Am Morgen des Wettkampftages berichtete der Weltmeister via Instagram davon, dass er erneut eine Nierenkolik erlitten und starke Schmerzen habe. Zudem postete der 32-Jährige ein Foto aus einem Rettungswagen und schrieb dazu, dass er in die Notaufnahme gebracht wurde, nachdem er zweimal Blut erbrochen habe.
«Der Schmerz, den ich seit heute Morgen verspüre, so stark er auch sein mag, ist nichts im Vergleich zu dem, was ich innerlich fühle», schrieb Tamberi.
Bereits seine Anreise nach Paris zur Qualifikation hatte der Olympiasieger und Europameister verschieben müssen. «Drei Tage vor dem Wettkampf, für den ich alles geopfert habe, finde ich mich jetzt hilflos im Bett wieder mit 38,8 Grad Fieber», hatte er erklärt. Vor dem Wettkampf postete er seine Startnummer und ein Fieberthermometer, das 36,3 Grad anzeigte. Der Italiener haderte wiederholt nach seinen Sprüngen, aber auch 2,24 Meter reichten für das Finale.
Vor drei Jahren hatte Tamberi in Tokio gemeinsam mit seinem Gegner Mutaz Essa Barshim für rührende Szenen gesorgt. Damals hatten der Italiener und der Athlet aus Katar beide gleich viele Versuche nach übersprungenen 2,37 m und dreifach missglückten Sprüngen über 2,39 m. Als ein Stechen drohte, fragte Barshim einen Offiziellen, ob die Goldmedaille auch geteilt werden könne. Nachdem dieser bejaht hatte, beschlossen die beiden Hochspringer, die abseits des Stadions gute Freunde sind, auf eine Entscheidung und teilten sich die Goldmedaille.