Die Fertigkeit von Roger Federer, den gelben Filzball genau dahin zu spielen, wo er eigentlich hin soll, macht schon viele Hobbytennisspieler eifersüchtig. Auch die 17 Grand-Slam-Siege würde man sich eigentlich gerne selber auf die Visitenkarte schreiben wollen. Dazu vielleicht noch ein Einkommen in zweistelliger Millionenhöhe.
Doch das grösste Neidpotential ist bei den Ball Boys bzw. Girls vorhanden, welche den Profispielern schön regelmässig den Ball zuwerfen, ohne dass die Sportler einen Finger krümmen müssen.
Denn nach einem anstrengenden Ballwechsel muss unsereiner sich danach noch luftschnappend auf die Suche nach dem Tennisball machen, da dieser sicher im Feld stehen bleibt. Im Tennisunterricht hat der Trainer bisweilen einen simplen Ballkorb zur Hand, der einem die Mühe etwas abnimmt, alle Bälle von Hand aufzulesen.
Die Designer Yunjo Yu und Seonghyun Kim von Yanko Design haben sich des (Haupt-)Problems aller Amateure angenommen und zwei Ideen entwickelt, die dem ewigen Dilemma Abhilfe schaffen sollen.
Die erste Alternative (und sicher kostengünstiger als die zweite) ist ein spezielles Klebeband, welches man am Racket befestigt. So muss man gemäss Eigenwerbung nur noch den Schläger in Richtung Ball strecken und Kontakt mit dem Filzball herstellen, der nun am Schläger haften bleiben soll.
Wer es noch exklusiver und ausgetüftelter haben will, für den haben die Designer einen automatischen Ballsammler entworfen. Dieser Hightechapparat mit ausgeklügelter Technologie sammelt auf dem Court alle Bälle ein, während man sich getrost an der Seitenlinie ausruhen darf.
Mit den zwei Designideen gehören Rückenschmerzen aufgrund der «Ballsammlerei» (hoffentlich) der Vergangenheit an. Dumm nur, dass man nach einer neuen Ausrede suchen muss, falls man wieder einmal einen Ball meterweise ins Aus geschlagen hat.