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Ski-WM: Meillard in Parallel-Farce mit Bronze schlecht bedient

France's Mathieu Faivre, center, winner of the gold medal of the parallel giant slalom, poses with second placed Croatia's Filip Zubcic, left, and third placed Switzerland's Loic Meilla ...
Filip Zubcic (Silber, links), Mathieu Faivre (Gold, mitte) und Loic Meillard.Bild: keystone

Bronze für Meillard in fragwürdigem Parallel-Rennen – Liensberger und Bassino teilen Gold

16.02.2021, 17:34
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Frauen

Wendy Holdener verpasst es, bei der WM-Premiere in der Disziplin Parallelrennen ihre Medaillenkollektion zu vergrössern. Weltmeisterin Marta Bassino sorgt für die erste Medaille von Gastgeber Italien.

Holdener hatte in der morgendlichen Qualifikation mit überlegener Bestzeit gleich zwei Dinge aufgezeigt. Dass sie das Ausscheiden am Vortag als Titelverteidigerin in der WM-Kombination schnell überwinden konnte und dass ihr auch das neue Parallel-Format behagt.

epa09016395 Wendy Holdener of Switzerland reacts during the Women's Parallel Slalom race at the FIS Alpine Skiing World Championships in Cortina d'Ampezzo, Italy, 16 February 2021. EPA/ANDRE ...
Holdener zählt wie schon in der Kombi zu den grossen Geschlagenen.Bild: keystone

Anfänglich lief in der K.o.-Phase alles nach Plan für die 27-jährige Schwyzerin. Den Achtelfinal gegen die Amerikanerin Nina O'Brien entschied sie standesgemäss zu ihren Gunsten. Danach holte Holdener gegen O'Briens US-Landsfrau Paula Moltzan im ersten Lauf den Maximalvorsprung von einer halben Sekunde heraus.

Doch den entscheidenden Run durfte dann die Amerikanerin auf dem eindeutig schnelleren roten Kurs bestreiten. Holdeners Vorsprung schmolz extrem schnell, am Ende betrug ihr Rückstand auf Moltzan 36 Hundertstel.

Mit diesem Verdikt war gleichzeitig auch klar, dass es im vierten WM-Rennen der Frauen in Cortina für Swiss-Ski erstmals keine Medaille geben sollte. Lara Gut-Behrami, Camille Rast und Jasmina Suter waren im Parallelrennen schon in der Qualifikation hängen geblieben.

Gold geht an die Italienerin Marta Bassino und an die Österreicherin Katharina Liensberger, die im Final nach zwei Läufen à jeweils rund 20 Fahrsekunden zeitgleich waren. Anfänglich war nur Bassino als Weltmeisterin angezeigt und geehrt worden, ehe die Jury dem Reglement entsprechend auch Liensberger Gold zusprach. Bronze sicherte sich die Französin Tessa Worley.

Männer

Loïc Meillard lässt seiner ersten WM-Medaille innert 24 Stunden gleich die zweite folgen. Der Romand, tags zuvor mit Kombi-Bronze, wird auch bei der Parallel-Premiere in Cortina Dritter. Gold geht an den Franzosen Mathieu Faivre, der den Final gegen Filip Zubcic überlegen gewann.

Meillard, der in der Qualifikation auf einem anderen Hang überlegen Bestzeit aufgestellt hatte, zeigte sich auch in der Entscheidung bestechend sicher. Er setzte sich im Achtelfinal gegen den Russen Iwan Kusnezow überaus deutlich, danach im Viertelfinal gegen den Deutschen Linus Strasser sicher durch.

Im Halbfinal jedoch musste sich der 24-jährige Walliser dem Kroaten Zubcic um zwei Hundertstel geschlagen geben. Den ersten Lauf dieses Duells hatte der Westschweizer noch klar dominiert. Er war um acht bis neun Zehntel vor Zubcic im Ziel. Doch gemäss Reglement beträgt der Maximalvorsprung zur Halbzeit nur eine halbe Sekunde. Im zweiten Run konnte der Kroate das Blatt noch ganz knapp wenden.

Meillard fing sich schnell wieder. Im kleinen Final liess er dem Deutschen Alexander Schmid das Nachsehen, womit er für die achte Medaille von Swiss-Ski in Cortina sorgte.

Wie Meillard hatte auch Marco Odermatt die Qualifikation überstanden. Doch der Nidwaldner war seinerseits im Achtelfinal um die Winzigkeit von einem Hundertstel am Italiener Luca De Aliprandini gescheitert.

(zap/sda)

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96 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MarGo
16.02.2021 15:04registriert Juni 2015
Die halbe-Sekunden-Regel aus dem 1. Lauf macht diesen Wettkampf zur Farce... schade...
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Ziasper
16.02.2021 15:04registriert September 2017
Skandalös dieses Reglement mit dem Maximalvorsprung von 0.5s!
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SpitaloFatalo
16.02.2021 16:12registriert März 2020
Fun fact: Wendy hätte sich mit ihrer Qualizeit sogar für das Rennen der Männer qualifiziert. Dort hätte sie als 15. dann immer auf dem schlechten Kurs starten können und hätte heute mehr Chancen gehabt als bei den Frauen. Einfach mal um diese Farce zu verdeutlichen!
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