27 Punkte beträgt die Differenz in der Meisterschaft – doch einmal mehr bewahrheitete sich die Aussage, wonach der Cup seine eigenen Gesetze hat. Die Young Boys konnten in St.Gallen nie dominant auftreten.
In einer wilden, teilweise zerfahrenen, aber fast immer unterhaltsamen Partie verdienten sich die Ostschweizer den Sieg dank ihrer Kampfkraft, der grösseren Effizienz und dem starken Goalie Lawrence Ati Zigi, der zur Stelle war, als der Underdog ihn brauchte. Abschlüsse von Meschack Elia (11.) und Jean-Pierre Nsame (76.) wehrte der Keeper mit dem Fuss überragend ab, zu Beginn der Nachspielzeit lenkte er einen Kopfball von Jordan Siebatcheu mit einer herrlichen Flugeinlage über die Latte.
Zigi verhinderte damit, dass die St.Galler noch einmal ins Zittern kamen. Erst Jérémy Guillemenots 4:1 in der 93. Minute entschied die Partie, die enger war, als es das Resultat vermuten lässt, endgültig.
Junior Adamu (33.) und Kwadwo Duah (50.) hatten das Heimteam 2:0 in Front gebracht, ehe YB praktisch im Gegenzug durch Christian Fassnacht der Anschlusstreffer gelang (53.). Victor Ruiz erzielte mit einem souverän verwandelten Handspenalty (84.) das 3:1, ehe Guillemenot mit einem Konter für das Schlussresultat sorgte. Neben Zigi verdiente sich auch Stürmer Adamu Bestnoten. Der Torschütze zum 1:0 bereitete zwei weitere Treffer vor.
«Ich bin glücklich und stolz auf die Mannschaft, dass wir so eine überragende Leistung abgeliefert haben», sagte St.Gallens Mittelfeldspieler Lukas Görtler im SRF.
Der FCSG wird in den Viertelfinals auswärts auf den gestrauchelten Rekord-Cupsieger GC, den Tabellenführer der Challenge League, treffen. «Wir dürfen nicht den Fehler machen und das heute erreichte bei den Grasshoppers wegschmeissen. Wenn wir diese Leistung wie heute noch ein paar Mal auf den Platz bringen können, ist es realistisch, dass wir Cupsieger werden können, aber es bleibt ein hartes Stück Arbeit», betonte Görtler.
YB's exit from the cup means that one of the remaining seven sides will end a personal drought in the competition.
— 𝗙𝗼𝗼𝘁𝗯𝗮𝗹𝗹𝗦𝘄𝗶𝘀𝘀 - Craig King (@FootballSwissEN) April 8, 2021
Grasshoppers: 2️⃣0️⃣1️⃣3️⃣
Servette: 2️⃣0️⃣0️⃣1️⃣
Lugano: 1️⃣9️⃣9️⃣3️⃣
Luzern: 1️⃣9️⃣9️⃣2️⃣
Aarau: 1️⃣9️⃣8️⃣5️⃣
St. Gallen: 1️⃣9️⃣6️⃣9️⃣
SC Kriens: ❌
Der 1879 gegründete FC St.Gallen wurde bislang erst einmal Cupsieger, im Jahr 1969. Zuletzt stand er 1998 im Cupfinal, den er nach 2:0-Führung gegen Lausanne im Penaltyschiessen verlor.
«Das Resultat war natürlich ein oder zwei Tore zu hoch, aber es war eine tolle Leistung», sagte St.Gallens Trainer Peter Zeidler im SRF-Interview. In den entscheidenden Momenten hätten sie auch etwas Glück und einen tollen Torhüter benötigt.
Auch Zeidlers Gegenüber Gerardo Seoane lobte die St.Galler und attestierte ihnen einen verdienten Sieg. Sie hingegen hätte nicht ihr bestes Niveau erreicht. «Wir machten viele Eigenfehler, waren nicht so wach wie gewohnt und oft einen Schritt zu spät», so Seoane gegenüber SRF.
Die Viertelfinals finden bereits nächste Woche statt. Den Auftakt macht die Partien Lugano – Luzern (Dienstag, 17.00 Uhr), am kommenden Mittwoch stehen die Paarungen Kriens – Servette (17.00 Uhr) und GC – FCSG (18.00 Uhr) auf dem Programm. Bereits als Halbfinalist steht der FC Aarau dank eines 3:0-Siegs über Basel-Bezwinger Winterthur fest.
St.Gallen - Young Boys 4:1 (1:0)
Kybunpark. - SR Schärer.
Tore: 33. Adamu (Muheim) 1:0. 50. Duah (Adamu) 2:0. 53. Fassnacht (Corner Aebischer) 2:1. 84. Ruiz (Handspenalty/Handspiel Camara) 3:1. 93. Guillemenot (Adamu) 4:1.
St.Gallen: Zigi; Lüchinger (69. Cabral), Fazliji, Stergiou, Muheim; Quintilla (52. Stillhart); Görtler, Youan; Ruiz (88. Nuhu); Adamu, Duah (69. Guillemenot).
YB: Von Ballmoos; Hefti (76. Maceiras), Camara, Lustenberger, Lefort; Ngamaleu (69. Siebatcheu), Aebischer, Sierro (59. Lauper), Fassnacht (69. Sulejmani); Elia (59. Mambimbi), Nsame.
Bemerkungen: YB ohne Petignat (verletzt). 54. Tor von Adamu wegen Offside aberkannt. Verwarnungen: 7. Sierro (Foul). 42. Fassnacht (Foul). 65. Lüchinger (Foul). 71. Görtler (Reklamieren). 94. Camara (Foul). (ram/sda)
Gratulation an die Ostschweiz