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Wie immer, wenn Federer in der St. Jakobshalle einläuft, war die Begeisterung der über 9000 Zuschauer riesig. Der frenetisch empfangene sechsfache Sieger des Turniers liess das Publikum nicht lange auf schönes Tennis warten. Im ersten Game schlug er ein Ass, je ein Winner mit der Rückhand und Vorhand sowie einen punktbringenden Volley. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde führte Federer schon 5:0.
Kukuschkin hat in seiner fast zehnjährigen Profikarriere erst zwei Top-10-Spieler geschlagen, den zweiten im letzten Jahr in Basel mit Stan Wawrinka. Einem erneuten Exploit kommt er nicht nahe.
Urs Fischer schaut sich mit Walker&Hoffmann heute den Federer an. Nichts als anständig, am Sonntag war's schliesslich umgekehrt #rotblaulive
— Samuel Waldis (@samswald) 27. Oktober 2015
Phasenweise spielt der Weltranglisten-64. aus Kasachstan gut mit, zeigte seine Qualitäten mit der Vorhand und ein feines Händchen bei Stoppbällen. Es war aber deutlich zu wenig, um Federer zwei Wochen nach seiner überraschenden Auftaktniederlage in Schanghai gegen Albert Ramos-Viñas ernsthaft zu fordern.
Im zweiten Satz wehrte sich Kukuschkin etwas erfolgreicher. Erst mit dem Break zum 2:3 geriet er entscheidend in Rückstand. Federer agierte bei eigenem Service derart souverän, dass an eine Wende - ähnlich jener vom Montag im Spiel von Rafael Nadal gegen Lukas Rosol - nie zu denken war. Schon nach 55 Minuten war der 66. Auftritt von Federer in «seiner» Halle mit dem 57. Sieg beendet.
Nach der Partie betont Federer: «Ich war heute so richtig heiss auf dieses Spiel, weil ich in den letzten Wochen nur eine Partie hatte. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, für eine erste Runde ist das wunderbar gewesen.»
Auf die Frage woher denn die viele Spielfreude bei ihm komme, meint Federer gegenüber Platz-Interviewer Heinz Günthart: «Die Freude hier zu spielen ist natürlich besonders gross. Ich bin froh, dass ich eine super Saison hinter mir habe. Ich hoffe, dass es auch im nächsten Jahr wieder genau so gut laufen wird.»
Im Achtelfinal trifft er am Donnerstag auf den Deutschen Philipp Kohlschreiber (ATP 32), gegen welchen er alle zehn bisherigen Duelle gewonnen hat. In diesem Jahr schlug er Kohlschreiber in Halle und beim US Open.
Bereits am Mittwoch bestreitet Rafael Nadal seinen Achtelfinal gegen Grigor Dimitrov (ATP 28). Der Bulgare zeigte auf dem Weg zum 6:3, 6:4 gegen den Ukrainer Sergej Stachowski (ATP 62) eine gute Leistung und wurde mit einigen starken Schlägen seinem Übernamen «Baby Fed» gerecht. In Basel scheiterte der frühere Weltranglisten-Erste bei den Junioren in den letzten drei Jahren jeweils im Viertelfinal, zuletzt zweimal an Federer. Auch mit Nadal hat er schlechte Erfahrungen gemacht: In allen sechs bisherigen Begegnungen ging er als Verlierer vom Platz. (ndö/si)