Nächstes Glanzresultat für Marc Hirschi: Der 22-jährige Berner fuhr am Eintagesrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich auf Rang 2. Er wurde damit im belgischen Monument seiner Favoritenrolle, die er nach überragenden letzten Wochen innehatte, gerecht. Erst am Mittwoch hatte Hirschi an der Flèche Wallone seinen bislang grössten Sieg gefeiert.
«Damit hätte ich natürlich vor diesen zwei Klassikern nicht gerechnet», gab Hirschi zu. «Ich wusste zwar, dass ich immer noch meine gute Form von der Tour de France habe, aber erwarten konnte ich solche Topresultate trotzdem nicht.»
Wat een ontknoping! Alaphilippe juicht te vroeg, Roglic wint! pic.twitter.com/MZPZtrgDFs
— Sporza 🚴 (@sporza_koers) October 4, 2020
Mit mehr Wettkampfglück wäre sogar der nächste Triumph möglich gewesen. Denn im Endspurt einer Fünfer-Gruppe wurde Hirschi entscheidend von Julian Alaphilippe behindert. Als der Weltmeister einen Schlenker machte, rutschte Hirschi aus dem linken Pedal. Dennoch konnte er nochmals sprinten und sich Rang 3 sichern. Die Kommissäre bestraften Alaphilippes Fehlverhalten mit der Zurückversetzung auf den letzten Platz der Gruppe, der Franzose wurde dadurch Fünfter.
«Ich habe die Bilder noch nicht gesehen», sagte Hirschi in einer ersten Reaktion. «Ich war sehr nahe an Alaphilippes Rad, da kann so etwas passieren. Aber ich hatte heute gute Beine, fühlte mich stark.»
Den Sieg holte sich nach 257 Kilometern Primoz Roglic: Der slowenische Zweite der Tour de France rollte auf den letzten Metern noch am bereits jubelnden Alaphilippe vorbei.
Neben Hirschi setzten sich auch andere Schweizer offensiv in Szene. So bildeten Michael Schär und Gino Mäder über längere Zeit ein Spitzenduo. Und rund 25 Kilometer vor dem Ziel konnte Michael Albasini für einige Minuten dem Feld davon fahren. Der 39-jährige Thurgauer bestritt heute das letzte Rennen seiner langen Profikarriere, nach der er als neuer Schweizer Nationaltrainer dem Radsport erhalten bleiben wird. (ram)
Auf jeden Fall hat der neue Weltmeister seit heute einen Fan weniger.
Ohne dieses unsportliche Verhalten wären Hirschi und Pogacar auf Rang 1 und 2 gelandet.
Jeder andere wäre komplett aus dem Konzept geworfen worden.