Die WM 2022 in Katar wird die erste Winter-WM der nördlichen Hemisphäre in der Fussball-Geschichte. Das Eröffnungsspiel findet am Montag, dem 21. November, um 13.00 Uhr Lokalzeit statt. Bei uns ist es dann 11.00 Uhr. Der Final steigt schliesslich am 4. Advent, also am 18. Dezember. Anpfiff ist um 16.00 Uhr Schweizer Zeit. Die Gruppenspiele beginnen um 11.00, 14.00, 17.00 und 20.00 Uhr Schweizer Zeit statt, die K.o.-Runden-Duelle 16.00 und 20.00 Uhr.
Mit einer Turnierdauer von 28 Tagen wird es die kürzeste WM seit 1978, als das Turnier mit 16 Mannschaften in Argentinien ausgetragen wurde.
Natürlich mit dem Flugzeug. Der Hamad International Airport von Doha wird von Zürich aus einmal am Tag direkt angeflogen. Von Basel und Genf aus muss man einmal umsteigen. Wie teuer die Flüge während der WM werden, ist offen. Im Moment ist für die Einreise für Schweizer Bürger ein Visum notwendig, während der WM soll ein Pass in Kombination mit einem Ticket ähnlich wie bei der WM 2018 in Russland aber genügen.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, der WM-Gastgeber hat nicht den besten Ruf. Zum einen überschatten noch immer die Korruptionsvorwürfe um die Vergabe im Jahr 2010 das Turnier, zum anderen steht der WM-Gastgeber wegen der Ausbeutung von Arbeitsmigranten stark in der Kritik. Der «Guardian» berichtete Ende Februar, dass beim Bau der WM-Stadien seit 2010 mindestens 6500 Arbeiter gestorben seien. Die Arbeitsbedingungen seien katastrophal und die Unterkünfte nicht akzeptabel.
Zudem gibt es in Katar keine Presse- und Meinungsfreiheit, männliche Vormundschaft schränkt die Frauenrechte stark ein und Homosexualität ist verboten. Vielerorts wird deshalb zu einem Boykott der WM aufgerufen. Zuletzt forderte die Juso die Schweizer Nati nach der erfolgreichen Qualifikation auf, dem Turnier fernzubleiben. Für den SFV war das zumindest im März aber kein Thema.
Gratulation zur WM-Qualifikation liebe Nati!
— Ronja Jansen (@RonjaJansen) November 16, 2021
Trotzdem: Die WM-Stadien sind auf Leichen gebaut, die Schweiz darf hier nicht mitmachen. Gerade als Land des FIFA Hauptsitzes haben wir die Chance ein starkes Zeichen zu setzen!
Wir fordern den Boykott der WM👇https://t.co/6xZQLvRBwZ
Auch sonst wird ein Boykott vielerorts kritisch gesehen: Amnesty International spricht sich beispielsweise offiziell dagegen aus. Die Menschenrechtsorganisation verweist zwar ebenfalls auf die grossen Missstände im Emirat, will die internationale Aufmerksamkeit bei der WM aber nutzen, um weitere Reformen voranzutreiben. So wurde die FIFA bereits mehrmals aufgefordert, ihren grossen Einfluss geltend zu machen, um Arbeitsimmigranten in Katar künftig besser zu schützen.
Das steht noch nicht fest. Die Gruppenauslosung findet – und das ist kein Scherz – erst am 1. April 2022 statt. Erst danach wird der definitive Spielplan erstellt. Aller Voraussicht nach wird die Nati bei der Auslosung nicht als Gruppenkopf gesetzt sein. Im Topf 1 landen neben Gastgeber Katar die sieben bestklassierten Nationen der FIFA-Weltrangliste und dort liegt die Schweiz derzeit «nur» auf Rang 13. Bis im April gibt es zudem kaum Möglichkeiten sich noch zu verbessern.
Gruppenkopf zu sein, ist aus organisatorischer Sicht aber ohnehin weniger wichtig als auch schon. Die acht WM-Stadien liegen alle sehr nah beieinander. Vom Al-Bayt Stadium in Al-Khor, wo das Eröffnungsspiel stattfinden wird, ganz im Norden bis zum Al-Janoub Stadium in Al-Wakrah im Süden von Doha sind es beispielsweise nur gerade 70 Kilometer und damit weniger als eine Stunde Fahrzeit.
Mittlerweile sind fünf der WM-Stadien fertig, die drei restlichen werden demnächst eröffnet. Weil in den ersten zwei Runden der Gruppenphase pro Tag vier Partien stattfinden und die Wege wie erwähnt kurz sind, wird es gar möglich sein, mehrere Spiele pro Tag live im Stadion sehen zu können.
Der offizielle Vorverkauf hat noch nicht begonnen. Die FIFA verweist auf ihrer Homepage darauf, dass «Tickets in Kürze erhältlich» seien und man die Seite regelmässig checken soll. Gemäss verschiedenen Quellen wird der Vorverkauf im Januar 2022 beginnen. Eintrittskarten für Gruppenspiele sollen gemäss dem Weltverband zwischen 105 und 210 US-Dollar kosten, Finaltickets gibt ab 455 Dollar.
Für alle, die nicht mehr warten können: Auf der Hospitality-Seite der FIFA können bereits Luxus-Pakete gekauft werden. Ein Spiel der Schweiz im sogenannten «Match Club» inklusive Street-Food-Dinner, servierte Softdrinks, Bier und Wein sowie spezielle Parkmöglichkeiten gibt's da für 950 US-Dollar.
Das wird nicht nötig sein. Die Höchsttemperaturen in Katar liegen im November und Dezember um die 27 Grad Celsius, nachts kann es ausserdem bis zu 15 Grad kühl werden. Sämtliche Stadien können gemäss dem Veranstalter aber klimatisiert werden. Der Innentraum des Khalifa International Stadium, wo Ende September/Anfang Oktober 2019 die Leichtathletik-WM stattfand, wurde bei Aussentemperaturen von über 40 Grad auf 26 Grad heruntergekühlt.
Eigentlich ist Alkohol in Katar verboten. In grossen, internationalen Hotels werden dank entsprechender Lizenzen aber schon länger alkoholische Getränke ausgeschenkt. An der WM sucht die FIFA zudem einen Kompromiss: In speziellen Fan-Zonen soll Alkohol beispielsweise erlaubt werden. Bei der Klub-WM 2019 kostete ein halber Liter Bier rund 6,50 Franken. In der Öffentlichkeit ist Alkohol aber auch während der WM verboten.
Ja, als Touristin schon. Ins Stadion dürfen – anders als in anderen islamischen Ländern – auch katarische Frauen. Von Gleichberechtigung in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen ist man in Katar aber noch weit entfernt.
Für WM-Besucher sind keine besonderen Kleidervorschriften vorgesehen. Allerdings sollte man sich beim Zeigen von Haut vornehm zurückhalten: Das Tragen von Shorts und kurzen Röcke, tief geschnittenen Tops oder transparenter Kleidung gilt als nicht angemessen. Auch den nackten Bierbauch sollten Fans möglichst nicht zur Schau stellen, wenn man keinen Ärger mit der Polizei haben möchte. Das öffentliche Zurschaustellen von Zuneigung ist in Katar ebenfalls nicht besonders gern gesehen. Gut möglich, dass die Gesetzeshüter während der WM aber nicht so streng durchgreifen wie sonst üblich.
Insgesamt werden 32 Nationen an der WM in Katar teilnehmen. Erst 13 stehen fest.
Europa: Deutschland, Dänemark, Belgien, Frankreich, Kroatien, Serbien, Spanien, England, Schweiz, Niederlande.
The @nati_sfv_asf have booked their ticket to the 2022 @FIFAWorldCup!
— Road to 2022 (@roadto2022en) November 15, 2021
We cannot wait to see the Rossocrociati next year at #Qatar2022! #SeeYouIn2022 pic.twitter.com/aw7E62GueU
Südamerika: Brasilien, Argentinien
Nordamerika: noch kein Team fix qualifiziert
Afrika: noch kein Team fix qualifiziert
Asien: Katar (Gastgeber)
Ozeanien: noch kein Team fix qualifiziert
2. du unterstützt ein menschenverachtendes Regime
3. du unterstützt ein menschenverachtendes Regime
Wow!