Das Duell zwischen der Schweiz und Spanien endete mit einem klaren 2:0-Erfolg der Schweizer. Roger Federer war in seinem zwölften Wimbledon-Achtelfinal gegen Tommy Robredo (ATP 22) nie in Gefahr, erstmals als Verlierer vom Platz zu müssen.
Der siebenfache Wimbledon-Champion und 17-fache Grand-Slam-Sieger brauchte gegen die Weltnummer 22 nur gerade 94 Minuten zum 6:1, 6:4, 6:4.
Der erste Satz war schon nach 22 Minuten vorbei. Ein frühes Break im zweiten Durchgang verwaltete der 32-jährige Weltranglistenvierte gegen den gleichaltrigen Spanier souverän (kein Punktverlust bei eigenem Aufschlag!) und verwertete seinen ersten Satzball nach 32 Minuten zum 6:4. Im letzten Durchgang holte sich Federer das entscheidende Break zum 4:3 und musste beim Stand von 5:4 seinem Gegner den einzigen Breakball zugestehen.
Robredo konnte noch zwei Matchbälle abwehren, ehe nach 94 Minuten Feierabend war. Er revanchierte sich damit deutlich für die Niederlage gegen Robredo vergangenes Jahr am US Open, ebenfalls in der Runde der letzten 16. In Wimbledon hat er in diesem Jahr noch kein Aufschlagspiel abgeben müssen.
Im Viertelfinal trifft Federer am Mittwoch auf seinen Davis-Cup-Partner Stan Wawrinka. Mit zehn Assen im ersten Satz legte die Weltnummer 3, in London nur als Nummer 5 gesetzt und deshalb in Federers Tableauviertel, den Grundstein zum 7:5 im Tiebreak.
Auch der zweite Durchgang ging über die Kurzentscheidung. Angesichts der Aufschlagstärke von Feliciano Lopez keine Überraschung, spielte der Linkshänder doch in Wimbledon in 13 Sätzen nicht weniger als neun Tiebreaks.
Nach einem frühen Doppelfehler musste der 29-jährige Westschweizer gegen die spanische Weltnummer 26 gleich vier Satzbälle abwehren, bevor er mit seinem ersten Satzball zum 9:7 nach 48 Minuten doch noch die 2:0-Satzführung bewerkstelligen konnte.
"When you play Roger at Wimbledon it's one of the biggest challenges in tennis. It's like playing Rafa at the French Open" - @stanwawrinka
— Wimbledon (@Wimbledon) 1. Juli 2014
Damit war eine Vorentscheidung gefallen. «Der Gewinn der beiden Tiebreaks war enorm wichtig», bestätigte Wawrinka danach. Im dritten Satz gelang ihm noch das einzige Break der gesamten Partie zum 5:3. Danach servierte sich der Australien-Open-Sieger zu seinem ersten Viertelfinal überhaupt im Südwesten Londons.
Dort kommt es nun zum reizvollen Schweizer Duell. «Das wird sehr speziell, denn Roger hat hier so viel gewonnen», freut sich der Lausanner. «Es wird sicher Spass machen.» Federer bereitet sich gegen den Australian-Open-Champion auf ein hartes Match vor.
«Er hat ein super Jahr, dafür fühle ich mich auf diesem Belag zuhause», gibt sich der Basler aber optimistisch. «Ich bin selber gespannt», verriet er. «Stan spielt in diesem Jahr super, aber der Belag müsste mir helfen. Hier kann ich Stan vielleicht sogar noch etwas überraschen, in dem ich mit mehr oder weniger Risiko spiele. Auf Sand ist der Rhythmus eher vorgegeben.»
So oder so sieht er das Positive dieser Begegnung. «Es ist super, dass zwei Schweizer im Viertelfinal stehen; und sicher einer im Halbfinal.»
Von bislang 15 Spielen hat Federer gegen seinen drei Jahre jüngeren Landsmann 13 gewonnen. Die letzte ging allerdings im Final des Masters-1000-Turniers in Monte Carlo an Wawrinka, der durch den Sieg Zuversicht getankt hat: «Das gibt mir natürlich Vertrauen», sagte er. «Aber auf Rasen ist es schon etwas ganz Anderes als auf Sand.» (si/syl)