Noch 81 Tage, dann messen sich im Zürcher Letzigrund die besten Leichtathletinnen und Leichtathleten Europas in 47 Disziplinen. Zwischen dem 12. und 17. August wollen die Organisatoren den Zuschauern auch nebst dem Sport beste Unterhaltung bieten. Die Vorbereitungen dafür laufen wie geplant, oder wie es Patrick Magyar, CEO des Events, sagte: «Nicht nur unsere Uniformen, auch die Ampeln sind auf Grün.»
Eines der grossen Aushängeschilder der EM 2014 ist der neue Weltrekordhalter im Stabhochsprung, der Franzose Renaud Lavillenie. Dank seiner 6,16 Meter, welche der Olympiasieger von 2012 dieses Jahr in Donezk übersprang, gehört Lavillenie zu den Stars des Anlasses. Er besucht die Limmatstadt schon jetzt: «Ich freue mich sehr auf die Europameisterschaften im Letzigrund. Zürich ist mit seiner grossen Leichtathletiktradition bekannt dafür, einerseits den Athleten beste Bedingungen zu bieten und andererseits unsere Sportart auf ganz spezielle Weise zu zelebrieren.»
Ein neuer Weltrekord ist jedoch nicht zu erwarten. Lavillenie sprang die Rekordhöhe in der Halle. «In der Halle zu springen ist von Vorteil, die Wetterverhältnisse sind konstant, kein Wind, keine Temperaturunterschiede.»
Patrick Magyar ist gewillt, auch dieses Jahr die Welt mit einem riesigen Fest zu beeindrucken und Lavillenies Aussage, «die Sportart auf ganz spezielle Weise zu zelebrieren», alle Ehre zu machen. Bereits 45 Prozent der 54'405 Tickets wurden verkauft. Doch nun kommt die grosse Challenge: «Die Leichtathletikfans haben ihre Tickets, nun müssen die restlichen Sportfans ins Boot gefischt werden», sagte der CEO an der Pressekonferenz. Um dieses Vorhaben zu meistern, versprechen die Organisatoren viel Spektakel – auch neben dem Sportplatz. Sie setzen dabei auf «Verschmelzung von Kunst und Kultur mit dem Sport».
An jedem der sechs Tage sorgen Musik und Unterhaltung dafür, dass allen etwas geboten wird – auch den Leichtathletikmuffeln. Magyar, der selbsternannte Feuerwerksfan mit der «pyromanischen Ader», verspricht grosses Spektakel zum Abschluss jedes Tages. So findet auch die Eröffnungsfeier erst am Abend nach dem ersten Wettkampftag statt.
Mit DJ Bobo in Begleitung von Maskottchen Cooly, der finnischen Poprockband Sunrise Avenue und dem Hochseilartisten Freddy Nock hat der Zuschauer allen Grund zur Freude. «In dieser Form wurde die Verbindung von Sport und Kultur in der Schweiz noch nie inszeniert», verspricht Simon Ackermann, der Co-Produzent und Regisseur der Feiern im Letzigrund-Stadion. Was Nock genau vorzeigen wird, verheimlicht Ackermann noch: «Er wird über den Letzi laufen, aber das ist noch nicht alles.»
Auch sonst wollte Ackermann natürlich nicht jedes Detail preisgeben. Um einen kleinen Vorgeschmack zu liefern, was auf das Publikum zukommen wird, zeigte Magyar dafür Bilder der Abschlussfeier des «Weltklasse Zürich 2011». Wir wollen es ihm gleichtun:
Im Rahmen des City Festivals auf dem Zürcher Sechseläutenplatz schüttelten die vor Vorfreude sprühenden Organisatoren ihren letzten Lockruf aus dem Ärmel. Neben selbstgefertigten Taschenmessern, einer 30-Meter-Laufbahn und dem House of Switzerland – genau dem gleichen schönen Holzhaus, welches in Sotschi stand – projizieren zwei Kreativagenturen für dreidimensionale Lichtshows ihre Kunst auf die Fassade des Opernhauses. Eine davon unter der Regie der Zürcher Agentur Projektil, die sich mit ihrem Bewerbungsvideo (unten) gegen sechs Konkurrenten durchsetzen konnte.
Will man den Worten der zuversichtlichen Veranstalter Glauben schenken, darf sich die Schweiz tatsächlich auf einen unvergesslichen Event mit viel Show, Unterhaltung und natürlich Leichtathletik auf höchstem Niveau freuen. Auch für Leichtathletikmuffel stehen die Ampeln in 81 Tagen auf Grün.