Die «Athletissima» in Lausanne 2008 ist nicht der Wettkampf des Lebens von Iwan Uchow. Der folgt erst vier Jahre später, als der Hochspringer aus Russland Olympiasieger wird. Dennoch ist es Uchows Auftritt am Genfersee, der ihn für den Rest seiner Karriere zu einer Figur macht und nicht die Goldmedaille.
Am Dienstagmorgen erhält Uchow in Lausanne einen Anruf seiner Freundin. Sie erklärt dem damals 22-Jährigen, dass sie sich von ihm trenne. An eine seriöse Wettkampfvorbereitung ist nach dieser Nachricht nicht zu denken.
Vielmehr ertränkt Uchow seinen Liebeskummer. Der «Blick» schreibt von Gerüchten, dass der Russe selbst während des Meetings kein Isostar aus seinem Bidon trank, sondern dass er ihn mit Wodka-Red-Bull gefüllt habe. Später wurde er sauer, wenn er auf den Vorfall angesprochen wurde.
Bei 2,23 m liegt die Latte beim legendären Fehlversuch in Lausanne. Vier Jahre später segelt Iwan Uchow glücklicher in die Matte. Er überquert in London 2,38 m und wird Olympiasieger.
Ganz ohne Zwischenfall geht auch dieser Wettkampf nicht über die Bühne. Zwar tritt der Athlet aus Tscheljabinsk nüchtern an, doch vor seinem Versuch über 2,33 m vermisst er plötzlich sein Sprungtrikot. Er meistert die Höhe in einem flatternden Trainingsleibchen und leiht sich für den Rest des Tages ein Trikot seines Landsmanns Andrej Silnow.
Es dauert beinahe sieben Jahre, dann wird in einem Labor festgestellt, dass Uchow nicht bloss dank Isostar und Wodka-Red-Bull so hoch springen kann. Am 1. Februar 2019 wird er des Dopingmissbrauchs überführt, der Olympiasieg wird ihm rückwirkend aberkannt.
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