Odermatt verfehlte auf der eisigen, holprigen Piste «Stelvio», die an die Athleten ein weiteres Mal Anforderungen im Grenzbereich stellte, eine neuerliche Klassierung unter den ersten drei nur rangmässig knapp.
Auf den hinter dem Österreicher Vincent Kriechmayr und dem aufstrebenden Kanadier James Crawford drittplatzierten Norweger Aleksander Kilde, den Sieger von drei der vier vorangegangenen Abfahrten in diesem Winter, fehlten dem Nidwaldner fast acht Zehntel. «Es war vielleicht das schwierigste Rennen, das ich je gefahren bin», sagte der 25-Jährige im SRF-Interview.
Für Kryenbühl kommt der 6. Platz nach zwei schweren Verletzungen und entsprechend langen Ausfällen einer Erlösung gleich. Vor knapp zwei Jahren war der Innerschweizer in Kitzbühel beim Zielsprung schwer gestürzt, zwölf Monate später kam er in einem Europacup-Super-G in Saalbach zu Fall. Dass ihm die «Stelvio» zusagt, hatte Kryenbühl schon mehrmals bewiesen. Vor drei Jahren hatte er es als Zweiter ein erstes Mal im Weltcup aufs Podium geschafft, im folgenden Winter wurde er Dritter.
Für weitere schöne Überraschungen für das dezimierte Schweizer Team, das neben Beat Feuz auch den nach einer Grippe geschwächten Niels Hintermann nicht am Start hatte, sorgten Justin Murisier und Gilles Roulin mit den Rängen 7 und 8. Murisier, nach einer Rückenoperation verspätet in die Saison gestartet, schaffte sein mit Abstand bestes Ergebnis in einer Weltcup-Abfahrt. Roulin, der vor fünf Jahren in der Abfahrt in Val Gardena Vierter geworden war, jenes Ergebnis aber nie zu bestätigen vermochte, realisierte sein zweitbestes Resultat im Weltcup.
Weltcup-Punkte gab es auch für den mit Nummer 1 gestarteten Stefan Rogentin und Alexis Monney. Der Bündner belegte Platz 15, der Freiburger Platz 21. Kriechmayr, der vor zwei Wochen schon die erste von zwei Abfahrten in Val Gardena gewonnen hatte, errang seinen 14. Sieg im Weltcup. Es sind die bis anhin einzigen Siege für die Alpinen des ÖSV in dieser Saison.
(nih/sda)