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Übernahme-Chaos beim FC Basel: Der Sport als Leidtragender

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Übernahme-Chaos beim FC Basel: Der Sport als Leidtragender

Am Tag, an dem sich beim FC Basel die Besitzverhältnisse zwischen Mehrheitsaktionär Bernhard Burgener und Minderheitsaktionär David Degen hätten klären sollen, erreicht das Chaos eine neue Stufe.
29.03.2021, 21:03
Céline Feller / ch media
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Eine Überraschung ist es nicht, dass der Machtkampf zwischen Bernhard Burgener und dem ehemaligen Fussballer und heutigen Minderheitsaktionär David Degen um den FC Basel mit dem gestrigen Tag kein Ende findet. Viel mehr hat man genau das erwarten dürfen: Dass der Streit eskaliert – und schliesslich vor Gericht entschieden wird. Irgendwann.

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS DAVID DEGENS KAUFANGEBOT FUER DEN FC BASEL --- Ein Plakat mit der Aufschrift BURGENER NIMM DI HUET! steht beim FCB-Mahnmal auf dem Barfuesserplatz in Basel am Donnerstag,  ...
Wie der FC Basel die am Montag geschaffene Konstellation und den Weiterzug des Machtkampfes verkraftet, wird sich zeigen.Bild: keystone

Die Art und Weise jedoch, wie Degen vorgeht, indem er eine superprovisorische Verfügung bewirkt, die dem Verwaltungsrat die Handlungsfreiheit nimmt, ist eine neue Eskalationsstufe. Und vor allem ist es, was der grösste Fussballklub des Landes als Letztes braucht. Die Strapazen werden immer spürbarer. Dass die Debatte nicht aufhört, sondern über Wochen und Monate weitergehen wird, schadet dem Verein mehr als irgendjemandem sonst. Mehr als Degen, mehr als Burgener.

Aber Degen schadet auch sich selbst. Er nimmt sich die Chance, den Verein so schnell wie möglich nach seinem Gutdünken umzubauen. Stattdessen ist Degen nicht handlungsfähig, bis das Gericht entschieden hat. Und Burgener? Der zuletzt ebenfalls zugegeben hat, dass alle Involvierten leiden, verschwindet so ebenfalls nicht von der Bildfläche. Er verkommt jedoch zu einer lahmen Ente («lame duck»).

Wie der Verein diese Konstellation und den Weiterzug dieses Kampfes verkraftet, wird sich zeigen. Aber er wird Schaden davontragen. Neben dem Platz puncto Reputation, bei den Fans sowieso. Aber ziemlich sicher auch darauf.

(bzbasel.ch)

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quelle: keystone / georgios kefalas
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25 Kommentare
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Zweiundvierzig
29.03.2021 21:27registriert April 2016
Ähm sorry, aber mit diesem Kommentar bin ich nicht einverstanden. Wenn der Verwaltungsrat versucht, Degens Vorkaufsrecht zu übergehen und den Verein an einen ausländischen Investor verhökern will, dann bleibt ihm doch gar nichts mehr übrig als die Sache mit einer superprovisorischen Verfügung zu stoppen? Bin zwar überhaupt kein Fan von Degen oder dem FCB (FC Winti ole), aber da gebe ich Degen vollkommen recht.
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Elpampa
29.03.2021 21:26registriert September 2018
Problem 1: Bei BB ist bekannt, wer das Geld liefert. Bei DD kann man nur vermuten.
Problem 2: DD hat mit seiner vorschnellen Kommunikation heute bewiesen, dass auch er kein Deut besser ist
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Linus Luchs
29.03.2021 21:21registriert Juli 2014
Duell der Bösewichte; vielleicht ganz unterhaltsam in einem trashigen B-Movie. Aber für den FC Basel ist es bitter, auf diesem Niveau angekommen zu sein.
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