Gestern hat es nun auch die NBA «erwischt». Die Basketballstars des amtierenden Champions San Antonio Spurs werden in Zukunft auf die Worte von Becky Hamnon hören. Sie wird als vollamtliche Assistenztrainerin die erste Frau sein, welche dem Trainerstab eines Teams der nordamerikanischen NBA angehört.
Die 37-Jährige beendet Mitte August ihre eigene Basketball-Karriere nach 16 Saisons in der Women's National Basketball Association (WNBA), wo sie zuletzt für die San Antonio Silver Stars aktiv war.
Congrats to @BeckyHammon for being the 1st female asst coach in the NBA! I love Pop for being progressive and recognizing Becky's talent!
— Eva Longoria (@EvaLongoria) 5. August 2014
Hamnon hat als Spielerin zahlreiche Auszeichnungen abgeräumt. Nun will sie die Gelegenheit nutzen, ihre Erfahrungen im Trainerstab des fünffachen NBA-Meisters um Spurs-Chefcoach Gregg Popovich einzubringen und «den unglaublichen Athleten in ihrer Entwicklung weiterhelfen», wie sie im Interview bekennt.
Spurs-Coach Popovich begrüsst laut SRF die Verpflichtung von Hamnon: «Ihr Basketball-IQ, ihre Arbeitseinstellung und ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten werden den Spurs sicherlich weiterhelfen».
Bereits ihre Premiere beim starken Geschlecht gab Corinne Diacre. Die erste Trainerin eines französischen Männerteams im Profifussball hat bei ihrem Einstand vor zwei Tagen eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Zweitligist Clermont Foot verlor bei Brest 1:2. Immerhin zeigte sich Gäste-Coach Alex Dupont als galanter Gentleman und überreichte der sichtlich gerührten Diacre zu ihrem 40. Geburtstag Blumen.
Die ehemalige französische Internationale hatte das Traineramt bei Clermont im Juni übernommen – als Nachfolgerin der Portugiesin Helena Costa. Diese kündigte jedoch überraschend ihren Job nach vier Wochen und noch vor dem ersten Trainingstag.
Bereits einige Erfahrungen mit einer Frau als Chefin hat Andy Murray gemacht. Seine Mutter Judy Murray, Tennistrainerin und spätere Teamchefin der britischen Fed-Cup-Mannschaft, coachte ihren Sohn zu Beginn seiner Karriere. Nachdem der Schotte danach mit bekannten Grössen wie Brad Gilbert und Ivan Lendl zusammengearbeitet hat, überraschte Murray im Frühling die Öffentlichkeit mit der Verpflichtung von Amelie Mauresmo.
If you could choose anyone to be your tennis coach who would you want it to be?
— Andy Murray (@andy_murray) 29. März 2014
«Ich bin begeistert über die Möglichkeiten, die sich aus dieser Partnerschaft ergeben», meinte Murray dazu. «Amélie ist jemand, den ich immer bewundert habe.»
Die Zusammenarbeit wurde vom Schotten angestrebt: «Andy hat mich vor ein paar Wochen kontaktiert, und wir haben gute Gespräche geführt», verriet Mauresmo in Paris. Weiter meinte die ehemalige Nummer 1 der Frauen-Weltrangliste: «Das ist eine grosse Herausforderung».
Der Aspekt, dass sie eine Frau sei, spiele für sie keine Rolle. «Das ist für euch Journalisten eine grosse Geschichte, nicht für mich», betonte die 34-Jährige. «Es ist aber vielleicht so, dass er etwas Anderes, Neues, suchte. Und seine Mutter hatte ja viel Einfluss auf seine Tennis-Ausbildung.»
Der Schotte und die Französin einigten sich damals, die kurze Rasensaison als Testphase zu nehmen. Offensichtlich ist der Weltranglisten-Neunte zufrieden mit der Trainerin. Murray hat sich zwischenzeitlich mit Mauresmo auf eine langfristige Zusammenarbeit geeinigt.
Vor dem Auftakt des Masters-1000-Turniers in Toronto erklärte der Sieger des US Open 2012 und von Wimbledon 2013 gegenüber «BBC Sport»: «Die Zusammenarbeit mit ihr hat sehr gut funktioniert. Nun liegt es an mir, die Resultate folgen zu lassen.»
Mit Material der Agentur angereichert. sportinformation