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Fünf Gründe, warum Roger Federer der Dominator der US-Open-Series werden kann

In Wimbledon war Roger Federer nur Zuschauer bei der Pokal-Präsentation. Das soll sich bei den kommenden Turnieren wieder ändern. 
In Wimbledon war Roger Federer nur Zuschauer bei der Pokal-Präsentation. Das soll sich bei den kommenden Turnieren wieder ändern. Bild: STEFAN WERMUTH/REUTERS
Der 18. Major-Titel muss her!

Fünf Gründe, warum Roger Federer der Dominator der US-Open-Series werden kann

Roger Federer startet in der Nacht auf morgen in die US-Hartplatz-Saison. Trotz dem verpassten achten Wimbledon-Titel kann der «Maestro» zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte blicken.
05.08.2014, 14:4805.08.2014, 15:28
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Einen Monat nach dem verlorenen Wimbledon-Final gegen Novak Djokovic kehrt Roger Federer auf die ATP-Tour zurück. Nach einem Freilos in der 1. Runde trifft der Baselbieter, der am Freitag seinen 33. Geburtstag feiert, beim Rogers Cup in Toronto in der Nacht auf morgen auf die Weltnummer 129 Peter Polansky aus Kanada.

Der Schweizer startet erstmals seit drei Jahren wieder beim Masters-1000-Turnier in Kanada, das abwechselnd in Toronto und Montreal stattfindet. 2012 gönnte er sich nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille eine Pause, im vergangenen Jahr fehlte er wegen seiner Rückenverletzung. 

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Bild: Getty Images North America

Federer ist vor dem Start in die US-Open-Series, die mit dem Masters-1000-Turnier in Cincinnati fortgesetzt und mit dem US Open in New York abgeschlossen werden, mit seinem Formstand zufrieden. «Mein Tennis ist ziemlich gut, auch wenn ich noch etwas Training brauche», so der «Maestro» beim offiziellen Medientermin.  

Dass Federer zuversichtlich in die (nahe) Zukunft schaut, ist nur logisch. Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, dass der 79-fache Turniersieger in seine Vitrine bald den 80. Pott stellen kann.

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Grund 1: Die Psyche

Ob beim lustigen Hockey-Plausch mit NHL-Stars oder beim alpinen Schoko-Mätschli mit Ski-Queen Lindsey Vonn: Federer wirkt in dieser Saison so locker wie lange nicht mehr. Doch nicht nur neben, sondern auch auch dem Platz.

«Ich fühle mich derzeit so entspannt wie noch nie in meiner Karriere», sagt die Weltnummer 3. «Ich spüre keinen Druck, auch weil ich nicht mehr zwölf Turniersiege pro Saison verteidigen muss. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen, auch wenn das ein paar Leute natürlich anders sehen.»

Grund 2: Die Gesundheit

Der Körper spielt in dieser Saison endlich wieder mit. Im vergangenen Jahr hatte sich Federer mit hartnäckigen Rückenproblemen von Turnier zu Turnier geschleppt. An einen normalen Trainingsbetrieb war nicht zu denken. Jetzt läuft wieder alles am Schnürchen.

Nach den Turnieren legt der Schweizer zunächst eine kurze Pause ein, um dann wieder hart an seinem Formaufbau zu arbeiten. So hat sich Federer in den letzten Monaten wieder kontinuierlich verbessert: Der Service ist der Grundstein für den Erfolg, der Aufbau der Punkte stimmt und vor allem die Beinarbeit funktioniert wieder so wie vor der Verletzung.

Grund 3: Die Konkurrenz

Novak Djokovic, Rafael Nadal und Andy Murray haben in den letzten Jahren die Grand-Slam-Titel unter sich aufgeteilt. Nur Stan Wawrinka konnte beim Australian Open 2014 diese Phalanx durchbrechen. Doch Federers Rivalen schwächeln derzeit fast alle: Den ohnehin schon verletzungsanfälligen Nadal plagt eine Handgelenksverletzung, Murrays Krise geht auch nach der Verpflichtung von Trainerin Amélie Mauresmo unentwegt weiter und Wawrinka bleibt auch nach seinem Coup in Melbourne eine Wundertüte.

Wenn nicht einem aus der Garde der jungen Wilden (Raonic, Dimitrov, Nishikori) ein grosser Exploit gelingt, wird der härteste Gegner Federers in den kommenden Wochen zweifelsohne Djokovic sein. Gegen den Serben sieht der Schweizer aber stets gut aus, die Partien (18:17) sind meist auf Messers Schneide, mal mit dem besseren Ausgang für Federer, mal für Djokovic.

Trotz Handgelenksverletzung bereitet sich Nadal auf die kommenden Aufgaben vor. Video: Youtube/SATU CANTERO

Grund 4: Die Unterlage

Die nordamerikanischen Hartplätze sind schnell, vielleicht sogar schneller als der Rasen von Wimbledon. Wenn Federer wie vor einem Monat mit aggressivem Tennis, das auf schnelle Punkte aus ist, auftritt, dürfte er ein äusserst unangenehmer Gegner sein.

In den letzten Jahren schnitt Federer auf der US-Hartplatz-Tour allerdings nur mässig ab. Seit 2009 hat er keinen Final in Flushing Meadows mehr erreicht. Der letzte Turniersieg liegt ebenfalls schon zwei Jahre zurück (Cincinnati 2012). Doch wenn Federers Form stimmt und er die Big Points wieder macht, muss er sich vor niemandem fürchten – im Gegenteil.

Grund 5: Das Umfeld

Mit der Verpflichtung von Stefan Edberg als zweiten Coach neben Severin Lüthi hat Federer einen Glücksgriff getan. Die ehemalige schwedische Weltnummer 1 hält sich dezent im Hintergrund und gibt Ratschläge, statt Korrekturen anzubringen. Der 48-Jährige nimmt Rücksicht auf Lüthi und weiss, wann er gefragt ist. Die etwas aggressivere Spielweise, die Federers Spiel zweifellos gut tut, ist bislang Edbergs grösste Tat.

Neben dem Platz scheint beim «Maestro» ebenfalls alles zu stimmen. Auch nach der Geburt der zweiten Zwillinge Lenny und Leo funktioniert Federer wie eh und je. Mehr noch, in der Familie findet der Baselbieter den Ausgleich, den er neben dem Tenniszirkus braucht.

Edberg arbeitet mit Federer vor allem an seinem Offensiv-Spiel.
Edberg arbeitet mit Federer vor allem an seinem Offensiv-Spiel.Bild: Aijaz Rahi/AP/KEYSTONE
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