Das Eishockey-Nationalteam der Frauen wollte im Halbfinal gegen den turmhohen Favoriten Kanada so lange wie möglich kein Gegentor erhalten. Das klappte sieben Minuten lang – dann landete der Puck innerhalb von dreieinhalb Minuten gleich fünf Mal im Schweizer Netz. Immerhin: Die Schweizerinnen liessen sich nicht gehen, kamen auf 2:5 heran und schossen noch einen weiteren Treffer (zum 3:7). Mit drei Toren in einem Spiel trafen sie so oft gegen Kanada wie in zuvor zwölf WM- oder Olympia-Duellen zusammengezählt.
Angeführt von Lara Stalder und Alina Müller, welche auch für die Tore gegen Kanada verantwortlich waren, gehen die Schweizerinnen zuversichtlich ins Spiel um Bronze. Dort treffen sie am Mittwoch (12.30 Uhr) auf Finnland, das den zweiten Halbfinal gegen die USA mit 1:4 verlor. In der Gruppenphase hatte die Schweiz die Finninnen 3:2 geschlagen. Es winkt nach 2014 die zweite olympische Bronzemedaille.
Im Abschlusstraining für die Abfahrt der Frauen (Dienstag, 04.00 Uhr) wurde im Schweizer Team der letzte der vier Startplätze vergeben. Joana Hählen sicherte ihn sich – dank einer Trainingsbestzeit. Die 30-jährige Berner Oberländerin, vor zwei Jahren zwei Mal Dritte im Weltcup, setzte sich in der internen Qualifikation gegen Michelle Gisin, Priska Nufer und Noémie Kolly durch.
Für Gisin ist dies nach Bronze im Super-G zweifelsohne eine Enttäuschung. Ihr bleibt zum Trost die Kombination, wo sie als Topfavoritin antreten wird. Super-G-Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami schien Material zu testen; sie büsste fast drei Sekunden auf Hählen ein. Die anderen Fixstarterinnen sind Corinne Suter und Jasmine Flury, die heute einen Sturz bei 120 km/h unbeschadet überstand.
In der sechsten Runde hat es das Schweizer Frauen-Team erstmals erwischt. Gegen Schweden gab es eine 5:6-Niederlage nach Zusatz-End. Bezüglich Halbfinal-Qualifikation sieht es aber weiterhin sehr gut aus, denn die Schweiz um Skip Silvana Tirinzoni bleibt auf Rang 1. Ein Sieg aus den letzten drei Spielen gegen die USA, Südkorea und Japan sollte reichen.
Die Schweizer Männer haben nach sechs Partien je drei Siege und Niederlagen auf ihrem Konto. Heute verloren sie gegen den Europameister Grossbritannien mit 5:6. Für das Quartett um Skip Peter De Cruz stehen noch drei Gruppenspiele an. Es wird eng: Es müssen wohl noch zwei Siege her für den Halbfinal-Einzug, und es stehen nebst der Partie gegen Aussenseiter China auch noch jene gegen die USA, den Olympiasieger von 2018, und gegen Topfavorit Schweden an.
Monobob stand in Peking erstmals auf dem olympischen Programm. Gold gewann eine, die schon Olympiasiegerin war: Kaillie Humphries. 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang gewann die Amerikanerin im Zweierbob. Nun wechselte sie nicht nur ihr Gefährt, sondern wegen Streitigkeiten mit dem Verband auch die Nation: Zuvor triumphierte die 36-Jährige noch für Kanada.
Nur zwei Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt holte Melanie Hasler ein olympisches Diplom. Die Aargauerin belegte Rang 7. Nun hofft Hasler auf eine ähnliche Platzierung im Zweierbob.
Halbzeit ist im Zweierbob-Bewerb der Männer. Für Michael Vogt und Sandro Michel liegt überraschend eine Medaille noch in Reichweite. 15 Hundertstel fehlen auf Bronze. «Wir sind in einer guten Position, so dass wir nochmals angreifen können», meinte Vogt vor der Entscheidung am Dienstag.
Die Austria-Adler flogen im Teamspringen von der Grossschanze am weitesten. Stefan Kraft, Daniel Huber, Jan Hörl und Manuel Fettner gewannen Gold vor Slowenien. Bronze holte in extremis Deutschland: Nach acht Sprüngen wies das DSV-Quartett den Mini-Vorsprung von 0,8 Punkten gegenüber Norwegen auf.
Dem Schweizer Team gelang kein Exploit. Dominik Peter, Gregor Deschwanden, Simon Ammann und Killian Peier belegten unter elf Nationen den achten Platz.
Nicht nur die Skispringer flogen durch die Luft. Im Aerials-Final der Frauen holte Xu Mengtao mit einem Full-Full-Full das fünfte Gold der Spiele für das Gastgeberland China. Der Sprung bescherte bereits 2006 der Schweizerin Evelyne Leu den Olympiasieg. Die junge Zürcherin Alexandra Bär verpasste den Final als Zweitletzte deutlich.
Eine herbe Enttäuschung setzte es für Sarah Höfflin ab. Die Olympiasiegerin von 2018 schied in der Slopestyle-Qualifikation aus. «Ich weiss nicht wirklich, was los war», ärgerte sich die 31-jährige Genferin. Um die Medaillen kämpft Mathilde Gremaud, 2018 hinter Höfflin Zweite und in China bereits Dritte im Big Air.
Diese grosse Schanze nahmen nun die Snowboarder unters Brett. Für die Schweiz endete die Qualifikation ernüchternd: Weder Ariane Burri und Bianca Gisler bei den Frauen, noch Nicolas Huber und Jonas Bösiger bei den Männern schafften es in den Final. Gisler fehlten winzige 0,25 Punkte dazu.
Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron eroberten Gold im Eistanz. Das französische Duo, das schon vier Mal Weltmeister geworden ist, gewann dank einer phänomenalen Kür und dem Gesamtskore von 226,98 Punkten – Weltrekord.
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(mit Informationen der Agentur Keystone-SDA)