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Youssoufa Moukoko vom BVB: 7 Fakten über Dortmunds 14-jähriges Megatalent

Youssoufa Moukoko vom BVB gilt als DAS Top-Talent des deutschen Fussballs.
Youssoufa Moukoko vom BVB gilt als DAS Top-Talent des deutschen Fussballs.bild: watson.de-montage

Instagram-Hype, Millionen-Deal und Rassismus – 7 Fakten über BVB-Talent Youssoufa Moukoko

16.06.2019, 07:2816.06.2019, 07:45
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Youssoufa Moukoko polarisiert. Viele sehen in ihm den nächsten deutschen Superstar, gar das «Next Big Thing» im Weltfussball. Viele andere hingegen zweifeln am Alter des 2004 in Yaoundé, Kamerun, geborenen Deutschen, der mit zehn Jahren nach Hamburg kam. Vor allem, weil Moukoko so gross aufspielt.

Der erst 14-jährige Jugendspieler von Borussia Dortmund, der 2016 aus dem Nachwuchs des FC St.Pauli zum BVB wechselte, trifft und trifft und trifft. Für St.Pauli schoss er als Zehnjähriger 23 Tore in 13 Spielen in der U15-Regionalliga. Für die U17 von Dortmund – obwohl er erst 14 ist – schoss er nun 83 Tore in zwei Saisons.

Heute um 13 Uhr (bei uns im Livestream) spielt er mit Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln im Finale um die deutsche B-Jugendmeisterschaft. Es wäre für Moukoko bereits der zweite Titel in dieser Spielklasse – und das, wir sagen es gerne noch einmal, mit erst 14 Jahren.

Höchste Zeit, euch das «Phänomen Moukoko» mal näher zu erklären. Hier kommen 7 Fakten über das Top-Talent von Borussia Dortmund:

Er ist Kapitän der U17 von Borussia Dortmund – und das mit 14 Jahren

Haben wir schon erwähnt, dass er erst 14 ist? Moukoko ist zusammen mit Rilind Hetemi, 17, Kapitän der Dortmunder B-Jugend. Die beiden wechseln sich ab mit dem Tragen der Kapitänsbinde.

BVB-Jugendtrainer Trainer Sebastian Geppert erklärte die Massnahme im Januar gegenüber dfb.de wie folgt: «In diesem Fall war es so, dass beide gerne Kapitän sein wollten, beide vom Team voll anerkannt werden und beide auch schon in der vergangenen Saison dabei waren. Daher haben wir uns auf dieses – in der Tat etwas ungewöhnliche – Modell verständigt.»

Nächstes Jahr spielt Moukoko schon in der A-Jugend

Zur kommenden Saison befördert der BVB Moukoko, der auch noch für die C-Jugend spielberechtigt wäre, direkt in die U19. Dortmunds Nachwuchs-Chef Lars Ricken sagte dazu gegenüber der «Bild»-Zeitung: «Wir sehen diese Altersklasse für ihn als den richtigen Jahrgang an. Das entspricht seiner Leistungsfähigkeit.»

«Ich hoffe nicht, dass die Leute denken, dass ich in der U19 wieder 46 Tore schiesse.»
Youssoufa Moukoko über eventuelle Erwartungshaltungen.

Im November 2020 wird Youssoufa Moukoko übrigens 16, dann darf er laut DFB-Statuten in der höchsten Spielklasse im Herrenbereich auflaufen.

321.000 Follower auf Instagram – er ist schon jetzt ein kleiner Star

Sein Konto ist privat. Wer Youssoufa Moukoko folgen will, der muss erstmal ein Anfrage stellen. Über 300'000-mal hat Moukoko diese Anfrage schon bestätigt. 321'000 Follower hat der Offensivallrounder. Zum Vergleich: BVB-Mittelfeldstratege Thomas Delaney hat 126'000, 27-Millionen-Neuzugang Nico Schulz 72'000.

Vor allem hat Moukoko viele jugendliche Fans, die ihn bewundern, seine Karriere verfolgen und ihn auf Fanpages als Star und «grösstes Talent der Welt» verehren. Als Teenager weiss er, wie man mit seinen Followern kommuniziert, sie bei Laune hält. Regelmässig geht er auf Instagram live, macht «Q&As», wird dann mit Fragen und Kommentaren bombardiert, die er brav beantwortet.

«Einfach Moukoko getroffen» – Dieser Schnappschuss steht sinnbildlich für die Popularität, die der junge BVB-Spieler bereits hat.

Youssoufa Moukoko posiert mit jungen Fans für ein Selfie. Die schwarzen Zensierbalken haben wir hinzugefügt.
Youssoufa Moukoko posiert mit jungen Fans für ein Selfie. Die schwarzen Zensierbalken haben wir hinzugefügt. bild: screenshot instagram/watson-montage

Dabei scheint er aber einordnen zu können, dass er erst ganz am Anfang seiner Fussballerkarriere steht. Einmal fragte man ihn via Instagram, wie es sei, ein Star zu sein. Seine Antwort: «Ich bin kein Star.»

Die leidige Altersfrage und der Rassismus

Viele winken ab, wenn sie den Namen Youssoufa Moukoko hören, zweifeln an seinem Alter. Der Tenor: Ein 14-Jähriger kann physisch nicht so stark sein, ein 14-Jähriger kann nicht so gut Fussball spielen – der muss älter sein, weil er ja aus Afrika kommt und das Alter da ja oft nur geschätzt werde.

Moukoko und seiner Familie wird seit Jahren vorgeworfen, dass der Stürmer älter sei, und das obwohl sein Vater eine amtliche deutsche Geburtsurkunde vorlegte. (welt.de)

Bei Talenten mit anderer Hautfarbe wäre das undenkbar.

Statt seine Leistung zu respektieren, machen sich im Neidland Deutschland viele (Erwachsene) über ihn lustig. In den sozialen Netzwerken sind unter Artikeln über Moukoko, ob von «Bild», «Spox» oder der «Sportschau», negative Kommentare die Regel.

Ein Grossteil der öffentlichen Meinung zu Moukoko hat auch mit Rassismus zu tun.

Hier ein paar beispielhafte verletzende und auch rassistische Kommentare dieser Sorte:

Unter diesem Kinderfoto von Youssoufa Moukoko auf einer Fanpage steht der Kommentar: «Da war der angeblich bestimmt 3 Monate alt ...»

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

#ym10officialfanpage

Ein Beitrag geteilt von Youssoufa Moukoko Fanpage🖤💛 (@youssoufa.10) am

«Witze über Moukoko werden einfach nicht alt ... genau wie er selbst.»
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Oder so etwas:

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Wen wunderts nach 46 Toren in 25 Spielen...

Ein Beitrag geteilt von Marcos Fussballecke ⚽ (@marcos_fussballecke) am

«Nächstes Jahr mit 22 spielt er dann endlich in der A-Jugend.»
facebook

Das setzt der Nachwuchshoffnung zu: «Die letzte Saison war hart für mich. Mit den ganzen Geschichten», sagte Moukoko über solche Kommentare.

Gänzlich ausgeräumt wurden die Bedenken aber nie. Sogar U23-Teammanager Ingo Preuss sagte 2017 in einem «Spox»-Interview: «Ich könnte mir bei Youssoufa vorstellen, dass sein Alter lediglich geschätzt worden ist. Vielleicht ist er in Wirklichkeit ein, zwei Jahre älter.»

Lars Ricken betonte derweil immer, das angegebene Alter sei Fakt, der Verein verwies auf die beglaubigte Geburtsurkunde. Der Deutsche Fussball-Bund erklärte auf Anfrage der «Bild», man vertraue «in dieser Angelegenheit den Angaben des Heimatvereins des Spielers».

Er hat einen millionenschweren Deal mit Nike

Seine Topleistungen haben auch Sportartikelhersteller Nike auf den Plan gerufen. Das US-Unternehmen, das gerne erfolgreiche Sportler eng an sich bindet, hat mit Moukoko gemäss «Bild» bereits einen Ausrüster- und Werbedeal abgeschlossen. Volumen: rund zehn Millionen Euro.

Er bricht Rekorde

Moukoko hat in der B-Junioren-Bundesliga einen Torrekord aufgestellt. Der 14-Jährige, der gegen teils drei Jahre ältere Jugendliche spielt, erzielte am letzten Spieltag der Weststaffel für Borussia Dortmund beim 6:0 beim MSV Duisburg seine Saisontore 44 bis 46. Damit übertraf er die seit 2013 bestehende Bestmarke des Schalkers Donis Avdijaj (44 Tore/heute vereinslos).

Moukoko kam in 25 Saisoneinsätzen auf einen Toreschnitt von 1,84. Er erzielte 42,8 Prozent der 93 Dortmunder Saisontore. Neun der 14 Vereine in der Weststaffel schossen insgesamt weniger Tore als Moukoko alleine.

German Wunderkind

Das alles macht ihn zu einem weltweit beachteten «Wunderkind». Noch nie gab es einen deutschen Spieler, der bereits in diesem jungen Alter so viel Beachtung fand. Als Sebastian Deisler, Mesut Özil, Toni Kroos oder Kai Havertz 14 waren, kannten sie wahrscheinlich nur die krassesten Fussballnerds. Aber Moukoko kennt jetzt schon jeder 0815-Fussballfan.

Moukoko hat alle Voraussetzungen, irgendwann ein weltbekannter Fussballstar zu werden. Und das scheint er auch zu wissen, seine Karriereziele sind wenig bescheiden: «Wenn ich ehrlich bin, ist es mein Ziel, Profi in Dortmund zu werden, mit der Borussia die Champions League zu holen und den Ballon d'Or zu gewinnen», sagte er der «Sport Bild» im vergangenen Winter.

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Freddy Adu am 3. April 2004 mit 14 Jahren bei seinem ersten MLS-Profi-Einsatz.Bild: AP

Eine Garantie für eine grosse Karriere ist das natürlich alles nicht.

Negative Beispiele von hochgelobten und dann gescheiterten talentierten Teenagern gibt es genügend. Der US-Amerikaner Freddy Adu galt mit 14 Jahren auch als Wunderkind, hatte auch einen millionenschweren Nike-Vertrag in der Tasche und galt schon als der «neue Pelé». Heute, mit 30, ist er zum wiederholten Male vereinslos.

(zap/as/watson.de)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thurgauo
16.06.2019 08:24registriert November 2017
Gewisse Zweifel sind durchaus erlaubt meiner Meinung nach. Bei der Geburtsurkunde handelt es sich lediglich um eine Nachbeurkundung und ein Alterstest mittels Handgelenkuntersuchung wird ebenfalls vom BVB und dem Spieler abgelehnt. OK, der ist nicht ganz genau, aber trotzdem muss man sich nicht wundern, wenn dann Zweifel aufkommen. Auch die Bilder mit den Grössenunterschieden ist gewaltig. Und wenn man daran zweifelt muss man nicht direkt ein Rassist sein, gerade von afrikanischen U-Auswahlen gibt es genug Beispiele in denen die halbe Mannschaft das Geburtsdatum 01.01.x besitzt.
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Füdlifingerfritz
16.06.2019 08:58registriert März 2018
Schon etwas billig und populistisch jeden kritischen Kommentar zu seinem Alter gleich als Rassimus abzutun. Und sorry, ich fand jeden der gezeigten Witze über sein Alter durchaus witzig. Ansonsten: man darf sehr gespannt sein, was der Knabe noch so alles leisten wird.
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N. Y. P.
16.06.2019 07:50registriert August 2018
Ich finde das nicht in Ordnung.

Ich zweifle sein Alter auch an. Ich schätze ihn so um die 16 - 17 Jahre. Aber, dass man in die Rassistenecke gestellt wird, wenn man sein Alter anzweifelt, finde ich nicht in Ordnung.

Der Artikel kommt mir wie eine Huldigung eines Fans daher..

Toni Lukic, bist du der Autor des
Artikels ?

;-)
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Der «verlorene Sohn» kehrt heim – Servette holt Tim Bozon
Playoff-Finalist Lausanne verliert seinen zweitbesten Schweizer Torschützen: Tim Bozon (30) kehrt im Frühjahr nach fünf Jahren zu Servette zurück.

Er hat für Frankreich bereits 89 Länderspiele (33 Punkte) und 6 WM-Turniere (39 Spiele/16 Punkte) und gilt trotzdem als Schweizer: Der Sohn von Philippe Bozon (58), der als Ausländer für Lugano und Servette stürmte, besitzt eine Schweizer Lizenz. Der kräftige, flinke Flügel mit den schnellen Händen würde es mit einem Schweizer Pass sicherlich zu ein paar Operetten-Länderspielen bringen. Er ist bis 2009 bei Servette ausgebildet worden, brachte es in sechs Jahren in Nordamerika immerhin in den NHL-Draft Nr. 3 Montréal 2012) aber nicht in die NHL.

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