich wieder die Idee von der Zeitstrafe aufgebracht: «Die Weisse Karte würde den Druck von Gelben und Roten Karten im Spiel mildern.»
In der Schweiz wird die Zeitstrafe beispielsweise auf Juniorenstufe im Breitenfussball bis zu den A-Junioren umgesetzt. Für eine Gelbe Karte muss der fehlbare Spieler dann zehn Minuten raus. (aha/dpa/fox/spiegel)