Der ehemalige Paralympics-Star Oscar Pistorius hat seine Freundin erschossen – nicht vorsätzlich, aber fahrlässig, wie die südafrikanische Richterin Thokozile Masipa am Freitag entschied. Pistorius ist längst nicht der einzige Sportler, der wegen einer Frau mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist.
Bevor der frühere NFL-Spieler 2007 wegen bewaffneten Raubüberfalls zu mindestens neun Jahren Haft verurteilt wurde, war ein spektakulärer Mordprozess gegen ihn gelaufen. Vor zwanzig Jahren war er wegen der Tötung seiner Ex-Frau Nicole Brown Simpson und ihrem Bekannten angeklagt worden. Der Prozess, inklusive der Verfolgungsjagd davor, wurde live im amerikanischen TV übertragen und löste unter anderem Rassenunruhen aus. Mangels an Beweisen wurde Simpson freigesprochen.
Drei Jahre sass Mike Tyson für die Vergewaltigung einer 18-jährigen Miss-Amerika-Kandidatin hinter Gittern. Der Schuldspruch von 1992 basierte auf Indizien und der Aussage des Opfers. Diese befanden die Richter für glaubwürdiger als die Aussagen des mehrfach vorbestraften Tyson. Der ehemalige Box-Weltmeister bestritt den Vergewaltigungs-Vorwurf stets.
Die Frau heiratete ihn nach dem Vorfall im letzten Februar trotzdem. NHL-Star Ray Rice wurde vorübergehend verhaftet und ein Richter verhängte eine einjährige Resozialisierungsmassnahme gegen ihn. Lässt sich Rice bis kommenden Mai nichts zu Schulden kommen, wird die Anklage wegen Körperverletzung fallen gelassen. Als Footballer bleibt er unbefristet gesperrt.
Mit 23 Jahren gewann Mischa Ebner unerwartet den Frauenfelder Militärwettmarsch, den bekanntesten Waffenlauf der Schweiz. Vier Jahre später führte eine DNA-Spur auf einem Brief zu Mischa Ebner. Der Killer beschwerte sich bei der Polizei, die in der Fahndungsmeldung vom «unreinen Teint» des Täters geschrieben hatte. Dieser gestand den Mord und mehrere Attacken auf junge Frauen. Er begann noch im Untersuchungs-Gefängnis Suizid.
Der ehemalige Fussballtorwart beim brasilianischen Verein Clube de Regatas do Flamengo, Bruno Souza, wurde 2013 für schuldig befunden, die Ermordung seiner Ex Eliza Samudio in Auftrag gegeben zu haben. Die Leiche der Frau wurde nie gefunden. Schon 2010 wurde er verurteilt, sie entführt und misshandelt zu haben.
Helga und Bubi Scholz gehörten in den 70er Jahren zur glamurösen Berliner High Society. Sie war schön, er war stark. Alles war perfekt, bis etwas Schreckliches passierte: Scholz erschoss seine Frau durch die Tür der Gästetoilette, in die sich die 49-Jährige eingesperrt hatte. Drei Jahre Freiheitsstrafe kassierte das ehemalige Boxidol 1985. Das Gericht konnte ihm keinen Tötungsvorsatz nachweisen. Während der Tat war er betrunken. Nach seiner Entlassung 1987 lebte er mit Depressionen. Im Jahr 2000 starb er im Alter von 70 Jahren.
Der deutsche Jürgen Brähmer ist der Polizei bereits seit seiner Jugend bekannt. Das erste Mal kam er 1998 mit dem Gesetz in Konflikt. Der Boxer wurde wegen gemeinschaftlichen Raubes und schwerer Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. 2002 schlug er einen Autofahrer K.O., der, nachdem Brähmer einen Autounfall verursacht hatte, die Polizei rufen wollte. Dafür sass Brähmer noch einmal zweieinhalb Jahre ein. 2010 verurteilte ihn ein Gericht wiederum zu 16 Monaten Haft. Er soll in einer Bar eine Frau ins Gesicht geschlagen haben. Brähmer boxt weiter.
(rar)