Sport
Wintersport

Kjetil Jansrud, ein Kämpfer sondergleichen. Doch beisst er sich nur für den Erfolg durch?

Das Bild des Schreckens: Kurz nach der Zieleinfahrt greift sich Jansrud an die schmerzende Schulter.
Das Bild des Schreckens: Kurz nach der Zieleinfahrt greift sich Jansrud an die schmerzende Schulter.Bild: X02835
Vor der WM-Abfahrt

Kjetil Jansrud, ein Kämpfer sondergleichen. Doch beisst er sich nur für den Erfolg durch?

07.02.2015, 10:2107.02.2015, 10:33
Tobias Wüst
Tobias Wüst

Was wahres Kämpfertum bedeutet, haben uns die Oldies Aksel Svindal und Bode Miller mit ihren Super-G-Starts eindrücklich bewiesen: Beide lagen nur Wochen zuvor noch auf dem Schragen.

Im gleichen Rennen startet auch der damals noch putzmuntere Kjetil Jansrud – als Topfavorit notabene. Doch nach wenigen Sekunden die Ernüchterung: Der Norweger bleibt an einem Tor hängen, verliert viel Zeit und muss sich schlussendlich mit einem Platz knapp neben dem Podest begnügen.

Animiertes GIFGIF abspielen
Jansruds kurzes Intermezzo mit der Torfahne.gif: srf/watson

Allzu schlimm sieht das Rencontre mit dem blauen Pistenführer auf den ersten Blick nicht aus. Doch im Zielraum die Überraschung: Jansrud wirft erst einen kurzen Blick auf die Anzeigetafel, dann greift er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Schulter.

Animiertes GIFGIF abspielen
Der Druck ist weg: Jansrud kann sich seinen Schmerzen hingeben.gif: srf/watson

Nur ein kurzer Stich, auf die abrupte Entspannung nach der Zieleinfahrt zurückzuführen? Von wegen! Wenig später werden uns Bilder gezeigt, wie Jansrud den Zielraum verlässt, scheinbar von Schmerzen gebeutelt.

Animiertes GIFGIF abspielen
Das sieht gar nicht gut aus: Jansrud schleppt sich aus dem Zielgelände.gif: srf/watson

Svindal gibt Entwarnung

Die ersten Berichte aus dem norwegischen Team offenbaren, dass seine Schulter nicht ernsthaft verletzt sei. Teamkollege Svindal lässt sich folgendermassen zitieren: «Seine linke Schulter ist etwas angeschlagen, aber es ist nicht allzu schlimm. Das gehört einfach dazu.» Und: «Er wird am Samstag starten.»

«Kjetil will um jeden Preis Revanche nehmen in der Abfahrt.»
Aksel Svindal über seinen Teamkollegen

Tatsächlich absolviert Jansrud tags darauf bereits das Abfahrtstraining, scheinbar beschwerdelos – nicht anders ist sein starker zweiter Platz zu erklären.

Ist der Abfahrtsweltcup-Leader also wieder topfit? Oder beisst er einfach auf die Zähne – immerhin steht ein solcher Grossanlass nicht alle Tage auf dem Programm. Bislang weist Jansruds Palmarès zwar drei olympische, aber noch keine WM-Medaille auf.

Ein jubelnder Jansrud ist kein seltenes Bild in diesem Winter. Auch heute Abend?
Ein jubelnder Jansrud ist kein seltenes Bild in diesem Winter. Auch heute Abend?Bild: LEONHARD FOEGER/REUTERS

Aufhorchen lässt auch eine weitere Aussage von Svindal nach dem Super-G: «Auf der Plus-Seite steht, dass Kjetil um jeden Preis Revanche nehmen will in der Abfahrt. Ich mache mir also keine Sorgen.»

Sollte der Norweger sich aber vielleicht. Denn wenn Jansrud seinen starken Weltcup-Winter wegen einer einzigen WM-Abfahrt in den Abfalleimer wirft, wäre das ein Jammer.

Sollte er sich jedoch heute Abend zum WM-Titel durchbeissen und keine anhaltende Verletzung davontragen, bliebe nur noch zu sagen: «Chapeau!».

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«So etwas passt mir gar nicht»: Xherdan Shaqiri wehrt sich gegen Schweizer Medien
Er ist mit Abstand der grösste Star der Super League und der Hauptgrund für die erfolgreiche letzte Saison des FC Basel, die im Gewinn des Meistertitels und dem Cupsieg mündete. Xherdan Shaqiri hat aber auch im Ausland grosse Erfolge gefeiert, wurde deutscher und englischer Meister, gewann mit Bayern München und dem FC Liverpool die Champions League. Ausserdem lief er 125 Mal für die Schweizer Nati auf, nahm an 4 Welt- und 3 Europameisterschaften teil und traf an 6 grossen Turnieren.
Zur Story