Roger Federer ist in Münchenstein aufgewachsen, in einem Reihenhaus in der Wasserhaus-Siedlung. Bei den Swiss Indoors Basel war er Balljunge, ehe er später die Geschichte des Turniers neu schrieb: 15-mal stand er im Final, mit zehn Triumphen ist er in der St. Jakobshalle Rekordsieger. Im Herbst 2019 gewann Federer dort seinen 103. und letzten ATP-Titel.
Kein Wunder, wünschte sich Turnierdirektor Roger Brennwald, Federer in diesem Jahr – wenige Wochen nach dem Rücktritt im September – in Basel zu verabschieden. Doch dazu wird es nicht kommen, wie die das Turnier am Montag in einer Mitteilung schreibt. Federer lehnte die Einladung des Turniers ab.
«Ich danke den Swiss Indoors für ihre Bereitschaft, mich dieses Jahr in Basel zu empfangen», wird Federer zitiert. «Ich habe versucht, alles zu verarbeiten, was in letzter Zeit passiert ist. Die Feier zu Hause in Basel wird eine ganz besondere Bedeutung haben und kommt für mich nun zu kurz nach London.» Und weiter: «Ich habe so viele unglaubliche Erinnerungen daran, so viele Jahre zu Hause gespielt zu haben, und ich wünsche mir, dass das Turnier weiterhin einer der Topstopps auf der ATP-Tour ist.»
Roger Brennwald äusserte zwar Bedauern, zeigte aber auch Verständnis: «Gerne hätten wir Rogers jahrelange Erfolgsserie an unserem Turnier gefeiert, verstehen aber, dass Roger nach dem wunderbaren Ende seiner Karriere mehr Zeit braucht.»
Wegen der Coronapandemie waren die Swiss Indoors zuletzt zweimal nicht ausgetragen worden, weshalb Federer de facto Titelverteidiger gewesen wäre. Das Teilnehmerfeld lässt sich aber auch ohne den 41-Jährigen sehen. Gemeldet sind unter anderem der spanische US-Open-Sieger Carlos Alcaraz, der Norweger Casper Ruud, Finalist bei den French Open und den US Open, Wimbledon-Finalist Nick Kyrgios und die beiden dreifachen Grand-Slam-Sieger Andy Murray und Stan Wawrinka. (aargauerzeitung.ch)