Bei einem Anschlag auf ein Spital in der Heimatstadt des Assad-Clans sind am Samstag im Westen Syriens fünf Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter habe vor einer Klinik in Kardaha einen mit Sprengstoff beladenen Krankenwagen in die Luft gejagt.
Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. In dem Auto habe sich ein zweiter Mann befunden. Es war unklar, ob es sich um einen Komplizen oder eine Geisel gehandelt habe. Der Attentäter riss nach Angaben der Beobachtungsstelle zwei Mitarbeiter des Spitals und zwei Soldaten mit in den Tod.
Das syrische Staatsfernsehen hatte zuvor über eine Explosion vor dem Spital berichtet, ohne jedoch Hintergründe zu der Tat zu nennen. Es handelt sich um den ersten Anschlag im Zentrum der Stadt, aus der die Familie von Präsident Baschar al-Assad stammt. Sein Vater Hafis al-Assad und sein Bruder liegen dort in einem Mausoleum begraben.
Assads Familie bestimmt seit mehr als 40 Jahren die Geschicke des Landes. Im März 2011 hatten in Syrien zunächst friedliche Proteste gegen Staatschef Assad begonnen. Dessen Sicherheitskräfte gingen brutal gegen die Demonstranten vor. Der Konflikt weitete sich zum Bürgerkrieg aus. Mehr als 210'000 Menschen wurden seitdem getötet, Millionen Syrer mussten flüchten.
Die Beobachtungsstelle machte die Regierungstruppen am Samstag für den Tod von 48 Rebellen und Zivilisten verantwortlich, die im nördlichen Aleppo von Soldaten und Milizionären erschossen worden seien. Unter den Opfern des «Massakers» am Dienstag seien zehn Kinder und fünf Frauen.
Nach Angaben von Aktivisten und der Beobachtungsstelle, deren Angaben von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen sind, wurde die am Dienstag gestartete Armeeoffensive in der Provinz von den Aufständischen zurückgeschlagen. 129 Soldaten und 116 Rebellen seien getötet worden. (feb/sda/afp)