Der Videobeweis als Schiedsrichter-Hilfe soll nach dem Willen des FIFA nicht mit sofortiger Wirkung in den Meisterschaftsbetrieben ausprobiert werden. «Es wäre klug, wenn wir zuerst bei Freundschaftsspielen testen», sagte der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino nach einer Sitzung des Exekutivkomitees in Zürich.
Vor zwei Wochen hatten die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) nach jahrelangem Widerstand den Weg für eine Testphase des Videobeweises spätestens in der übernächsten Saison freigemacht. 13 Bewerber wollen die Erprobung der zusätzlichen Technik-Hilfe übernehmen.
Laut Infantino ist es möglich, dass der Videobeweis in den kommenden Monaten vorerst nur bei Testspielen zum Einsatz kommt. «Dann sehen wir, ob wir etwas anpassen müssen im Protokoll oder direkt losschiessen können mit echten Wettbewerben.» Über die Ausgestaltung der Testphase muss noch entschieden werden.
Eingeführt werden soll der Videobeweis zuletzt nur dann, wenn er sich als echte Hilfe für die Schiedsrichter und das Spiel erweist. Der Videobeweis soll nur in spielentscheidenden Situationen zum Einsatz kommen, nämlich bei Toren, direkten Roten Karten, Penalty-Entscheiden und Verwechslungen von bestraften Spielern.
Beim olympischen Fussball-Turnier in Rio de Janeiro darf erstmals in der Verlängerung ein viertes Mal gewechselt werden. Einen entsprechenden Test für die Spiele im August beschloss das Exekutivkomitee des Weltverbands FIFA. Auch bei der U20-Weltmeisterschaft der Frauen in Papua-Neuguinea (13. November bis 3. Dezember) und bei der Klub-WM in Japan im Dezember haben die Trainer die Möglichkeit, ein viertes Mal auszuwechseln. (sda)