Es war neben Steven Gerrards Ausrutscher mit Liverpool die wohl meist gesehene Aktion des Fussball-Wochenendes. Barcelonas Dani Alves wurde beim 3:2 gegen Villarreal vor einem Eckball mit einer Banane beworfen, bevor der Brasilianer den Ball spielte. Doch anstatt sich über die rassistische Geste aufzuregen, ass der Barça-Verteidiger die nach ihm geworfene Frucht ohne weiter darauf einzugehen auf. Humor sei die beste Art und Weise mit Rassismus im Sport umzugehen, meinte das Opfer nach dem Spiel.
«Wir leiden unter solchen Dingen in Spanien schon lange. Man muss es mit einer Dosis Humor nehmen. Wir werden die Dinge nicht so leicht ändern. Wenn man dem Ganzen nicht die Bedeutung gibst, werden sie (die rassistischen Fans) ihre Ziele nicht erreichen», so Alves nach dem Spiel.
Auf seinem Twitter-Profil schrieb Alves mit einem imaginären Augenzwinkern: «Mein Vater hat mir immer gesagt: ‹Sohn, iss Bananen, die vermeiden Krämpfe.› Wie haben sie (die Fans) dies nur erraten?»
Alves Bananen-Snack vor dem ausgeführten Corner verbreitete sich über Nacht wie ein Gewitter und wurde von allen Seiten umjubelt. Neben Alves meldeten sich auch unzählige Personen via Twitter: «So muss man auf Rassismus reagieren» oder «Aktion des Jahres» lauten die meisten Stimmen.
Auch bei den Kollegen sorgte das Anti-Rassismus-Zeichen von Alves für positive Reaktionen. #weareallmonkeys (wir sind alle Affen) war der wohl meist verwendete Hashtag der letzten Stunden, ausgelöst durch ein Selfie von Teamkollege Neymar mit seinem Sohn.
#SayNoToRacism#👍 pic.twitter.com/6C4whheQiC
— Xherdan Shaqiri (@XS_11official) 29. April 2014
With my mate @Phil_Coutinho #SayNoToRacism #WeAreAllMonkeys pic.twitter.com/mY3W4GogqZ
— Luis Suarez (@luis16suarez) 28. April 2014
Es war nicht das erste Mal, dass Dani Alves rassistisch beleidigt wurde. Im Pokal-Finale 2013 gegen Real Madrid wurde der Sieg der Königlichen von unerwünschten Fans überschattet. Spanische Zeitschriften berichteten darüber, dass jedes Mal, wenn der schnelle Aussenverteidiger am Ball war, einige Real-Anhänger Affenlaute von sich gaben.
Damals reagierte Alves noch enttäuschter als am Sonntag: «Es war eine super Leistung von meinem Team. Das Ergebnis ist eine Schande. Aber eine viel grössere Schande ist es, dass es in manchen Orten Rassisten gibt», veröffentliche er auf seinem Twitter-Profil.