Für einmal brannte die Sonne in der kalifornischen Wüste nicht vom Himmel. Roger Federer und Stan Wawrinka war es recht, als sie genau zur Mittagszeit auf einem mit Zuschauern vollgestopften Trainingsplatz ans Werk schritten. Sie hatten sich viel zu erzählen, lachten ausgiebig und schlugen – fast als Nebensache – auch noch ein paar Bälle.
Sie haben schliesslich noch etwas Zeit, ehe es beim Masters-1000-Event in Indian Wells losgeht. Die untere Tableauhälfte mit Federer und Wawrinka spielt ihre zweite Runde erst am Sonntag – als Gesetzte profitieren beide zunächst von einem Freilos.
Der Basler fühlt sich dank seinen Ferien nach dem Australian Open wieder frisch, wie er vor zwei Wochen beim eindrücklichen Turniersieg in Dubai unter Beweis gestellt hat. «Die letzten zehn Tage waren ziemlich hektisch», stellte Federer am fest. Er war erst am Morgen vom Schaukampf mit Grigor Dimitrov in New York zurückgekehrt. «Die nächsten Tage sind nun sehr wichtig. Da muss ich hart und richtig trainieren.» Er habe im Übrigen auch mit Wawrinka absolut seriös trainiert. «Aber wir hatten den Platz lange reserviert, so dass wir uns auch ausgiebig unterhalten konnten.»
View from above: @rogerfederer and @stanwawrinka strolling through the #BNPPO15 grounds... 👋 guys! pic.twitter.com/lpBnm92M7t
— BNP Paribas Open (@BNPPARIBASOPEN) 11. März 2015
Während Federer in Indian Wells fast immer gut spielt und mit vier Titeln Rekordhalter ist, kämpfte Wawrinka in der Vergangenheit etwas mit den schnellen Bedingungen in der meist heissen und trockenen Luft. Als Bestresultat stehen zwei Viertelfinals 2008 und 2011 zu Buche. «Es ist tatsächlich nicht einfach, die Bälle zu kontrollieren», bestätigt der Waadtländer, der in zwei Wochen 30-jährig wird.
Dennoch traut er sich einiges zu. Nach seiner Viertelfinal-Niederlage in Marseille nahm sich der in diesem Jahr bereits zweifache Turniersieger (Chennai und Rotterdam) «fünf bis sechs Tage» frei, ehe er in der Schweiz mit Pierre Paganini an seiner Fitness arbeitete. Danach reiste er schon früh in die USA, um mit Coach Magnus Norman zu trainieren.
Da sie bereits in den Viertelfinals aufeinandertreffen würden, kann höchstens ein Schweizer zum echten Höhenflug ansetzen. Auch Doppel spielen sie nicht zusammen, im Gegensatz zum letzten Jahr, als sie den Davis-Cup-Viertelfinal gegen Kasachstan vorbereiteten. Federer tritt zusammen mit dem Zürcher Michael Lammer an, Wawrinka mit dem Polen Lukasz Kubot.
Vor den beiden Männern werden in Indian Wells die Schweizer Frauen im Einsatz stehen, die ebenfalls erst in der 2. Runde ins Geschehen eingreifen. Überfliegerin Timea Bacsinszky (WTA 26) trifft am Freitag auf die Neuseeländerin Marina Erakovic (WTA 80), Belinda Bencic (WTA 37) am Samstag auf die Serbin Bojana Jovanovski (WTA 65) oder die Holländerin Kiki Bertens (WTA 71). (si)