Als der kleine Robert am 17. Juli 2000 in der 160'000 Einwohner Stadt Arad ganz im Westen Rumäniens zur Welt kam, hätte man ahnen können, dass aus ihm mal ein Grosser wird und er Sport treiben würde. Seine Mutter war Handballspielerin, sein Vater mit 2,17 Metern Basketballer.
Heute können wir sagen: Klein-Robert wurde ein ganz Grosser. Körperlich auf jeden Fall, sportlich ist er auf gutem Weg dazu. Denn der Junge misst aktuell 2,26 Meter und soll in den letzten Jahren alle zwölf Monate rund zehn Zentimeter gewachsen sein. Die obere Grenze ist natürlich noch nicht erreicht.
Sportlich schlug er Vater Zigmond nach und war Spieler der Jugendmannschaft von Best Baschet Arad, wo der Papa ihn trainierte. Lustig dürfte dies gegen seine rund halb so grossen Gegner nicht gewesen sein. Mitspieler Vladimir Cristea stand im Interview mit dem rumänischen TV kürzlich neben dem Riesen und sagte eine Klimazone tiefer: «Alle glauben, er sei mindestens 20. Dabei ist er jünger als ich.»
Der Riese mit den Spaghetti-Armen und -Beinen blieb auch den grossen Basketballklubs des Kontinents nicht unbemerkt. War ja auch schwierig, an ihm vorbei zu schauen. Bei den Basketball-Akademien von Barcelona und Real Madrid hat man sich für ihn interessiert, bei Saski Baskonia aus Vitoria (Spanien) bestritt er ein Probetraining, aber gelandet ist der Jüngling im Juni bei Stella Azzurra Roma in Italien.
Als einer der «hoffnungsvollsten Talente in der Basketball-Welt» wird der Rumäne beim italienischen Verein beschrieben. Da verwundert es nicht, dass der Name Robert Bobroczky angeblich auch von NBA-Scouts schon fehlerfrei buchstabiert werden könne.
Die NBA ist natürlich das grosse Ziel des Osteuropäers. Dort wäre er aktuell übrigens der grösste Spieler der Liga. Er überragt gar schon Hasheem Thabeet von Oklahoma City Thunder, der mit 2,21 Metern momentan den Gipfel der NBA-Cracks bildet.
Allerdings bringt Thabeet über 100 Kilogramm auf die Waage. Von Bobroczky kennen wir das Gewicht nicht, aufgrund der Bilder dürfte dies aber sein grösstes Handicap sein, das sich schnell in eine Verletzungsanfälligkeit auswirken dürfte. Auch an der Beweglichkeit muss der Riese noch arbeiten. Aber wir dürfen auf die nächsten Jahre gespannt sein.