Der einzige schwarze Nascar-Fahrer Bubba Wallace ist offenbar doch nicht das Ziel einer rassistischen Attacke gewesen. Das geht aus den abschliessenden Untersuchungen der US-Bundespolizei FBI hervor.
«Das FBI kommt in seinem Bericht zum Schluss, und fotografische Beweise bestätigen dies, dass das wie eine Schlinge geformte Garagentor-Zugseil dort bereits im letzten Herbst positioniert war», hiess es auf der Nascar-Homepage.
Damit habe das Seil bereits lange vor der Ankunft des Teams auf dem Talladega Superspeedway im US-Bundesstaat Alabama in der Garage gelegen. «Wir schätzen die schnelle und gründliche Untersuchung des FBI und sind dankbar zu erfahren, dass dies keine vorsätzliche, rassistische Handlung gegen Bubba war», teilte die Verantwortlichen der Rennserie weiter mit.
"I'm pissed. I'm mad because people are trying to test my character and the person that I am and my integrity." - NASCAR driver Bubba Wallace on social media reaction to the conclusion of the FBI investigation into the noose found in his team's garage https://t.co/YH4ynYqv64 pic.twitter.com/fB0m9Yj9FD
— CNN Tonight (@CNNTonight) June 24, 2020
Wallace sagte, er sei am Samstag zum ersten Mal von NASCAR-Präsident Stephen Phelps über den Galgenstrick informiert worden, wobei Phelps ihm erklärte, dass es es sich um ein «Hassverbrechen» handeln müsse. Er habe den Galgenstrick nicht gesehen und auch keine Anzeige erstattet, so Wallace.
Der Fund des Galgenstricks hatte in den vergangenen Tagen für Wirbel und noch mehr Entsetzen gesorgt und war als rassistischer Angriff auf Wallace verurteilt worden. Der 26-jährige Wallace setzt sich für die Bewegung «Black Lives Matter» (Schwarze Leben zählen) ein und hatte sich für ein Verbot der Konföderierten-Flagge bei Nascar-Veranstaltungen ausgesprochen. Die Konföderierten hatten im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) der Südstaaten gegen den Norden gekämpft und sich gegen die Abschaffung der Sklaverei und gegen mehr Rechte für Schwarze gewehrt. (sda/dpa)
Empörtheit ist ein Volkssport geworden. Dank Twitter und Co. weiss die halbe Welt innert Stunden, dass in einer Garage ein galgenstrickähnliches Objekt gefunden wurde, das man mit Rassismus, so man will, in Verbindung bringt. Anstatt das Ding zu entsorgen, wird es dazu benutzt, Stimmung zu machen.
Etwas mehr Gelassenheit wäre angebracht. Vielleicht sollte man dem ersten Blick nicht trauen und Abklären, bevor man anklagt.
Monate später kommt ein Nicht-weisshäutiger Fahrer in die Box und man verbindet es mit einer Rassismus-Attacke. Hm.
Klingt für mich recht abenteuerlich, darin einen "Fall" zu erkennen. Wir wissen ja aber sicher auch nicht alles.
Aber so ist es ein weiteres Paradebeispiel dafür, dass in der heutigen Zeit von Social Media voreilige Schlüsse, Vorverurteilung, Hetzjagden entstehen können, die nach einer nüchterne, sachliche Untersuchung ungerechtfertigt sind . So wurden jetzt viele weisse Mitarbeitende, welche Zugang gehabt haben, unter einen Generalverdacht gesetzt.
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