Eine Woche nach dem Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien hat die tunesische Staatsführung den Ausnahmezustand verhängt. Präsident Béji Caid Essebsi werde am Nachmittag eine Rede an die Nation halten, verlautete am Samstag aus der Pressestelle des Präsidentenamtes.
Ein 23-jähriger Attentäter hatte am Freitag vergangener Woche vor einem Strandhotel nahe Sousse 38 Menschen erschossen, bevor er selbst getötet wurde. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Das Attentat auf das Hotel Riu Imperial Marhaba war das bislang blutigste in der Geschichte Tunesiens.
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Zine El Abidine Ben Ali im Januar 2011 hat die islamistische Gewalt in dem nordafrikanischen Land deutlich zugenommen. Viele junge Tunesier ziehen offenbar aus Frust über mangelnde Perspektiven in den «Heiligen Krieg». Mehr als 3000 Tunesier sollen sich bereits islamistischen Milizen im Irak, in Syrien und im Nachbarland Libyen angeschlossen haben. (lhr/sda/afp)