«Wenn Sie nur wenige Leute in einem Wahlgremium haben, können Sie das gar nicht verhindern. Das ist unmöglich», sagte Blatter der «Financial Times». Als Beispiel dafür nannte er in dem Gespräch weitere Details zu der hochumstrittenen Vergabe der WM 2022 an das Golfemirat Katar. Er bestätigte noch einmal, dass die WM-Endrunde 2022 eigentlich in den USA stattfinden sollte. «Hinter den Kulissen war alles klar. Es war diplomatisch bereits ausgemacht, dorthin zu gehen», so der 79-Jährige.
Nach einem Treffen des Kronprinzen von Katar mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy sowie UEFA-Chef Michel Platini wurde diese Absprache jedoch noch einmal gekippt - «aufgrund der Intervention von Mr. Sarkozy», wie Blatter nun erstmals im Detail behauptet.
«Eine Woche vor der Wahl bekam ich einen Telefonanruf von Platini, und er sagte mir: 'Ich bin nicht mehr länger auf deiner Seite, weil mein Staatschef mir gesagt hat, wir sollten die Interessen Frankreichs berücksichtigen'», erzählte Blatter. «Ausserdem sagte er (Platini) mir, dass das nicht nur eine Stimme betrifft, sondern dass er eine ganze Gruppe von Stimmen hat».
Bei der Abstimmung im Dezember 2010 setzte sich Katar am Ende mit 14:8 Stimmen im FIFA-Exekutivkomitee gegen die USA durch. (si/dpa/cma)
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