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Klitschko muss die Krone abgeben: Tyson Fury ist neuer Box-Weltmeister

Fury gegen Klitschko.
Fury gegen Klitschko.
Bild: Bongarts

Klitschko muss die Krone abgeben: Tyson Fury ist neuer Box-Weltmeister

Wladimir Klitschko ist die Titel der drei grossen Welt-Boxverbände IBF, WBO und WBA überraschend los. Der 39-jährige Ukrainer wurde von dem 12 Jahre jüngeren Briten Tyson Fury entthront.
29.11.2015, 01:4308.04.2016, 11:09
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Vor rund 45'000 Zuschauern in der Düsseldorfer Esprit-Arena kassierte der haushohe Favorit Samstagnacht nach zwölf Runden eine einstimmige Punktniederlage (112:115, 112:115, 111:116).

«Da ist ein Traum wahr geworden. Sechs Monate habe ich mich darauf vorbereitet. Ich kann es kaum glauben.»
Tyson Fury

Klitschko, der vor dem Kampf auf eine über elfjährige Ära zurückblickte, in der er nicht bezwungen wurde, verlor seine 19. Titelverteidigung. Der unorthodox in beiden Auslagen boxende Fury blieb auch in seinem 25. Kampf ungeschlagen, Klitschko verliess den Ring nach seinem 68. Profikampf zum vierten Mal als Geschlagener.

Fury feiert seinen Sieg.
Fury feiert seinen Sieg.
Bild: Lee Smith/REUTERS

«Ich fand einfach kein Rezept. Tyson Fury war sehr schnell und unglaublich flink für seine Körpergrösse. Er war einfach besser», kommentierte Wladimir Klitschko, der mit seinen 1.98 m für einmal auf einen grösseren Widersacher traf (2.06).

«Wladimir hätte mehr riskieren sollen, mehr den Infight suchen», meinte Wladimirs älterer Bruder, der frühere WBC-Schwergewichts-Weltmeister Witali Klitschko. «Er hätte mehr Körpertreffer anstreben sollen. Doch Wladimir war irgendwie zu verkrampft», urteilte mit Lennox Lewis (Gb) ein anderer früherer Schwergewichts-Weltmeister.

«Ich fand einfach kein Rezept. Tyson Fury war sehr schnell und unglaublich flink für seine Körpergrösse. Er war einfach besser.»
Wladimir Klitschko

Extrem beweglicher Fury

Fury war derweil extrem agil. Er beherrschte das Geschehen mit seinem ständig pendelnden Oberkörper und explosiven Auslagen-Wechsel mehrheitlich, während Klitschko kaum Treffer landete und nie in den Kampf zu kommen schien. Zudem verzeichnete der Titelverteidiger schon in der ersten Kampfhälfte ein erstes Cut unter dem linken Auge, ein zweites folgte auf der anderen Gesichts-Seite in der zehnten Runde. Selbst ein Punktabzug in der 11. Runde wegen Schlagens an den Hinterkopf konnte Furys Erfolg nicht mehr gefährden. Einmal hielt er sogar beide Hände nach hinten, um Klitschkos Ratlosigkeit zu parodieren.

Die Düsseldorfer Arena.
Die Düsseldorfer Arena.
Bild: Sebastian Konopka/AP/KEYSTONE

«Da ist ein Traum wahr geworden. Sechs Monate habe ich mich darauf vorbereitet. Ich kann es kaum glauben», sagte Fury und sang noch im Ring ein Ständchen für seine Frau. Klitschko bestätigte derweil Rückkampf-Klausel. Diese würde ihm eine baldige, wenn nicht gar sofortige Revanche ermöglichen. Allerdings wollte Wladimir Klitschko die Fortsetzung seiner Karriere nach dem Kampf noch nicht bestätigen. (dwi/si)

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