Die unter Dopingverdacht stehende russische Eiskunstläuferin Kamila Valieva hat nach ihrer dramatischen Olympia-Kür ihrer umstrittenen Trainerin Eteri Tutberidze in pathetischen Worten gedankt. «Ihr seid absolute Meister in eurem Geschäft», schrieb die 15-Jährige bei Instagram zu einem Foto, dass sie mit Tutberidze und zwei weiteren russischen Betreuern zeigt.
«Sie trainieren nicht nur, sondern lehren uns auch, uns selbst zu überwinden, was nicht nur im Sport, sondern auch im Leben hilft», so Valieva weiter: «Mit ihnen an meiner Seite fühle ich mich sicher und in der Lage, jede Prüfung zu bestehen. Danke, dass ihr mir helft, stark zu sein.»
In einem weiteren Post bedankte sich Walijewa bei allen, «die in dieser schweren Zeit an meiner Seite waren. Die mir zur Seite standen und mich nicht den Mut verlieren liessen, die mir unterstützende Nachrichten schickten, die einfach an mich dachten, die beteten, die an mich glaubten.» Sie danke «meinen Fans, meiner Familie und meinen Freunden, meinen Trainern, dem gesamten ROC-Team, meinem Land und den Menschen auf der ganzen Welt. Ich werde mich immer daran erinnern, euch dankbar sein und für euch eislaufen.»
Valieva durfte wegen Dopingverdachts nur unter Vorbehalt an der olympischen Einzel-Entscheidung teilnehmen. Die Europameisterin lag nach dem Kurzprogramm noch auf Rang 1, hielt in der Kür dem Druck aber nicht stand und fiel auf den vierten Platz zurück.
Tutberidze wurde im Anschluss als «Eishexe» gescholten. Die für ihren Drill bekannte Trainerin deutete eine Umarmung ihrer Schülerin allenfalls an, fand kein Wort des Trostes, sondern herrschte sie an: «Warum hast du es aus den Händen gegeben? Sag es mir!»
Präsident Thomas Bach im Internationalen Olympischen Komitee zeigte sich erschüttert: «Als ich gesehen habe, wie Kamila Walijewa von ihrer Entourage empfangen wurde, schien das dermassen kalt zu sein. Das war erschreckend.»
In einer Dopingprobe Walijewas vom 25. Dezember war der verbotene Stoffwechsel-Modulator Trimetazidin entdeckt worden. Ausgewertet war die Probe aber erst am 8. Februar – einen Tag nach dem Sieg des Russischen Olympischen Komitees (ROC) um Walijewa im Teamwettbewerb. Die Medaillen in dieser Konkurrenz wurden wegen des ungeklärten Falls in Peking nicht vergeben. (sid/pre)