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Es fehlte nicht viel und der Höhenflug von Bacsinszky in Paris hätte eine Fortsetzung gefunden. Die Lausannerin führte im zweiten Satz mit einem Breakvorsprung 3:2 und schien zu diesem Zeitpunkt unaufhaltsam Richtung erster Grand-Slam-Final zu marschieren. Sie war bis dahin die bessere Spielerin gewesen. Mit guten Kontern und listigen Schlägen konnte sie die 19-fache Grand-Slam-Siegerin immer wieder überraschen.
Im ersten Satz gelang Bacsinszky das entscheidende Break zum 3:2. Bei eigenem Service agierte sie souverän, dem ersten Breakball stand sie erst im letzten Game des ersten Umgangs gegenüber. Sie wehrte ihn mit mit einem Rückhand-Winner ab. Auch im zweiten Satz war sie zunächst ungefährdet. Die Wende kam unerwartet. Kurz nachdem sie das zweite Break der Partie geschafft hatte.
Serena Williams, die leicht krank war und sich jeweils beim Seitenwechsel sehr theatralisch mit kühlen Tüchern erfrischte, schaffte nicht nur das unmittelbare Rebreak, sondern gewann zehn Games in Folge. Bacsinszky, die bis dahin im Verlauf des Turniers keine Nerven gezeigt hatte, leistete sich nun einige Fehler zu viel. Zwei misslungene Vorhand-Schläge brachten der immer stärker werdenden Favoritin im dritten Satz rasch ein Break.
«Ich bin enttäuscht wie nach jeder Niederlage», erklärte Bacsinszky, die im Stadion auf die Unterstützung von zahlreichen Familienmitgliedern zählen konnte. «Es gibt aber viel Positives aus der Partie und dem Turnier zu ziehen.» Sie hat es innerhalb von zwei Jahren und nach einer mehrmonatigen Auszeit geschafft, sich von einer Erstrunden-Verliererin in der Qualifikation zu einer Halbfinalistin hoch zu arbeiten.
Vor 24 Monaten war sie im WTA-Ranking noch jenseits der Top 200 klassiert, am Montag wird sie die Nummer 15 der Welt sein. Für den Halbfinal-Vorstoss erhält sie zudem einen Check von 450'000 Euro. Serena Williams spielt derweil am Samstag um ihren dritten French-Open-Titel gegen die Tschechin Lucie Safarova (WTA 13). Safarova setzte sich gegen die Serbin Ana Ivanovic (WTA 7) 7:5, 7:5 durch.
Safarova ist weiterhin ohne Satzverlust. Den ersten Umgang gegen Ivanovic, die French-Open-Siegerin von 2008, holte sie nach einem 2:5-Rückstand dank fünf gewonnenen Games in Serie. Im zweiten Satz gab sie ihren Service ab, als sie bei 5:4 zum Match aufschlug, konnte dann aber die folgenden zwei Games für sich entscheiden. Safarova, die im Achtelfinal die Titelverteidigerin Maria Scharapowa ausgeschaltet hat, steht zusammen mit der Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands auch im Doppel-Halbfinal. (si/cma)