Sport
Motorsport

FBI: Kein «Hassverbrechen» gegen NASCAR-Pilot Bubba Wallace

Nascar drivers Kyle Busch, left, and Corey LaJoie, right, join other drivers and crews as they push the car of Bubba Wallace to the front of the field prior to the start of the NASCAR Cup Series auto  ...
Die NASCAR-Piloten reagierten mit einem solidarischen Akt auf die vermeintliche Attacke auf Wallace.Bild: keystone

Nur ein «Zugseil» – NASCAR-Pilot Wallace gemäss FBI nicht Ziel einer Rassismus-Attacke

24.06.2020, 06:3224.06.2020, 06:44
Mehr «Sport»

Der einzige schwarze Nascar-Fahrer Bubba Wallace ist offenbar doch nicht das Ziel einer rassistischen Attacke gewesen. Das geht aus den abschliessenden Untersuchungen der US-Bundespolizei FBI hervor.

«Das FBI kommt in seinem Bericht zum Schluss, und fotografische Beweise bestätigen dies, dass das wie eine Schlinge geformte Garagentor-Zugseil dort bereits im letzten Herbst positioniert war», hiess es auf der Nascar-Homepage.

Der Galgenstrick in der Garage von Wallace.
Der Galgenstrick in der Garage von Wallace.bild: screenshot

Damit habe das Seil bereits lange vor der Ankunft des Teams auf dem Talladega Superspeedway im US-Bundesstaat Alabama in der Garage gelegen. «Wir schätzen die schnelle und gründliche Untersuchung des FBI und sind dankbar zu erfahren, dass dies keine vorsätzliche, rassistische Handlung gegen Bubba war», teilte die Verantwortlichen der Rennserie weiter mit.

«Das Bild, das ich habe und das ich gesehen habe, von dem, was in meiner Garage hing, ist kein Zugseil ... wir sind in Hunderten von Garagen gewesen, die noch nie solche Zugseile hatten. Ob jemand es 2019 gebunden hat ... Es war offenbar nicht gegen mich gerichtet, aber es war ein Galgenstrick.»
Bubba Wallace

Wallace sagte, er sei am Samstag zum ersten Mal von NASCAR-Präsident Stephen Phelps über den Galgenstrick informiert worden, wobei Phelps ihm erklärte, dass es es sich um ein «Hassverbrechen» handeln müsse. Er habe den Galgenstrick nicht gesehen und auch keine Anzeige erstattet, so Wallace.

Der Fund des Galgenstricks hatte in den vergangenen Tagen für Wirbel und noch mehr Entsetzen gesorgt und war als rassistischer Angriff auf Wallace verurteilt worden. Der 26-jährige Wallace setzt sich für die Bewegung «Black Lives Matter» (Schwarze Leben zählen) ein und hatte sich für ein Verbot der Konföderierten-Flagge bei Nascar-Veranstaltungen ausgesprochen. Die Konföderierten hatten im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) der Südstaaten gegen den Norden gekämpft und sich gegen die Abschaffung der Sklaverei und gegen mehr Rechte für Schwarze gewehrt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Aus für die Südstaaten-Flagge
1 / 14
Aus für die Südstaaten-Flagge
Als Reaktion auf das rassistisch motivierte Massaker von Charleston hat der US-Bundesstaat South Carolina im Juli 2015 die Konföderierten-Flagge eingeholt.
quelle: ap/ap / john bazemore
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Was struktureller Rassismus ist und warum es ihn auch in der Schweiz gibt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
41 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Skip Bo
24.06.2020 07:26registriert August 2014
Seile sollten nur noch mit einer Bewilligung gekauft werden dürfen. Die Bevölkerung ist vom Anblick von Seilen zu schützen. Seilbrücken sind umzubenennen. Satire.

Empörtheit ist ein Volkssport geworden. Dank Twitter und Co. weiss die halbe Welt innert Stunden, dass in einer Garage ein galgenstrickähnliches Objekt gefunden wurde, das man mit Rassismus, so man will, in Verbindung bringt. Anstatt das Ding zu entsorgen, wird es dazu benutzt, Stimmung zu machen.
Etwas mehr Gelassenheit wäre angebracht. Vielleicht sollte man dem ersten Blick nicht trauen und Abklären, bevor man anklagt.
25995
Melden
Zum Kommentar
avatar
Die Lauchin
24.06.2020 08:30registriert Oktober 2015
Da ist ein Seil. Mit einem Knoten, ähnlich einem Henkersknoten. Hängt offenbar seit Monaten da. Hm.

Monate später kommt ein Nicht-weisshäutiger Fahrer in die Box und man verbindet es mit einer Rassismus-Attacke. Hm.

Klingt für mich recht abenteuerlich, darin einen "Fall" zu erkennen. Wir wissen ja aber sicher auch nicht alles.
8318
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chris69
24.06.2020 09:32registriert Juni 2015
Das ist jetzt wohl der Höhepunkt an der Peinlichkeit über diese eigentlich sehr ernsthafte Debatte. Obwohl ich die Geschichte jetzt nicht in die Lächerlichkeit ziehen will (es hätte ja durchaus ein Galgenstrick sein können)

Aber so ist es ein weiteres Paradebeispiel dafür, dass in der heutigen Zeit von Social Media voreilige Schlüsse, Vorverurteilung, Hetzjagden entstehen können, die nach einer nüchterne, sachliche Untersuchung ungerechtfertigt sind . So wurden jetzt viele weisse Mitarbeitende, welche Zugang gehabt haben, unter einen Generalverdacht gesetzt.
n
4510
Melden
Zum Kommentar
41
Zirkus Gottéron – oder wenn eine Million zu Hause bleibt
Gottéron sorgt mit «Schillerfalter-Hockey» auch auswärts für beste Unterhaltung. Wie es sich für einen Zirkus gehört. Der Ernst des Lebens beginnt ja erst nächste Saison. Nur Yannick Rathgeb darf kein «Schillerfalter-Hockey» spielen.

Aus dem Schneider und in den Playoffs ist Gottéron noch lange nicht. Die Reserve auf den zweitletzten Platz beträgt bloss 2 Punkte. Das ist eine enttäuschende sportliche Referenz. Die Mannschaft ist gut genug für eine Klassierung in der Spitzengruppe. Aber wenn ein Sportunternehmen nicht von Siegen allein lebt, dann Gottéron. Alle Heimspiele sind auch diese Saison ausverkauft und geht die Mannschaft auf Tour, dann wird auch das Publikum auswärts meistens bestens unterhalten. So wie es sich für einen Zirkus gehört.

Zur Story