Der Schweizer Fussball-Verband (SFV) wird mindestens vier weitere Jahre lang von seinem bisherigen Partner Puma ausgerüstet. Bei einem Kaffee an der WM habe man sich mit dem Sportartikel-Giganten mit Sitz in Deutschland geeinigt, so SFV-Generalsekretär Alex Miescher: «Konstanz in der Führung, Konstanz in der Partnerschaft.»
Jacke auf für das neue PUMA-Heimtrikot der Schweiz! #HoppSchwiiz #crosstheline @pumafootball pic.twitter.com/e9woBbIHPE
— nationalteams_SFVASF (@SFV_ASF) 9. November 2015
In Feusisberg stellten die Spieler die EM-Kollektion 2016 vor. Das Bonmot zur modernen Bekleidung im dezenten Retro-Look kam von Juve-Verteidiger Stephan Lichtsteiner: «Neue Trikots sind immer schön. Das bedeutet, dass man noch dabei ist.» Zum neuen Dress kommt der neue Slogan: «Allez La Suisse!»
Auch auf der Trainerposition spricht alles für Kontinuität. Zum Auftakt der EM-Testphase hat Vladimir Petkovic bestätigt, seine eigene Zukunftsplanung auf den Schweizer Verband auszurichten. Sein Ja zur Vertragsverlängerung liegt vor.
PK mit #Petkovic: Ich will als Nationalcoach weitermachen, weil man dieses Team noch weiterentwickeln kann. pic.twitter.com/Z1CroZeDvp
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In einem Interview mit der «Tribune de Genève» am vergangenen Samstag hat sich Vladimir Petkovic erstmals dezidiert zu seiner Zukunftsplanung geäussert. Die Frage, ob er bis zur WM 2018 weitermachen wolle, beantwortete der Coach unmissverständlich: «Aber sicher will ich das!» Unmittelbar nach dem letzten Spieltag in der EM-Qualifikation hatte der Selektionär auf entsprechende Fragen weniger offensiv reagiert. «Beide Seiten müssen Ja sagen», liess er sich im Oktober zitieren.
Am ersten Camp-Tag der mehrtägigen Vorbereitung auf die beiden EM-Testspiele gegen die Slowakei (13. November) und Österreich (17. November) relativierte Petkovic seine Aussagen nicht, sondern sagte nur: «Es war eine klare Antwort auf eine klare Frage.» Nicht mehr? Steht nach seinem Signal nun das zeitnahe Commitment der Verbandsführung an?
«Ich erwarte vom Verband gar nichts», blockte Petkovic ab. Sie seien immer gute Gesprächspartner gewesen, «mit einer klaren Linie» - und offenbar permanent, wie der Tessiner betonte. Er betrachtet die Verhandlungen, die er ohne Agent zu führen pflegt, als «eine Familienangelegenheit, die wir intern lösen».
Petkovic strahlte beim Termin mit den Medien Gelassenheit aus. «Wir werden zu einem Ergebnis kommen. Ich bin immer optimistisch.» Das Taktieren beider Seiten (nach 13 Spielen mit Petkovic) taxiert der 52-Jährige als normal: «Im Klubfussball ist auch nicht alles schon acht Monate vorher gelöst.»
Die Anzeichen haben sich nicht erst seit Petkovics Bekenntnis in der Romandie verdichtet, wonach womöglich noch vor dem Jahreswechsel mit einer Verlängerung der inzwischen etwas mehr als zweijährigen Partnerschaft zu rechnen sein wird. Präsident Peter Gilliéron machte bereits vor fünf Wochen in einem Interview mit der Sportinformation klar, dass der SFV im Prinzip mit der Fortsetzung der Ära Petkovic rechne: «Wir werden uns in den Gesprächen finden, ich sehe eigentlich keine grösseren Probleme oder Hindernisse.»
Ob die beiden Partner hinter den Kulissen nicht doch ein bisschen den Markt sondiert haben und alternative Lösungen begutachteten, ist schwierig zu eruieren. Fakt ist, dass weder der frühere Wunschkandidat Marcel Koller (Österreich) noch Lucien Favre (vereinslos) direkt oder über Umwege ihr Interesse signalisierten - im Gegenteil. Und ein durchaus valabler «Kandidat» wie beispielsweise Basels Trainer Urs Fischer verfolgt momentan ohnehin eine ganz andere Karriereplanung.
Gleichzeitig dementierten italienische Insider die vorübergehende Mutmassung, der frühere Lazio-Verantwortliche Petkovic sei auf dem Mercato der Serie-A-Trainer ein Thema. Ein Milan-Spezialist der «Gazzetta dello Sport» verwarf entsprechende Spekulationen: «Der Name Petkovic ist nicht im Spiel.»
Nicht nur Petkovics Optik zur eigenen Vertragslage stand zur Debatte, auch die medizinisch bedingten Absagen von Granit Xhaka (Mönchengladbach/Bänderverletzung), Ricardo Rodriguez (Wolfsburg/Rückenbeschwerden) und Breel Embolo (Basel/Knieprobleme) griff der Trainer auf: «Die Klubs müssten eigentlich im Interesse der Spieler handeln und auf ihre Gesundheit achten. Da habe ich einen anderen Eindruck.»
Mit Blick auf die Endrunde in Frankreich werde er sich mit den Vereinen intensiver austauschen, so der SFV-Taktgeber. Er werde versuchen, das Verhältnis zur Basis optimaler zu gestalten - oder anders formuliert: für seine personellen Anliegen mehr Verständnis zu generieren. (aeg/si)