Ein unglaubliches Drama spielte sich auf dem Centre Court um Grigor Dimitrov (ATP 21) ab. Der 34-jährige Bulgare führte gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner mit 2:0 Sätzen, ehe er bei 2:2 im dritten Durchgang zusammenbrach, sich an den Brustmuskel fasste und nach einer Behandlungspause aufgeben musste. Verrückt: Es ist das fünfte Grand-Slam-Turnier in Folge, bei dem Dimitrov während einer Partie aufgeben muss - im letzten Jahr war es ebenfalls im Achtelfinal gegen Daniil Medwedew. Kurios: Sinner war im ersten Game ausgerutscht, zu Boden gegangen und schien ebenfalls angeschlagen, mit Schmerzen am Ellbogen. Nun steht der Italiener dennoch im Viertelfinal, wo er auf den als Nummer 10 gesetzten Amerikaner Ben Shelton trifft.
A sight we never want to see.
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Grigor Dimitrov is forced to retire while leading two sets to love. Everyone at #Wimbledon is wishing you a speedy recovery, Grigor 💚💜 pic.twitter.com/qBwiMbq3e2
Ein sichtlich berührter Sinner sagte nach dem Spiel: «Er ist ein unglaublicher Spieler, wie wir heute alle gesehen haben. Er hatte in der Vergangenheit so viel Pech.» Sinner, der Dimitrov als guten Freund bezeichnete, stellte klar: «Ich sehe das heute überhaupt nicht als Sieg. Ich wünsche ihm nur eine schnelle Genesung.»
Nach einem schwachen Startsatz kämpfte sich Novak Djokovic (ATP 6) gegen den Australier Alex De Minaur (ATP 11) zurück und setzte sich nach 3:20 Stunden 1:6, 6:4, 6:4, 6:4 durch. Im vierten Durchgang schnupperte De Minaur lange an einem erneuten Satzgewinn, führte 4:1, doch drehte Djokovic in der Folge auf und holte sich unter den Augen von Roger Federer fünf Games in Serie. Damit steht der Serbe zum 16. Mal im Viertelfinal von Wimbledon, wo er auf den Italiener Flavio Cobolli trifft (ATP 22).
Djokovic gets it done 💪
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After going a set down against Alex de Minaur, Djokovic recovers to win 1-6, 6-4, 6-4, 6-4 against the Australian and move into his 16th #Wimbledon quarter-finals 😮
There's just no stopping him ⚡️ pic.twitter.com/mIRU2jjkXF
Nach dem Spiel erwähnte Djokovic im Interview auch Roger Federer. Als er über die herausfordernden Momente während der Partie sprach, meinte der 38-Jährige: «Manchmal wünschte ich mir, über ein so gutes ‹Serve-and-Volley›-Spiel und ein so tolles Ballgefühl zu verfügen, wie der Herr da oben.» Djokovic fuhr weiter: «Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass er zuschaut und ich gewinne. Er ist ein grossartiger Champion. Ich habe ihn sehr verehrt, es ist sehr schön, dass er hier zurück ist.» Djokovic steht nun bei 101 Siegen in Wimbledon, fünf weniger als Federer. In diesem Jahr kann er ihn in dieser Statistik also nicht mehr einholen. (nih/abu/sda)
All class 💚
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Novak Djokovic with a nod to a certain Roger Federer in the Royal Box 👏#Wimbledon pic.twitter.com/fPsBtUXXq1
Das italienische Tennis befindet sich im Hoch. Mit Flavio Cobolli (ATP 24) spielt sich in Wimbledon ein weiterer Azzurro ins Rampenlicht. Der 24-jährige Toskaner stoppte den Lauf des Altmeisters Marin Cilic und fordert nun als nächster Novak Djokovic heraus. Cobolli gewann vor fünf Jahren an der Seite des Berners Dominic Stricker das Junioren-Doppel am French Open und steht jetzt erstmals im Viertelfinal eines Grand-Slam-Turniers.