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National League: Genf fehlt nach Kantersieg ein Sieg zum Meistertitel

Geneve-Servette's forward Linus Omark 2nd right, celebrates his goal with his teammates Geneve-Servette's defender Roger Karrer #25, Geneve-Servette's forward Teemu Hartikainen #70 Gene ...
Servette spielte im fünften Playoff-Finalspiel gegen Biel wie entfesselt auf.Bild: keystone

7:1-Gala gegen überfordertes Biel – Servette sichert sich den ersten Meisterpuck

Genève-Servette ist noch einen Erfolg vom ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte entfernt. Der Qualifikationssieger demontiert Biel im fünften Finalspiel zu Hause 7:1 und geht in der Best-of-7-Serie 3:2 in Führung.
22.04.2023, 23:0622.04.2023, 23:09
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Die ersten vier Partien in diesem Final endeten allesamt mit einem Tor Unterschied. Und nun das: Servette schoss im Mitteldrittel vier Tore zum 4:0, die ersten drei innert 143 Sekunden. Das Unheil nahm für die Gäste in der 24. Minute seinen Lauf, als der Ex-Bieler Marc-Antoine Pouliot die Genfer während einer Druckphase in Führung schoss. Der gebürtige Kanadier, der mit einer Bielerin verheiratet ist und seit Ende Dezember 2021 den Schweizer Pass besitzt, zeichnete in der 43. Minute auch für das 5:0 verantwortlich. Pouliot hatte schon beim Re-Break am Donnerstag (3:2) zweimal getroffen.

Nach dem 0:1 kam bei den Seeländern noch Pech dazu. In der 26. Minute lenkte Verteidiger Robin Grossmann einen Schuss von Henrik Tömmernes, der die Genfer Ende Saison nach sechs Jahren in Richtung Göteborg verlässt, ins eigene Gehäuse ab. 22 Sekunden später jubelten die Spieler von Servette nach einem Treffer von Linus Omark erneut. Die Bieler nahmen eine «Coaches Challenge», weil sie eine Torhüterbehinderung von Teemu Hartikainen an dem nach dem zweiten Drittel ausgewechselten Harri Säteri gesehen hatten. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene lange an, und da es für sie ein 50:50-Entscheid war, zählte das 3:0.

In der 37. Minute vergab Mike Künzle eine gute Chance zum 1:3, nachdem die Genfer zuvor in Unterzahl zweimal dem vierten Tor nahegekommen waren – sowohl Noah Rod als auch Marco Miranda zogen in der 33. Minute alleine auf Säteri los. 43,5 Sekunden vor der zweiten Pause erzielte dann Hartikainen nach einem Fehler von Luca Cunti doch noch das 4:0.

Damit gab es über den Ausgang des Spiels endgültig keine Zweifel mehr, stellte sich nur noch die Frage, ob der Genfer Goalie Robert Mayer seinen ersten Shutout in diesen Playoffs feiern würde. Das tat er nicht, Luca Hischier vermieste ihm diesen in der 54. Minute mit dem 1:5.

Geneve-Servette's defender Henrik Toemmernes #7 and his teammates celebrate after defeating the team Biel-Bienne, during the fifth leg of the National League Swiss Championship final playoff game ...
Servette konnte im fünften Playoff-Finalspiel auf den Ketchup-Effekt zählen.Bild: keystone

Die erste gute Möglichkeit des Spiels hatten die Gäste gehabt. In der 3. Minute prallte ein Schuss des schwedischen Verteidigers Viktor Lööv vom Pfosten zurück, ehe Mayer den Puck beinahe ins eigene Tor beförderte. Eine Minute später scheiterte der Genfer Routinier Valtteri Filppula an der Latte. Nun geniessen die beiden Teams zwei Tage Pause, ehe es am Dienstag in Biel weitergeht. Die Genfer haben dann ihren ersten Meisterpuck.

Die Stimmen zum Spiel

Henrik Tömmernes (Servette):

«Wir haben uns an unseren Gameplan gehalten und dann konnten wir vom sogenannten Ketchup-Effekt profitieren. Wir skorten ein paar Tore. Natürlich war auch etwas Glück dabei, aber es fühlte sich ziemlich gut an. Ich weiss nicht, ob das mein letztes Game in Genf war. Aber es wäre sicherlich gut, denn es würde bedeuten, dass wir am Dienstag Meister werden. Aber dafür müssen wir uns noch einmal voll fokussieren.»

Alessio Bertaggia (Servette):

«Klar, mir ist es in den letzten Spielen gut gelaufen. Aber am Ende ist egal, wer die Tore schiesst. Wir müssen einfach schauen, dass wir ein Tor mehr auf der Resulattafel haben. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir jetzt im Kopf frei bleiben. Wir müssen unseren Job machen und nicht zu viel nachdenken. Biel hat eine gute Mannschaft und hat jetzt nichts mehr zu verlieren.»

Robin Grossmann (Biel):

«Es war definitiv ein Sch...spiel von uns. 1:7 in den Playoffs zu verlieren, ist nicht akzeptabel, aber schlussendlich ist es auch nur ein Sieg. Wir haben im zweiten Drittel den Faden verloren, als wir drei Gegentore hintereinander kassieren. Das darf uns nicht passieren. Da müssen wir routinierter und abgeklärter sein. Es ist bitter und peinlich, aber das müssen wir jetzt abhaken. Wir haben immer noch die Chance, etwas zu reissen.»

Das Telegramm:

Genève-Servette - Biel 7:1 (0:0, 4:0, 3:1)
7135 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Tscherrig, Cattaneo/Duc.
Tore: 24. Pouliot (Jacquemet, Tömmernes) 1:0. 26. (25:24) Tömmernes (Pouliot) 2:0 (Eigentor Grossmann). 26. (25:46) Omark (Hartikainen) 3:0. 40. (39:16) Hartikainen 4:0. 43. Pouliot (Tömmernes) 5:0. 54. (53:19) Hischier 5:1. 55. (54:18) Rod (Praplan) 6:1. 56. (55:03) Bertaggia (Pouliot) 7:1.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 3mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Richard; Rajala.
Genève-Servette: Mayer; Jacquemet, Tömmernes; Vatanen, Karrer; Völlmin, Le Coultre; Chanton; Miranda, Filppula, Winnik; Praplan, Richard, Rod; Hartikainen, Jooris, Omark; Smirnovs, Pouliot, Bertaggia; Antonietti.
Biel: Säteri (41. van Pottelberghe); Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Sallinen, Sheahan, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Hofer, Haas, Hischier; Kessler, Froidevaux, Schläpfer; Stampfli.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Maurer (gesperrt), Berthon (verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Biel ohne Olofsson (überzähliger Ausländer). (pre/sda)

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quelle: keystone / ennio leanza
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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Patrick59
22.04.2023 21:32registriert Januar 2015
Nun denn. Für mich als neutraler Zuschauer scheint es für Biel auch dieses Jahr nichts mit dem Titel zu werden. Die Genfer immer einen Tick schneller, gefährlicher und körperlich stärker. Im Eishockey kann es ja schnell wechseln, aber so dominant wie Genf auftritt wird es sehr schwer werden für die Bieler.
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123und456
22.04.2023 22:57registriert Juli 2015
Als Biel-Fan kann man nur sagen: Autsch.
Es wird gewiss wieder Fans geben, die vieles mit Glück(2:0) und Ligamafia(3:0) erklären wollen.
Aber ganz ehrlich Servette war besser, Punkt.
Ja, das Tor von Hartikainen war wohl ne 50:50 Entscheidung, gleichwohl kam danach wenig bis nix von Biel. Im Gegenteil in den Folgeminuten der Triplette konnten die Servettiens gefühlte 10 Mal alleine auf Säteri losziehen, weil die Bieler nach vorne stürmten. Und ja Servette war im Flow und traf danach ziemlich alles, die Bieler Gegenwehr war aber dennoch ziemlich mau. Das Team schien komplett verunsichert.
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N. Y. P.
22.04.2023 22:23registriert August 2018
Wir wurden vorgeführt und plattgewalzt. So richtig abgewatscht. Wir sind komplett auseinandergenommen worden.

Servette wird uns jetzt nicht mehr ernst nehmen..
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