Die Wetterkapriolen in Melbourne wollen einfach kein Ende nehmen. Am Donnerstag konnten sich die Verantstalter endlich dazu durchringen, aufrund der anhaltenden Hitzwelle den Spielbetrieb vorübergehend einzustellen. Als die Temperaturen um die Mittagszeit auf über 43 Grad kletterten, wurden die Tennis-Cracks auf den Aussenplätzen zurück in die Garderoben zitiert.
Die letzte Stufe der «Extreme Heat Policy» (EHP) trat in Kraft. Nur noch in der Rod-Laver- und der Hisense-Arena konnte gespielt werden, da sich dort die Dächer schliessen lassen. Letztmals ergriffen die Organisatoren vor fünf Jahren diese Massnahme.
Die Spieler hatten sich zuvor mit Kritik nicht zurückgehalten. «Ich kann nur sagen, was jeder sieht: Spieler und Ballkinder übergeben sich und kollabieren. Es gibt einen Punkt, an dem es zu heiss wird, um Sport zu treiben», sagte beispielsweise die Deutsche Sabine Lisicki.
Als die Hitze am Nachmittag etwas zurückging und endlich weitergespielt werden konnte, folgte das grosse Gewitter. Blitze zuckten am Himmel, es goss wie aus Kübeln. Auf den Aussenplätzen musste der Betrieb erneut eingestellt werden.
In der Doppelkonkurrenz wurden wegen der Verspätungen zwölf Begegnungen verschoben, eine Abkühlung brachte der Regen aber nicht. Die Temperaturen sanken kaum, heute kletterte das Thermometer bereits wieder über die 40-Grad-Marke.
Doch schon im Hinblick aufs Wochenende droht der nächste Schocker. Ab Samstag sollen die Temperaturen nur noch knapp über 20 Grad liegen. Die Spieler werden sich vorkommen wie in einem Kühlschrank und der australische Tennissommer wird auch für sie doch noch «cool».