Bereits in jungen Jahren war klar, dass Beat Feuz über grosses Talent verfügt. Im Alter von 15 Jahren bestritt er seine ersten FIS-Rennen, zwei Jahre später startete er erstmals im Europacup. Aus heutiger Sicht fast unvorstellbar: Feuz startete zunächst vor allem im Riesenslalom und Slalom. Bei der Junioren-WM 2007 war er dann schon ein hervorragender Speed-Fahrer, bewies aber auch Vielseitigkeit. Neben den Siegen in Abfahrt und Super-G holte er auch in der Super-Kombination Gold. Im Slalom gewann der gerade 20 Jahre alt gewordene Feuz Bronze – hinter Matic Skube und einem gewissen Marcel Hirscher.
Aufgrund der Erfolge an der Junioren-WM durfte Feuz am Weltcupfinal in der Lenzerheide teilnehmen und holte sogleich seine ersten Weltcup-Punkte. Bei der Abfahrt wurde er Vierzehnter. Im September 2007 riss sich Feuz im Training in Zermatt das Kreuzband und auch die Saison 2008/09 verpasste er komplett, weil er sich vor der Saison eine weitere Knieverletzung zugezogen hatte. So kehrte er erst in der Saison 2009/10 wieder in den Weltcup zurück.
Am 11. März 2011 holte sich Feuz dann den ersten Weltcup-Sieg. Diesen fuhr er vor dem Kanadier Erik Guay und dem Österreicher Michael Walchhofer in Kvitfjell in Norwegen ein.
In der Saison darauf startete Feuz so richtig durch. Gemeinsam mit Hirscher, dem Norweger Aksel Svindal und dem Kroaten Ivica Kostelic lieferte er sich einen Kampf um den Sieg im Gesamtweltcup. Während dieser Saison holte er sich im Januar 2012 erstmals den Sieg bei der Lauberhorn-Abfahrt, die er in seiner Karriere insgesamt dreimal gewann.
Feuz hielt sich bis zum Ende der Saison im Duell um die grosse Kugel, musste sich dann aber Hirscher geschlagen geben, weil der Berner im letzten Super-G ausschied und der Österreicher gleichzeitig Dritter wurde und anschliessend den Riesenslalom gewann. Hirscher setzte sich mit 25 Punkten Vorsprung durch. Die 1330 Punkte im Gesamtweltcup waren das beste Resultat in Feuz' Karriere. Auch im Abfahrtsweltcup (sieben Punkte hinter Klaus Kröll) und in der Super-Kombi-Wertung wurde er Zweiter. Nach seiner erfolgreichsten Saison begann für Feuz eine Seuchenserie. Zwischenzeitlich stand sogar sein Karriereende im Raum, wie er nach seinem späteren Olympiasieg im SRF-Interview erzählte: «2013 war mein Knie am Arsch, ich wusste nicht, ob ich noch einmal zurückkommen würde.»
Doch zum Glück hörte er nicht auf die Ratschläge einiger Ärzte und kämpfte sich zurück. Zur Saison 2013/14 kehrte er zurück, sein nächster Podestplatz liess aber bis zum Dezember 2014 und der Abfahrt in Beaver Creek auf sich warten. An derselben Stelle gewann er wenige Monate später seine erste WM-Medaille: Feuz gewann in seiner Lieblingsdisziplin Bronze.
Doch erneut erlitt Feuz im Sommer 2015 eine Verletzung. Dieses Mal war es die Achillessehne, an der er einen Teilabriss erlitt. Im Januar 2016 gab er sein Comeback, am Ende der Saison gewann er in St. Moritz Abfahrt und Super-G. Es waren seine ersten Weltcup-Siege seit über vier Jahren. Und der Bündner Skiort sollte ihm auch ein Jahr später Glück bringen. An der WM 2017 fuhr er zu Abfahrtsgold.
In der Saison 2017/18 gewann er zum zweiten Mal in Wengen. Weil er auch in Lake Louise und Garmisch-Partenkirchen siegte und vier weitere Podestplätze einfuhr, gewann er zum ersten Mal eine Disziplinenwertung. Seiner ersten Abfahrts-Kugel liess er in den nächsten drei Jahren drei weitere folgen.
In der Saison 2020/21 schaffte er den heiss ersehnten Erfolg auf einer seiner Lieblingsstrecken doch noch. In Kitzbühel gewann er das Hahnenkamm-Rennen am 22. Januar erstmals, nachdem er eine Woche zuvor zum dritten Mal die Lauberhornabfahrt gewonnen hatte. Damit hatte Feuz die beiden prestigeträchtigsten Abfahrten im Weltcup gewonnen. Davor war er in Kitzbühel viermal Zweiter geworden. Zwei Tage nach seinem ersten Sieg doppelte er nach, bevor er im Januar 2022 seinen dritten Sieg auf der Streif holte.
Seinen wohl grössten Erfolg erreichte Feuz dann aber kurz vor seinem 35. Geburtstag. Bei den Olympischen Spielen in Peking fuhr der «Kugelblitz» mit einer hervorragenden Fahrt zu Abfahrt-Gold und holte damit den Titel, der ihm als Speed-Spezialist noch fehlte.