Nick Kyrgios und Rafael Nadal sind keine Freunde – und werden es wohl auch nicht mehr. Schon mehrfach sind sich die beiden unterschiedlichen Tennis-Asse in die Haare geraten. Begonnen hat ihre Fehde nach einem Duell Ende Februar 2019 in Acapulco, als Kyrgios bei seinem Sieg gegen den 19-fachen Grand-Slam-Sieger sich immer wieder unflätig benahm und schliesslich auch noch von unten aufschlug. «Ihm fehlt der Respekt vor der Öffentlichkeit, dem Gegner und auch vor sich selbst», motzte Nadal hinterher.
Diese Kritik liess Kyrgios nicht auf sich sitzen – seit dem Vorfall in Acapulco stichelt der australische «Bad Boy» bei fast jeder Gelegenheit gegen den Spanier. So auch heute beim 6:2, 6:4, 4:6, 7:5-Sieg in seinem Drittrundenmatch von Melbourne gegen den Franzosen Gilles Simon.
Im zweiten Satz bekam Kyrgios beim Aufschlag eine «Time Violation», weil er sich nach Ansicht des Schiedsrichters bei der Vorbereitung zu lange Zeit liess. Der Paradiesvogel zeigte dafür wenig Verständnis, schüttelte erst den Kopf, servierte dann ein Ass und äffte vor seinem nächsten Service Rafael Nadal nach.
⏱ Receives a time violation
— Sporting Life (@SportingLife) January 23, 2020
😡 Is not pleased
😬 Mocks Rafael Nadal
Love him or hate him, Nick Kyrgios is box office 😂 #AusOpen pic.twitter.com/iDk6NhIm3b
Im Stadion brach grosses Gelächter aus, sogar der Schiedsrichter konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Grund für Kyrgios' Seitenhieb: Der Spanier hat bekanntlich einige Ticks vor seinem Aufschlag und führt immer dieselben Bewegungen aus, was nach allgemein bekannter Meinung des Australiers jeweils viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als seine Service-Routine.
Auch Simon imitierte später kurz Nadal, weshalb Kyrgios auf der Pressekonferenz (ab 07:20) gefragt wurde, wer es besser gemacht habe. «Ich weiss es nicht. Ich trage gar keine Unterhosen, deshalb wohl jene von Gilles.»
Noch ist unklar, was Nadal zu Kyrgios neuster Stichelei gesagt hat. Klar ist jedoch, dass sich die beiden Erzfeinde beim Australian Open auf Konfrontationskurs befinden. Beide müssen noch je ein Match gewinnen, dann kommt es im Achtelfinal zum Direktduell. Nadal trifft in der 3. Runde auf seinen Landsmann Pablo Carreño Busta, Kyrgios kriegt es mit Karen Khachanov zu tun.
Auch Nadal sorgte nach seinem Sieg gegen Federico Delbonis für einen Lacher. Nach einem Aufschlag des Argentiniers kam die Weltnummer 1 nicht mehr richtig an den Ball und der Ablenker traf ein Ballmädchen seitlich im Gesicht. Daraufhin erkundigte sich Nadal sofort nach ihrem Wohlergehen und verpasste ihr schliesslich ein tröstendes Küsschen auf die Wange.
«Für sie war es wohl kein schöner Moment», sagte der Spanier nach dem Sieg im Platzinterview. «Ich hatte mir etwas Sorgen gemacht, sie ist aber ein sehr tapferes Mädchen. Ich bin froh, dass es ihr gut geht.» Und was wohl seine frischgebackene Ehefrau Cisca zum Küsschen sage? «Die hat nach 15 Jahren sicherlich nichts dagegen», scherzte Nadal. (pre)
Im heftigen Streit um einen möglichen Investoreneinstieg hat Ski-Weltverbandschef Johan Eliasch den Athleten vorgeworfen, sich sportpolitisch instrumentalisieren zu lassen. Nach zwei veröffentlichten Protestschreiben der Fahrerinnen und Fahrer sagte Eliasch: «Ich glaube nicht, dass diese Briefe von Athleten geschrieben wurden, sondern von jemand anderem, dessen Interessen nicht ihren Interessen oder jenen der FIS entsprechen.» Der Funktionär meinte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: «Diese Briefe sind einfach nicht ernstzunehmen.»