Nicht nur in der Europa League (Glasgow, Istanbul), auch in Südamerika wurde gestern noch vor Publikum Fussball gespielt. Und was die Zuschauer beim Copa-Libertadores-Derby zwischen Grêmio und Internacional Porto Alegre zu Gesicht bekamen, war alles andere als alltäglich.
Kurz vor Ende der Partie kam es beim Stand von 0:0 zu einer Rudelbildung mit anschliessender Massenschlägerei. Der argentinische Schiedsrichter Fernando Rapallini stellte in der Folge innert zehn Minuten gleich acht Spieler vom Platz, je vier aus beiden Teams: Pepe, Luciano, Caio Henrique und Paulo Miranda von Grêmio sowie Edenílson, Moisés, Victor Cuesta und Bruno Praxedes von Internacional. Auch Grêmio-Trainer Renato Gaúcho war in die Ausschreitungen involviert.
Acht Rote Karten in einem Spiel – das hatte es zuvor in der Copa Libertadores noch nie gegeben. Im Laufe des Spiels verteilte der Unparteiische zudem noch sechs Gelbe Karten.
Nur kurz nach Schlusspfiff verschob der südamerikanische Verband CONMEBOL die weiteren Spiele der Copa Libertadores wegen des Coronavirus. Zwischen dem 15. und 21. März soll das Pendant zur europäischen Champions League zunächst unterbrochen werden. In den kommenden Wochen soll dann der weitere Turnierkalender angepasst und besprochen werden, wurde via Twitter verkündet. (pre)
La CONMEBOL SUB 20 Femenina se jugará puertas cerradas hasta el sábado. La fase final se disputará en fecha y sede a ser informadas oportunamente. pic.twitter.com/tOoQtFf23q
— CONMEBOL.com (@CONMEBOL) March 13, 2020
Beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Barcelona schien sich Nico Schlotterbeck in der letzten Aktion des Spiels eine schwere Verletzung zugezogen zu haben. Nach einem Kopfballversuch landete der Verteidiger vom BVB sehr unglücklich und sein Fuss knickte etwa 90 Grad nach innen.
Wenn Schiedsrichter konsequent wären, müssten sie in vielen Spielen drei bis vier rote Karten verteilen, wegen Rudelbildung, Reklamieren, Simulieren und Provozieren. Der Fussball hat nicht nur auf den Rängen ein derbes Problem mit Disziplin und Benehmen, sondern auch auf dem Platz.
Die Spieler erfüllen eine Vorbildfunktion für viele junge Menschen und hätten deshalb vor der Schlägerei gut ersichtlich noch die Hände waschen sollen, um sich danach mit langen Gegenständen aus sicherer Distanz zu schlagen.