Eine Überraschung ist es nicht, dass der Machtkampf zwischen Bernhard Burgener und dem ehemaligen Fussballer und heutigen Minderheitsaktionär David Degen um den FC Basel mit dem gestrigen Tag kein Ende findet. Viel mehr hat man genau das erwarten dürfen: Dass der Streit eskaliert – und schliesslich vor Gericht entschieden wird. Irgendwann.
Die Art und Weise jedoch, wie Degen vorgeht, indem er eine superprovisorische Verfügung bewirkt, die dem Verwaltungsrat die Handlungsfreiheit nimmt, ist eine neue Eskalationsstufe. Und vor allem ist es, was der grösste Fussballklub des Landes als Letztes braucht. Die Strapazen werden immer spürbarer. Dass die Debatte nicht aufhört, sondern über Wochen und Monate weitergehen wird, schadet dem Verein mehr als irgendjemandem sonst. Mehr als Degen, mehr als Burgener.
Aber Degen schadet auch sich selbst. Er nimmt sich die Chance, den Verein so schnell wie möglich nach seinem Gutdünken umzubauen. Stattdessen ist Degen nicht handlungsfähig, bis das Gericht entschieden hat. Und Burgener? Der zuletzt ebenfalls zugegeben hat, dass alle Involvierten leiden, verschwindet so ebenfalls nicht von der Bildfläche. Er verkommt jedoch zu einer lahmen Ente («lame duck»).
Wie der Verein diese Konstellation und den Weiterzug dieses Kampfes verkraftet, wird sich zeigen. Aber er wird Schaden davontragen. Neben dem Platz puncto Reputation, bei den Fans sowieso. Aber ziemlich sicher auch darauf.
(bzbasel.ch)
Problem 2: DD hat mit seiner vorschnellen Kommunikation heute bewiesen, dass auch er kein Deut besser ist