Eineinhalb Wochen nach dem islamistischen Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis haben am Sonntag tausende Menschen in der tunesischen Hauptstadt gegen den Extremismus demonstriert. Viele Demonstranten schwenkten tunesische Flaggen.
«Freies Tunesien, Terrorismus raus», skandierten die Teilnehmer des Protestmarschs, der unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl am späten Vormittag auf etwa 12'000. Erwartet wurden auch ausländische Staatschefs wie Frankreichs Präsident François Hollande.
Zwei Bewaffnete hatten am 18. März das berühmte Bardo-Nationalmuseum angegriffen und dabei 21 Touristen und einen Polizisten getötet. Obwohl die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat sich zu dem Anschlag bekannte, machte die tunesische Regierung die mit dem rivalisierenden Al-Kaida-Netzwerk verbündete Brigade Okba Ibn Nafaa dafür verantwortlich.
Am Samstag töteten tunesische Sicherheitskräfte nach offiziellen Angaben in der Gebirgsregion Sidi Aïch neun bewaffnete Kämpfer der Brigade, die als grösste Dschihadistengruppe des Landes gilt. Nach Angaben des Innenministeriums gehörten sie zu den «gefährlichsten Terroristen Tunesiens». Regierungschef Habib Essid teilte am Sonntag mit, auch der Okba-Ibn-Nafaa-Anführer Lokmane Abou Sakhr sei getötet worden. (lhr/sda/afp)