Durchatmen! Noch war nämlich nicht alles perfekt im Spiel des «Maestro».Bild: EPA/EPA
18.06.2019, 19:1118.06.2019, 21:03
Roger Federer glückt der Einstieg in die Rasensaison nach Wunsch. Die Nummer 3 der Welt gewinnt in der 1. Runde des Turniers im westfälischen Halle 7:6 (7:1), 6:3 gegen John Millman (ATP 57).
Es war auch eine Revanche für die Niederlage gegen den Australier am US Open im letzten Jahr. Die Partie dauerte zwar nur gut eineinviertel Stunden, ein guter Test für Federer war sie aber allemal. Es dauerte 63 Minuten, ehe der 37-jährige Basler zu seiner ersten Breakchance kam. Die zweite nützte er zum vorentscheidenden 4:2 im zweiten Satz.
Mindestens genauso wichtig war aber das Ende des ersten Durchgangs. Bei 4:5 und 5:6 stand Federer zweimal nur zwei Punkte vor dem Verlust des ersten Satzes. Der neunfache Triumphator beim Turnier in der Nähe von Bielefeld bekundete noch etwas Mühe, den Rhythmus auf Rasen zu finden und beging beim Return und von der Grundlinie zu viele Fehler.
Der Aufschlag funktionierte hingegen ausgezeichnet, und auch im Tiebreak trat Federer sehr stark auf. Erst im letzten Game musste er den einzigen Breakball Millmans abwehren. Er tat dies standesgemäss mit einem Servicewinner und nützte wenig später den ersten Matchball.
«Es ist immer wichtig, den ersten Match auf Rasen zu gewinnen», zeigte sich der 20-fache Grand-Slam-Champion erleichtert. «Ansonsten könnte die Rasensaison sehr kurz werden.» In den letzten zwei Jahren hatte Federer auf die Sandturniere verzichtet und so mehr Zeit für die Vorbereitung gehabt. Vor einem Jahr kam er als Turniersieger von Stuttgart nach Halle, wo er im Final knapp gegen Borna Coric verlor. Nun nimmt er einen weiteren Anlauf zum zehnten Titel in Ostwestfalen.
In der 2. Runde trifft Federer am Donnerstag auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (ATP 77). Der 34-Jährige aus Le Mans hat immerhin 6 von 17 Duellen - und 2014 und 2016 die letzten beiden - gegen den Schweizer gewonnen. Letztmals setzte sich Federer 2014 in Monte Carlo durch. Auch auf Rasen, in den Wimbledon-Viertelfinals 2011, wurde er vom Franzosen schon bezwungen. Nach einer Knieoperation vor gut einem Jahr und acht Monaten Pause befindet sich Tsonga wieder im Aufwind. Er wird also für Federer im Achtelfinal ein Test mit einiger Aussagekraft. (sda)
Game, Set and Match Federer! Der Schweizer schlägt John Millman bei seinem Start in die Rasensaison in zwei Sätzen und revanchiert sich damit erfolgreich für die Achtelfinal-Niederlage am US Open 2018. Am Ende muss er noch eine einsame Breakchance abwehren. Souverän war der Sieg ohnehin nicht: Federer produzierte viele Fehler und hatte vor allem beim Return grosse Mühe. Der Aufschlag funktionierte über die ganze Partie hinweg aber hervorragend.
Nächster Gegner ist Jo-Wilfried Tsonga. Der Franzose blüht nach seiner Verletzungpause auf seiner Lieblingsunterlage wieder auf. Gegen Landsmann Benoit Paire bekundet Tsonga keine Mühe und siegt locker in zwei Sätzen. Sogar eine kleine Fussball-Tennis-Show liegt noch drin. Im Head-to-Head liegt er gegen Federer 6:11 zurück. Das einzige Duell auf Rasen im Viertelfinal von Wimbledon gewann 2011 der Franzose.
Millman kann noch einmal verkürzen, jetzt serviert Federer aber zum Matchgewinn. Das wird er sich kaum mehr nehmen lassen.
Federer gerät bei eigenem Aufschlag schnell 0:30 ins Hintertreffen, doch dann besinnt er sich auf seinen starken Aufschlag und verhindert das sofortige Rebreak. Noch immer hat der «Maestro» keinen einzigen Breakball zugelassen. Jetzt fehlt nur noch ein Game zum Matchgewinn.
Da ist das Break für Federer! Der Schweizer nützt seine zweite Möglichkeit und stellt die Weichen damit auf Sieg. Millman streut am Ende einige Fehler zu viel und Federer profitiert.
Federer bringt seinen Aufschlag wieder zu null durch. Millman beim Service des Schweizers nun ohne Chance, selbst wenn der Return einmal sitzt. Federer hat mit der Vorhand die Stabilität gefunden, das hilft enorm.
Millman bleibt ein zäher Gegner: Der Australier serviert hervorragend und geht wenn immer möglich sofort in die Offensive. Federer schon lange nicht mehr dran beim Aufschlag seines US-Open-Bezwingers.
Zu null legt Federer wieder vor: Das Spiel des Baselbieters gefällt nun immer etwas mehr. Die Fehlerquote ist tiefer geworden, jetzt muss er nur noch das Timing beim Return finden.
Millman gleicht ohne Probleme aus, auch weil Federer beim Return weiterhin nicht ganz auf der Höhe ist. So haben wir in diesem Match noch immer keine einzige Breakmöglichkeit gesehen. Von der Grundlinie hat sich Federer aber leicht stabilisiert, die Ballwechsel werden länger.
Federer serviert noch immer bärenstark: Zwei Asse und zwei Service-Winner und schon ist das erste Game im zweiten Durchgang in der Tasche.
Federer holt sich den ersten Satz im Tiebreak! Die Kurzentscheidung ist eine deutliche Angelegenheit für den Schweizer, ansonsten war Millman aber lange auf Augenhöhe. Federer vor allem von der Grundlinie noch sehr fehlerhaft. 20 Unforced Errors produziert er im ersten Durchgang, aber immerhin auch 18 Winner. Acht davon sind Asse.
Eine Vorhand wie aus dem Bilderbuch: Fünf Satzbälle für den «Maestro»!
Federer kurz in Bedrängnis, doch dann zieht er mit der Rückhand voll durch und holt den Punkt.
Gleich noch ein Minibreak! Federer lockt Millman ans Netz, doch der Australier kommt zu spät.
Doppelfehler von Millman. Das Minibreak für Federer ist perfekt.
Gleich noch ein Ass von Federer. Das gefällt natürlich.
Returnfehler von Federer mit der Vorhand.
Federer bei 30:30 wieder zwei Punkte vom Satzverlust entfernt, zum Glück hilft wieder der Aufschlag. Der «Maestro» rettet sich ins Tiebreak. Wer hat im Shootout die Nase vorn? Der Schweizer eigentlich der bessere Aufschläger.
Millman wird bei eigenem Aufschlag immer souveräner. Der Australier serviert mittlerweile hervorragend und kann die Ballwechsel von der Grundlinie teilweise gar dominieren. Federer scheint dagegen etwas damit zu hadern, dass noch nicht alles nach Plan läuft.
Federer bei 30:30 kurz in Bedrängnis und nur zwei Punkte vom Satzverlust entfernt. Dann hilft aber einmal mehr der Aufschlag. Der sitzt von Beginn an, im Gegensatz zum Return und der Vorhand.
Millman hält auch beim fünften Mal seinen Aufschlag. Der Australier serviert stark, während Federer beim Return noch immer grosse Mühe hat. Viele einfache Punkte gehen so an den Gegner.
Stan Wawrinkas Duell mit Dan Evans ist damit auf morgen verschoben.
Ein Doppelfehler und dann zwei Asse: Federer zeigt die ganze Breite der Palette. Am Ende bringt er das Game mit einem Smash nach Hause. Wieder keine Probleme also für den neunfachen Halle-Sieger. Jetzt aber volle Konzentration auf das Return-Game.
Federer zaubert bei einem Netzvorstoss erstmals mit einem kurzen Volley, das Game geht aber trotzdem an Millman, weil er von der Grundlinie gut dagegen hält und Federer nach wie vor zu viele Fehler produziert.
Federer erstmals nicht zu null, aber dennoch souverän. Wegen eines Doppelfehlers und eines verzogenen Vorhand gerät er 15:30 ins Hintertreffen, doch dann erhöht er den Druck und zwingt Millman seinerseits zu Fehlern.
Millman hält seinen Service auch beim dritten Mal, wieder nicht ganz ohne Mühe. Federer sucht immer mal wieder den Weg ans Netz, doch auch hier stimmt das Timing noch nicht ganz. Millman packt ein paar gute Passierbälle aus und bringt Federer so in Schwierigkeiten.
Federer wieder zu null. Das sieht schon extrem souverän aus. Millman sucht noch die richtige Stelle, um zu retournieren. Doch was immer er auch versucht, Federer hat die bessere Antwort parat.
Federer retourniert stark, doch die Vorhand schwächelt noch ein wenig. Der Rasenkönig scheint das Timing noch nicht ganz gefunden zu haben. So kann Millman ohne grössere Probleme wieder vorlegen.
Federer gleicht zu null aus, der Aufschlag auf Rasen ist eine unfassbare starke Waffe. Millman kommt in keinen einzigen Ballwechsel rein.
Federer zieht bei Aufschlag Millman schnell auf 0:30 davon, doch dann schleichen sich zwei, drei Fehler zu viel ein. Der «Maestro» dominiert aber die Ballwechsel und geht schnell auf Winner. Das gefällt schon mal ...
Roger Federer retourniert zunächst, spielen tut der «Maestro» in seinem braun-weissen French-Open-Outfit.
In Kürze geht es also los. Erst wird aber noch kurz eingespielt.
Gewinnt Federer gegen Millman, trifft er in der nächsten Runde auf Jo-Wilfried Tsonga. Der Franzose blüht nach seiner Verletzung auf seiner Lieblingsunterlage wieder auf. Gegen Landsmann Benoit Paire bekundet Tsonga keine Mühe und siegt locker in zwei Sätzen. Sogar eine kleine Fussball-Tennis-Show liegt noch drin. Im Head-to-Head liegt er gegen Federer 6:11 zurück. Das einzige Duell auf Rasen im Viertelfinal von Wimbledon gewann 2011 der Franzose.
Roger Federer bekommt bei seinem Einstieg in die Rasensaison die Chance auf Revanche: Der 37-jährige Schweizer trifft beim Rasenturnier in Halle in der 1. Runde auf den Australier John Millman. Gegen Millman, aktuell die Nummer 56 der Welt, war Federer im letzten September am US Open in den Achtelfinals gescheitert. Die Partie ist auf Dienstagabend um 17.30 Uhr angesetzt.
Federers grösste Rivalen im Kampf um seinen zehnten Turniersieg am Rasenturnier in Nordrhein-Westfalen sind nach Papierform der Einheimische Alexander Zverev (ATP 5), der Russe Karen Chatschanow (ATP 9) oder der Kroate Borna Coric (ATP 14), ein möglicher Halbfinalgegner der Schweizer Weltnummer 3.
Alle Turniersiege von Roger Federer als Profi
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Alle Turniersiege von Roger Federer als Profi
4. Februar 2001: Turnier: Mailand. Belag: Teppich. Finalgegner: Julien Boutter. Ergebnis: 6:4, 6:7, 6:4.
quelle: epa ansa / dal zennaro
Hier will sich Federer niederlassen
Video: srf
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Manchester United konnte sich wie am letzten Spieltag gegen Bodö/Glimt (3:2) auch bei Viktoria Pilsen auf seinen dänischen Goalgetter Rasmus Höjlund verlassen. Der 21-Jährige traf zweimal und machte in der 88. Minute die Wende nach dem Gegentor früh in der zweiten Halbzeit perfekt.