Nur 5,2 Sekunden hatten San Antonio im letztjährigen Final gefehlt, um zum fünften Mal in der Franchise-Geschichte und seit 1999 den Titel zu gewinnen. 95:92 lautete in Spiel 6 das Skore zu Gunsten der Texaner, die Ende des dritten Viertels sogar mit bis zu 13 Punkten Vorsprung geführt hatten.
Doch dann traf Ray Allen mit seinem Wurf von jenseits der Dreipunktelinie und erzwang damit die Verlängerung. In dieser setzte sich schliesslich Miami durch (103:100) und glich auf 3:3 Siege aus. Den folgenden Showdown gewannen die Heat vor eigenem Publikum 95:88.
Überragender Mann in Spiel 7, in dem ihm 37 Punkte gelangen, sowie in der ganzen Finalserie war Miamis LeBron James. Der wohl beste Basketballer der Gegenwart, der immer wieder auch an Michael Jordan gemessen wird, wurde folgerichtig zum wertvollsten Spieler der NBA-Playoffs gewählt. Wichtigste Spieler bei den Heat, die von Eric Spoelstra trainiert werden, sind neben «King» James Dwyane Wade und Chris Bosh. Es könnte sein, dass diese drei in den kommenden Finalpartien letztmals miteinander im gleichen Team auflaufen werden. James, Wade und Bosh könnten im Juli alle «Free Agents» werden, wenn sie denn wollten.
Auf dem Weg in den Final setzte sich Miami gegen Charlotte (4:0 Siege), Brooklyn (4:1) und Indiana (4:2) durch. Die Spurs hingegen bekundeten zunächst grösste Mühe gegen Dallas (4:3), ehe Portland (4:1) und zuletzt in den Playoff-Halbfinals die Oklahoma City Thunder (4:2) ausgeschaltet wurden. Als entscheidende Spieler im Team von Trainer Gregg Popovich erwiesen sich einmal mehr Altmeister Tim Duncan (38 Jahre) sowie Manu Ginobili (36) und Tony Parker.
Um den Gesundheitszustand des 32-jährigen Franzosen herrscht vor dem Beginn der Serie gegen die Heat noch Unklarheit. In Spiel 6 gegen die Thunder konnte Parker in der zweiten Halbzeit und auch in der Verlängerung wegen einer Verletzung am linken Fussknöchel, die ihn schon seit Wochen plagt, nicht mehr mittun. «Es geht Tony jeden Tag besser und ich erwarte, dass er spielen wird», so Popovich zuversichtlich.
In der diesjährigen Finalserie liegt der Heimvorteil bei den Spurs, die in der Qualifikation mit 62 Siegen und 20 Niederlagen besser abgeschnitten haben als der Titelverteidiger aus Florida (54:28). Die ersten zwei Partien werden in San Antonio ausgetragen, die folgenden zwei in Miami. Danach würde der Heimvorteil in jedem Spiel wechseln. Von 1985 bis 2013 war im NBA-Final im 2-3-2-Modus gespielt worden, nun wurde zurück zum 2-2-1-1-1-Format gewechselt. Geht die Finalserie wiederum über die volle Distanz, steht der NBA-Champion erst am 20. Juni fest. (si/syl)